Kapitel 5

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*Kapitel 5:*

Meine Gedanken an Aaron waren sofort verflogen, als ich Garcia so aufgelöst in meinem Büro gesehen hatte. Sie machte mir große Angst. Ich hatte keine Anstalten ihr in den Konferenzraum zu folgen. Ich hatte das Gefühl, dass dies nun ein nicht so angenehmer Tag werden würde und ich sollte recht behalten. Als wir in dem großen Raum ankamen, in dem wir uns immer für die Besprechungen trafen herrschte bereits eine erdrückte Stimmung. Die Luft war zum Zerreisen gespannt. Tara die vor mir saß und mich bemerkte stand auf und bat mir sogleich ihren Sitzplatz an. David der neben mir stand strich mir mitfühlend über meine Schulter, während ich mich dankend auf Taras Platz setzte. Ich sah in die Runde und blickte nur in geschockte Gesichter. Was zum Teufel war hier nur los. Wieso konnte denn keiner mit mir normal umgehen? Ging es etwa um mich persönlich? Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt keine Ahnung was gerade in den Köpfen meines Teams herrschte. Nun hatte ich endgültig  genug davon und fragte mit starker und ernster Stimme was passiert war.

Mit ernster Miene sah ich Garcia an und gab ihr zu verstehen, dass sie mir nun endlich sagen sollte, was diese schreckliche Stimmung ausmachte. Ich ertrug ihre abgeschlagene Fassade einfach nicht weiter. Es macht mich unglaublich traurig, wenn meine Freunde und Kollegen mit mir so umgingen, als müsste sie mich in Watte packen. 

Mit gestockter Stimme fing Penelope an zu erzählen und mit zittrigen Händen öffnete sie mit der Fernbedienung die Ordner auf dem Whiteboard. Zuerst erkannte ich nicht wirklich um was es sich genau Handelte doch als ich dann den Namen in Großbuchstaben las wurde mir heiß und kalt gleichzeitig. Meine Hände begannen zu zittern. Das konnte nicht sein. Nein das durfte einfach nicht sein. Alle Augen ruhten besorgt auf mir und sie wateten auf eine Reaktion meinerseits. Mit einem traurigen Blick nickte ich und versicherte, dass ich gerne mehr über diesen außergewöhnlichen  Fall erfahren möchte. Doch das was mir Garcia nun erzählt hatte bekam ich nach den Worten „Emily, deine Mutter wurde erstochen in einer Seitengasse aufgefunden“ nicht mehr richtig mit. Als dann auch noch zahlreiche Bilder auf der Leinwand auftauchten, konnte ich die Stimmung nicht mehr ertragen. Tränen schossen mir in die Augen und ich schlug mir die Hände vor den Mund. Ein lautes Schluchzen unterbrach Garcias vortragen der Informationen. Ich stieß den Stuhl auf dem ich bis vor kurzem noch saß von mir weg und sprang auf. Tara die nun ganz erschrocken vor mir stand und mich in eine Umarmung ziehen wollte, wusste gar nicht so recht, wie sie mit mir umgehen sollte.

Mit einem Händeschütteln verließ ich den Raum in schnellen Schritten Richtung Damentoilette. Mit meinen Ärmeln meiner Jacke versuchte ich die Tränen die nun wie ein Wasserfall sich den Weg über mein Gesicht suchten aufzuhalten. Ein lautes Schluchzen holte mich wieder zurück und ich drückte die große Glastür auf.  

Ich stürzte mich in die Toilette und spritze mir erst einmal etwas Wasser ins Gesicht und ließ dann das kalte Wasser über meine Handgelenke laufen. Langsam lockerte sich meine Spannung am Hals und ich ließ meinen Kopf hängen.  Ich betrachtete das kalte Nass…

 

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