too beautiful to look away

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»Won't you stay alive? I'll take you on a ride, I will make you believe you are lovely«
-lovely/ twenty one pilots

Als ich wieder aufwache, liegt ein Arm von Pansy auf meinem Gesicht und sie schnarcht leise an meinem Ohr. Ich blinzle, um mich an das neue Licht zu gewöhnen.
Draco sitzt vor dem komisch riechenden Kessel auf dem Boden und Blaise liegt auf meinem Bett, in ein Buch vertieft. Es dämmert draußen schon. Draco schaut auf und lächelt mich an, als ich langsam aufstehe und zu meiner Tasche stolper, die vor dem Bett auf dem Boden liegt. Ich setze mich im Schneidersitz hin und Breite das Pergament vor mir aus.
Ich überlege kurz, wie ich meinen Geschichts Aufsatz anfangen soll, tunke dann die Feder in das Tintenglas und fange an zu schreiben.

"In zwei Tagen ist der Trank fertig, vermutlich" fachsimpelt Draco gerade über den Zaubertrank, als ich den letzten Punkt setze und mich aufrichte.
"Ich glaube, die Farbe wird dir super stehen" sage ich und rüttel Pansy wach.
"P, es ist schon spät, du musst rüber" grinse ich auf sie herab und sie vergrägbt ihr Gesicht stöhnend im Kissen. Ich rolle sie aus dem Bett, so dass sie sich gerade noch mit den Beinen abfangen kann, bevor sie auf den Boden landet.
Sie zieht den großen Pulli zurecht und nimmt ihre Schuhe in die Hand.
"Bis morgen, P" sagt Blaise, ohne von seinem Buch aufzuschauen und Pansy winkt ihm, auch wenn er das garnicht sieht. Als sie an Draco vorbei geht, streicht sie ihm kurz durch die Haare und stolziert dann barfuß durch unsere Tür. Was haben wir uns mit diesem Mädchen nur eingefangen? Und dann schütteln wir alle drei grinsend den Kopf.

Kurze Zeit nachdem Pansy gegangen ist, scheuche ich Blaise aus meinem Bett, um mich selbst reinzulegen. Ich ziehe die Vorhänge zu, was bei uns im Schlafsaal heißt, dass man alleine sein will und lege meinen altbekannten Schutzzauber über mein Bett. Dann hole ich meine Gittare unter meinem Bett hervor und Blätter auf eine freie Seite meines Notizblockes.
Nach einem halb fertigen Lied und mit brennenden Augen lege ich meine Gitarre zurück und beschließe, dass ich ziemlich müde bin.
Ich schwinge den Vorhang zur Seite und bemerke, dass die Jungs ihre Vorhänge schon geschlossen haben. Ich bin also leise, als ich mich umziehe und Zähne putze. 
Es wundert mich ein bisschen, dass ich direkt einschlafe, obwohl ich eben erst 2 Stunden mit Pansy geschlafen habe.

Ich schrecke hoch und schaue mich verwird um, bis mir wieder einfällt, warum es so komisch richt und es noch dunkel ist.
Meine Hände zittern leicht, was noch von meinem eben geträumten Traum kommt und ich fahre mir durch meine dunklen Haare, die wild von meinem Kopf abstehen. Der kalte geschmack des Cruciatus Fluchs in meinem Mund verschwindet langsam, aber die kälte bleibt in meinen Gliedern.

Schwach streiche ich mir die Tränen von den Wangen. Ich will nicht alleine einschlafen und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es nicht hinbekommen werde. Nicht nach so einem Traum.

Ich rolle mich aus meinem Bett und versuche genug zu sehen um nirgendwo drauf zu treten oder gegen Möbel zu laufen. Leider sind dicke Wolken vor dem Mond, so dass es ziemlich dunkel in unserem Schlafsaal ist. 

Es klappt so semi gut und mit einem Gestoßenen Zeh komme ich bei Blaise Bett. Ich ziehe vorsichtig den Vorhang zur Seite und rüttle leicht an seiner Schulter.
Als er seine dunklen Augen öffnet schaut er erst verwirrt zu mir hoch und blinzelt dann, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. "Darf ich bei dir schlafen?" frage ich flüsternd und ziehe meine Boxershort zurecht, während ich verlegen auf eine Antwort warte. "'türlich" antwortet er mit rauer Stimme und rutscht an den Rand seines Bettes um mir Platzt zu machen. Vorsichtig krabble ich unter seine decke und lege mich so klein wie möglich in sein Bett.

Ich höre, wie Blaise sich bewegt, dann schlingen sich zwei starke Arme um mich und automatisch kuschel ich mich in die Wärme, die sein Körper bietet. "Hast du schlecht geschlafen?"flüstert er an meiner Wange und ich nicke leicht.

 "Willst du darüber reden?" diese frage war in unserer Freundschaft immer unausgesprochen. Egal, wie oft wir in einem Bett geschlafen, nie haben wir gefragt, wieso genau. Ich weiß nicht wieso, aber offensichtlich haben die letzen Tage unserer Freundschaft ziemlich gut getan. Stockend fange ich an zu erzählen, was ich geträumt habe "Es war wie immer, am Anfang ist da  erst der Unfall meiner Eltern, ich sehe sie, wie sie schreien aber ich kann ihnen nicht helfen" Tränen fangen wieder an, meine Wangen runter zu rollen, "dann mein Onkel, der meint es ist alles meine Schuld, wie er mich anschreit, obwohl ihm was aus der Hand gefallen ist" ich schlucke hart, "aber vor allem, wie er mich für ihren Tod verantwortlich macht." Blaise warme Arme schließen sich fester um meinen Körper, wie als wüsste er, dass jetzt das schlimmste kommt. "und wie er mich mit dem Cruciatus Fluch Folter" ich mache eine kurze pause "immer und immer wieder" Mit seiner großen Hand wischt er die Tränen unter meinen Augen weg. "Du bist nicht Schuld" er spricht leis, "und es sind nur noch Träume, Theo" seine Stimme klingt sanft und unendlich traurig und ich fühle mich elend, es ihm erzählt zu haben. Ich merke erst, dass meine Hände zittern, als er seine dunkle Hand mit meiner blassen Verschränkt. icI drehe mein Gesicht in seine Richtung und drücke mein Gesicht an seinen Hals, "Danke" flüster ich kaum hörbar. 

Schwere Tränen tropfen auf mein Gesicht und ich löse unsere Hände, um ihm die tränen unter den Augen weg zu wischen. "Tut mir leid, ich hätte es dir nicht erzählen sollen" flüster ich schuldbewusst. 

"Schon gut, Theo" er lächelt sanft "ich verstehe nur nicht, wie man Kindern so etwas antun kann" erklärt er, "diese Welt ist so falsch."  Einen kurzen Moment glaube ich, an der Trauer und Dunkelheit zu ersticken, als draußen am Himmel sich der Mond durch die Woken kämpft und das Zimmer in sein silbriges, kaltes Licht taucht. "Danke, dass du es mir erzählt hast" sagt Blaise, als er sich ein letztes mal die tränen aus dem Gesicht wischt. "Danke, dass ich dir vertrauen kann" Seine Zähne glänzen, als er grinst. Schüchtern greife ich nach seiner Hand und verschränke unsere Finger. Meine Augen sind vor Müdigkeit halb geschlossen, trotzdem finde ich den Kontrast zwischen unseren Hautfarben zu schön um wieder weg zu schauen. 

soft heart & electric soul (slytherin squad)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt