Es war ein komisches Gefühl wieder in Deutschland zu sein und Deutsch zu sprechen. Reeve brauchte meine Dienste als Übersetzerin so gut wie gar nicht, alle seine Geschäftspartner konnten natürlich fließend Englisch. Ich begleitete ihn zu seinen Terminen und hatte immer mehr den Eindruck dass ich eigentlich nicht gebraucht wurde.
Reeve war so höflich und lustig mit mir, ich genoss seine Gegenwart so sehr dass ich ihn nicht darauf ansprechen wollte.
Am 3. Abend war das erste Mal ein Geschäftsessen und Reeve fragte mich ob ich ihn begleiten wollte. Danach sei noch ein Besuch in einer Bar geplant. Ich zog also mein schwarzes Kleid an und machte mich so hübsch wie ich konnte, ich hatte schon gemerkt dass hier alle etwas feiner gekleidet waren. Ich war fast fertig als Reeve klopfte. Meine Schuhe fehlten noch.
Als ich die Tür auf riss rief ich nur : "komm kurz rein, ich bin gleich soweit!"
Reeve sah umwerfend aus, er trug einen eng anliegenden dunkelblauen Anzug der seine breiten Schultern betonte. Ich zwang mich dazu ihn nicht anzustarren als mir bewusst wurde dass er starrte.
"Stimmt etwas nicht?" fragte ich verunsichert.
Reeve sah sehr ernst aus, er schluckte und seine Augen wirkten irgendwie dunkel.
"doch doch. Du siehst umwerfend aus, Lady..."
Er zuckte kurz zusammen als ich ihn anlächelte. Was war los mit ihm?
"alles in Ordnung?"
Er nickte nur. Plötzlich durchflutete mich so viel Zuneigung zu ihm. Ich machte einen Schritt in seine Richtung und umarmte ihn fest. "Danke Reeve, das du mir alles das hier ermöglichst. Ich weiß nicht wie ich..."
Weiter kam ich nicht. Reeve packte mich an den Schultern und schob mich von sich weg. "Hör auf damit, Elena!"
Er klang plötzlich streng und kalt. Verwundert wich ich zurück. "entschuldige bitte wenn ich etwas falsch gemacht habe. Das war keine Absicht."
"verdammt noch mal, du machst doch nichts falsch!" rief er. Warum war er plötzlich wütend?
Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
"Wir sollten los. Wir sind schon spät dran."
Ich nickte nur. Im Auto sprach er nicht mit mir. Also entschied ich mich ihn zu fragen.
"Reeve, warum bin ich hier? Du brauchst keine Übersetzerin, alle können perfekt englisch. Du bist mir nichts schuldig, im Gegenteil. Bitte sag mir warum?"
"wie ich schon sagte, ich habe immer gerne jemanden bei mir der die Landessprache kennt. Und alleine zu Geschäftsessen gehen macht keinen Spaß."
"bin ich also deine Escort Dame???"
Reeve sah erschrocken aus.
"so habe ich das nicht gemeint. Du bist eine gute Freundin, wie eine kleine Schwester für mich. Ich will dass du hier spaß hast, glücklich bist. Du bist wunderbar und hast es so verdient.""aha. OK." Ich verstand es nicht. Aber wir waren mittlerweile schon beim Restaurant angekommen. Es war wirklich extrem schick, ich war definitiv nicht overdressed.
Reeves Geschäftspartner hatten alle ihren älteren Ehefrauen dabei, ausser einer, er hieß Michael und war alleine. Er war ganz nett und ich unterhielt mich gut und lange mit ihm, endlich wieder deutsch reden! Reeves Laune dagegen schien immer schlechter zu werden. Egal, ich würde den Abend genießen, keine Ahnung was mit ihm heute los war.
Es wurde spät. Nur ein Ehepaar, Michael und wir gingen noch in die Bar. Michael war wirklich sehr charmant und besorgte mir einen Drink nach dem anderen. Meine Güte, ich musste aufhören zu trinken, alles drehte sich um mich herum schon.
Michael fragte ob ich tanzen wollte. Warum nicht, ein bisschen Bewegung würde mir helfen wieder klar zu werden. Es war voll hier, wirklich voll. Ich suchte Reeve mit den Augen, ich machte mir Gedanken was mit ihm los war. Michael tanzte ziemlich eng, ich versuchte etwas Abstand zwischen uns zu bringen.
"hey, was ist denn, komm ein bisschen näher, süße!" oh Gott, das wurde mir zu viel! Dieser Michael umklammerte meine Taille und zog mich zu sich ran.
"Hör auf, das reicht!" rief ich, aber da kam er schon ganz nah und küsste mich auf den Mund. Ich Wand mich aus seiner Umarmung sah ihn böse an. "Du bist ja betrunken, lass mich bloß in Ruhe!"
Ich brauchte dringend frische Luft. Kaum war ich draußen, packte mich jemand und riss mich um die Hausecke. Es war Michael. "Du kleines Bist, erst heiß machen und dann abhauen, das würde dir gefallen, was? Da hast du dir den falschen ausgesucht, ich bekomme immer was ich will!"
"Das glaube ich nicht! Geh besser nach Hause, Michael, bevor du es bereust hier zu sein!"
Das war Reeve! Er packte Michael und zog ihn von mir weg. Michael wankte schimpfend davon. Er war wirklich total betrunken. Wie ich auch...
"oh Reeve, es tut mir so unendlich leid, ich habe viel zu viel getrunken!"
"lass uns gehen, Lady."
Er legte den Arm um mich und stützte mich bis zum Auto.
Ich muss während der Fahrt eingeschlafen sein, denn als ich wach werde brummt mein Kopf und es ist bereits wieder hell. Ich liege mit Kleidung im Hotelbett. Gott, wie peinlich! Langsam erinnere ich mich an gestern. Und jetzt merke ich, dass das hier nicht mein Hotelzimmer ist!!!
"was ist passiert? Wo bin ich?" vor lauter Panik bin ich plötzlich hellwach.
Da erst bemerke ich Reeve. Er kommt grade aus dem nebenraum der Suite.
"keine Angst, Lady. Ich habe deinen Schlüssel gestern nicht gefunden und weil es schon so spät war und du wie Dornröschen geschlafen hast hab ich dich in mein Bett gelegt. Ich habe auf dem Sofa geschlafen" erklärt er mir grinsend.
Meine Güte ist das peinlich!!
"oh je, das tut mir wirklich wirklich leid, ich mache dir nichts als Ärger, entschuldige, Reeve!"
Reeve schüttelt den Kopf.
"du nicht, Lady. Dieser Michael ärgert mich, und ich selbst ärgere mich. Ich muss mich für gestern bei dir entschuldigen. Ich hätte nicht zulassen dürfen dass er dich abfüllt und bedrängt. Ich weiß nicht was mit mir los war ... " er sieht plötzlich bedrückt aus.
" Elena, ich muss dir etwas sagen... "
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Mafiabraut
RomanceElena Sanchez wird an einen mexikanischen Mafiaboss in Los Angeles verkauft. Was hat dieser mit ihr vor? Kann sie fliehen?