Kapitel 7

69 5 0
                                    

Mein Kopf glich mittlerweile einer Tomate und ich fand einfach keine anderen Gedanken, um mich abzukühlen.

Ryan hatte mich geküsst!

Einfach so!

Immerhin musste ich ihm lassen, dass das eine ziemlich gute Methode war, da ich von dem Spray kaum etwas mitbekommen hatte.

„Bist du bescheuert?“, fragte ich ihn leise, als ich meine Gedanken einigermaßen gesammelt hatte und ich schätze, dass man meine Aufregung nicht wirklich ernst nehmen konnte, da ich mit rotem Kopf und eingeschüchtert vor ihm saß.

Plötzlich wurde er ernst und anstatt meine Frage zu beantworten, entschuldigte er sich.

Mit ungläubigem Blick hörte ich ihm zu.

„Ich hätte dich echt nicht einfach aussteigen lassen sollen und…oh Gott, was war ich für ein Arsch…“ Er kniete immer noch vor mir und ich genoss die Tatsache, dass Ryan ein schlechtes Gewissen hatte.

Ich grinste ihn an. „Schon vergessen.“

Er musterte mich. „Du magst das, richtig?“

„Was meinst du?“, fragte ich nach, auch wenn es mir klar war.

„Ja, dass ich mich bei dir entschuldige.“ Jetzt grinste er auch und durchbohrte mich mit seinen unglaublich hellblauen Augen.

„Vielleicht“, säuselte ich und kriegte dieses dämliche Grinsen einfach nicht mehr aus meinem Gesicht.

Er wickelte den Verband um meine Füße und ging ins Bad, um die Sachen wieder im Medizinschrank zu verstauen.

Ich stand vorsichtig auf und musste feststellen, dass mir das Gehen wesentlich schmerzfreier gelang.

Auf meinen Lippen prickelte immer noch der Kuss und ich überlegte, wie ich das mit mir machen lassen konnte. Ich hätte ihm einfach eine klatschen sollen.

Ich ging zurück in die Küche, wo Jenna und Bennett noch frühstückten. Ich setzte mich auf den Barhocker seitlich von ihnen.

„Geht’s dir besser?“, fragte Bennett zu meiner Überraschung, dass es ihn interessierte.

„Ja, danke“, murmelte ich und machte ziemlich dreist den Kühlschrank auf. Wenn er denkt, mich küssen zu können, darf ich wohl auch in seinen Sachen rumstöbern.

Ich holte mir einen Schokopudding raus und suchte in einigen Schubladen nach Besteck.

„Unten links“, sagte Ryan, der urplötzlich hinter mir stand.

Ich erschrak ein wenig, ließ mich aber nicht von ihm beirren. „Vielen Dank“, lächelte ich ihm gespielt zu und nahm einen Löffel raus.

Mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Nathan:

„Nicole? Alles ok bei euch? Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass du Ankira gestern schon abholen würdest, aber das ist kein Problem, ich komme super mit ihr klar. Falls du jetzt vorbei kommen wolltest, das geht gerade nicht. Mache nämlich einen äußert langen Spaziergang mit der kleinen Prinzessin.“

Ich lächelte. Jenna hatte Recht, er war der geborene Hundefreund.

„Könnte ich hier vielleicht duschen?“, fragte ich Ryan, der mich verblüfft anstarrte. Ich schaute auf meine Beine, die noch voller Erde waren.

„Klar, ich lasse dir ein Schaumbad ein.“ Er verschwand im Badezimmer.

Ein Schaumbad?

Wer, wenn nicht du?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt