ZEITSPRUNG:
Ein knappes Jahr war vergangen, wir waren verheiratet und ich war schwanger. Es lief gut mit uns, wir lebten in einer kleinen Stadt außerhalb von San Antonio in Texas. Wir hatten nicht viel, aber es wurde besser, Miguel arbeitete in einer nahegelegenen Fabrik verdiente ganz gut.
Unser Leben war schön. Ich hatte Miguel sehr lieb gewonnen. Bis eines Abends der Don vor der Tür stand. Ich erschrak fürchterlich, dachte ich doch, dass ich ihn nie wieder sehen musste. Miguel war unterwegs, bei der spätschicht in der Fabrik in der er arbeitete. Dachte ich.
"Elena, darf ich rein kommen?" der Don wirkte geknickt, so höflich kannte ich ihn gar nicht.
"Natürlich, was führt Sie hier her, Señor? Miguel ist nicht hier..."
Ich ließ ihn rein in unser einfaches kleines Apartment und bot ihm einen Platz an.
"Ich wollte es dir persönlich sagen, Elena. Es tut mir sehr leid und ich werde dich und Miguels Kind selbstverständlich unterstützen..."
Er knetete seinen Hut zwischen seinen fingern und starrte zu Boden.
"Ich verstehe nicht...? Was ist denn los?"
Der Don hob den Blick. In seinen Augen glänzte es als er meine Hand in seine nahm und weitersprach:
"Mein Neffe, dein Mann, wurde heute bei einer kleinen Aktion die er für mich übernommen hat erschossen. Du glaubst nicht wie sehr mich das trifft, ich werde ihn rächen, mach dir keine Sorgen. Miguel war wie ein Sohn für mich und ich werde nicht ruhen bis seine Mörder... "
Ich schüttelte den Kopf, das konnte nicht sein! "Miguel ist in der Fabrik! Was reden Sie denn da... " ich schüttelte immer weiter meinen Kopf, ich wollte diesen schrecklichen Gedanken abschütteln dass ihm etwas passiert war. Aber dann traf mich die Wucht der Realität...Ich brach zusammen und konnte nur noch weinen...
In den nächsten Tagen fand ich nach und nach heraus, dass Miguel nie in der Fabrik gearbeitet hat. Es waren alles Lügen die er mir erzählt hatte. In Wahrheit hatte er immer für den Don weitergearbeitet. Hatte Waffen und Drogen geschmuggelt und verkauft. Wer weiss was sonst noch alles. Und jeden Abend war er zu mir in unser Apartment gekommen, hatte gegessen und mit mir über unsere Zukunft gesprochen...
Trauer, Wut und Enttäuschung über Miguels Doppelleben lähmten mich. Der Don war mehrmals bei mir und beantwortete meine Fragen. Er war ungewöhnlich freundlich zu mir. Ich glaube er fühlte sich schuldig.
Jetzt war ich also Witwe. Mit 21 Jahren. Und mein ungeborenes Kind war halbwaise...
Wie sollte ich jetzt aus diesem dunklen Loch heraus kommen in das ich gefallen war?
Als der Don eines Abends bei mir war, es waren mittlerweile drei Wochen vergangen und Miguel bereits beerdigt, legte er mir ein riesen Bündel Dollarscheine auf den kleinen Küchentisch.
"Für dich." sagte er.Ich sah das Geld an und den Don und da wurde mir plötzlich klar was ich wollte.
"Ich nehme es nicht, Señor. Bitte behalten Sie es und lassen mich im Gegenzug ab sofort allein. Tun Sie so, als hätten Sie mich nie gekannt. Ich möchte ganz neu anfangen, ohne dass ich je wieder an Miguel erinnert werde. Tun Sie mir diesen Gefallen?"
Der Don sah mich ernst an.
" Elena, ich kenne Dich schon eine ganze Weile. Du bist Familie! Dein Kind ist Familie! "
" bitte, das ist mein einziger Wunsch, dass ich mein Kind gefahrlos und ehrlich erziehen kann. "
" Ich denke fast ich bin es dir schuldig, Elena. Wenn du das möchtest. Aber nur wenn du das Geld annimmst. Für einen Start. "
Der Don war plötzlich so menschlich geworden. Ich umarmte ihn und dankte ihm.
" Wenn du jemals etwas brauchst, du weisst wo du mich findest. "
Sagte er noch als er mein Apartment verließ.
Ich zählte das Geld. Es waren genau 10.000 Dollar.
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Mafiabraut
RomanceElena Sanchez wird an einen mexikanischen Mafiaboss in Los Angeles verkauft. Was hat dieser mit ihr vor? Kann sie fliehen?