Verzweifelt stand ich in der Tür mit dem Bedürfnis mich einfach wieder in Jennas Haus zu verkriechen, aber wie erwartet setzte Ryan sein süffisantes Grinsen auf, sodass es zu spät war, um zu flüchten.
Ich räusperte mich, zog Ankira grob an der Leine und ging mit wackeligen Beinen auf ihn zu. „Hallo“, ächzte ich mühsam hervor.
„Was treibst du hier?“, fragte er mich mit einem belustigten Unterton.
„War bei ner Freundin und du?“ Ich versuchte so lässig wie möglich zu antworten.
Er nickte wissend. „Mein Freund ist bei deiner Freundin. Ich sollte ihn abholen.“
Ich zog fragend die Augenbraue hoch.
„Er hat kein Auto und wohnt ziemlich weit außerhalb. So in etwa in der Gegend, in der du vorgestern rumgerannt bist", erklärte er und unterdrückte sich ein Lachen.
Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, also herrschte eine unangenehme Schweigepause, die wir beide nicht zu füllen wussten.
Zu unserem Glück, flog Jennas Haustür auf und Mike kam raus. Überrascht schaute er zu uns rüber. „Ihr kennt euch?“, fragte er genauso, wie Bennett es an der Bar gemacht hatte.
„Jap“, murmelte ich und setzte ein aufgesetztes Lächeln auf, um mich von den beiden zu verabschieden.
„Nicole, warte kurz.“ Ryan hielt mich an der Schulter fest. „Könntest du…äh…kurz gehen?“, wendete er sich dann an Mike, der gerade in die Hocke gehen wollte, um Ankira zu streicheln.
„Ja klar“, säuselte er, anscheinend etwas genervt und stieg in den BMW ein.
Abermals zog ich fragend meine Augenbraue hoch.
„Morgen kommt Bennett zu mir und er hatte vor, Jenna einzuladen. Wie wär’s wenn du auch kommst?“ Er fuhr mit der rechten Hand durch seine ungestylten Haare.
Warum konnte er mich das denn nicht in der peinlichen Schweigeminute fragen?!
Ich zögerte. „Mike hat was mit Jenna am laufen und Bennett will jetzt auch was von ihr?“
Ryan lachte. „Ehrlich gesagt, hatten Bennett und Jenna schon was am Laufen.“
Ich starrte ihn ungläubig an, aber er schien keine Scherze gemacht zu haben. „Oh. Wow. Ok…Ich guck mal, ob ich komme“, murmelte ich.
Ich musste mir allerdings wohl oder übel eingestehen, dass sich irgendetwas in mir freute, einen weiteren Tag mit blauen Augen und schiefem Grinsen zu verbringen. Ein Gedanke, der mir vor ein paar Tagen im Leben nicht gekommen wäre.
Warum dann jetzt auf einmal?
Offenbar überrascht über meine Zusage, sah Ryan mich an und lächelte zufrieden. „Alles klar, wenn du mir deine Handynummer geben würdest, könnte ich dir später die Uhrzeit simsen.“
Ich verdrehte die Augen. „Guter Versuch, aber ich werde mich schon bei Jenna erkundigen.“
Er zog eine gespielt beleidigte Miene, stieg dann aber ohne Widerrede in sein Auto ein.
Ich presste verwirrt meine Lippen aufeinander, als ich mit Ankira schon einige Straßen gegangen bin. Ich hatte mich also schon wieder zu einem Treffen manipulieren lassen. Und war bloß mit Jenna los? An einem Tag Mike, am anderen Bennett!? Da mir beide ziemlich nett vorkamen, müsste ich sie wohl bald zur Rede stellen, keinen von ihnen zu verletzen. Sie hatte es immer so leicht mit den Männern. Sie machte sich nie wirklich Gedanken, was wahrscheinlich auch nicht immer das Beste ist. Dennoch habe ich sie noch kein einziges Mal todtraurig wegen einer gescheiterten Beziehung erlebt, während sie schon in der achten Klasse mein Liebeskummer anhören musste.
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Wer, wenn nicht du?
רומנטיקהEr ist ein arrogantes Arschloch. Ein Mann mit einem falschen Frauenbild. Ein Ausnutzer, ein perverses Schwein. Ein sexistisches Monster, der jede Frau manipuliert. Aber auch verdammt heiß, humorvoll und ein Mann, ohne den man nicht kann. Nicole Edi...