Chapter 4

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„O-oh mein Gott..sorry!" ich landete mit meinem Hintern auf den harten Boden und blickte hoch als eine kleine zierliche Hand nach mir ausstreckte. Dankend ergriff ich sie und wurde mit einem Ruck hochgezogen.
„Mein Name ist Erika, freut mich dich kennenzulernen.. und du bist?", während ihr die Worte nur so aus dem Mund sprudelten, stand ich vor ihr und schaffte es kein Ton rauszubringen.
„Kathrine..", war das einzige was ich rausbrachte. Etwas skeptisch musterte ich sie und bemerkte dass sie als Dienstmädchen gekleidet war, jedoch war das Kleid zerrissen und hatte an manchen Stellen dunkelrote Flecken... ist das irgendeine kranke Art von Cosplay?!
Sie hatte lange blonde Haare, braune Augen und war gut ein Kopf größer als ich.
„Bist du... also, arbeitest du hier?", fragte ich langsam.
„Nun ja, eigentlich schon...", leicht irritiert blickte sie zur Seite und schaute sich nochmal im Raum um, bis sie sich dann zu mir beugte.
„Hör zu. Du musst so schnell wie möglich hier abhauen. Dieser Typ ist einfach nur geisteskrank. Er entführt junge Frauen und verkauft sie. Wenn er sie nicht los wird, foltert er sie und bringt sie am Schluss um. Ich... ich hab es schon mit meinen eigenen Augen gesehen...", sie hielt kurz inne und blickte sich schnell nochmal um.
„Oben im dritten Stock befindet sich sein Überwachungsraum. Am Fenster hängt eine ausfahrbare Leiter die in den Garten führt. Ich treffe dich dann dort, solange ich die anderen Mädchen suche versteckst du dich im Labyrinth. Aber pass auf, er hat einen scharfen Blick. Wenn er dich sieht, bist du dran.", mit diesen Worten verabschiedete sie sich und tackelte mit ihren 10 cm Absätzen die Treppe hoch.
Okay... dritter Stock. Überwachungsraum. Leiter. Garten. Labyrinth.
Als nichts mehr zu hören war, ging ich auch die Treppe hoch. Beim Versuch so leise wie möglich zu gehen, knarzte die Treppe unglaublich laut und bei jedem Geräusch schlug mein Herz immer schneller. Als ich endlich oben ankam drehte ich mich nochmal um, um sich zu vergewissern dass niemand hinter mir steht.
Es gab hier genau zwei Flure, jedoch keine weitere Treppe die nach oben führte. Mist, wo soll ich hin?
Tiefeinatmend entschied ich mich für die linke Seite und schleichte mich langsam voran. Vorne sah ich eine große Tür und beim nähernden hinschauen erkannte ich dass es sich auch um eine Zelle handelte die meiner sehr ähnlich sieht. Ich schlenderte diesmal mit schnellen Schritten voran und versuchte jede Tür aufzumachen. Leider waren dass nur kleine Abstellkammern oder Gäste-WC's. Am Ende des Flurs war ein rießen großes Fenster, was fast so groß war wie die Wand selbst. Ich blickte hinaus und entdeckte sofort das Labyrinth. Es nahm fast ein Drittel des gesamten Gartens ein. Es gab hier und da einpaar Hecken und Blumenbeete, einen Brunnen und einen kleinen Pfad. Sonst wurde das Grundstück von vielen Bäumen umgeben. Wir befanden uns direkt in einem Wald, aber wo sind wir hier?!
Ich ging so schnell wie möglich zurück und bog diesmal in den rechten Flur ein. Er war deutlich größer und hatte noch weitere Flure.
Nicht euer Ernst... wie soll ich bitte hier jemals rausfinden?
Ich versuchte zuerst die Tür zu öffnen die gleich links von mir war. Verschlossen. Dann die Rechte. Auch verschlossen. Nacheinander versuchte ich jede Tür zu öffnen und fand ungefähr in der Mitte des Flures ein Schlafzimmer. Dies betrat ich auch gleich und schloss gleich die Tür hinter mir. Ich schaute mich um und entdeckte ein großes Bett mit Flachbildfernseher, ein begehbaren Kleiderschrank, Badezimmer und ein Balkon. Ich betrat den Kleiderschrank und entdeckte paar Krawatten, dutzende Anzüge und teure Uhren. Sofort wurde mir klar, wo ich mich befand. In seinem Schlafzimmer. Schnell verließ ich den Kleiderschrank und tapste vor zum Balkon der, natürlich, nicht aufging. Völlig fertig setzte ich mich auf den Rand des Bettes und ließ mich nach hinten fallen. Ich rollte mich zur Seite und sog den Geruch ein, der aus dem Bett kam. Es war ein angenehmer sanfter Duft der mich dazu brachte, die Augen zu schließen und sich meinen Gedanken hinzugeben.
Warum bin ich nur hier?... hätte ich mich bloß nicht von Diana überreden lassen. Dann könnte ich jetzt daheim in meinem Bett liegen, mit Netflix und Pfefferminzeis. Sie fragen wie der Abend ausgegangen ist und- OH MEIN GOTT DIANA!
Sofort fuhr ich hoch und spürte wie langsam die Panik in mir aufstieg. Was ist wenn sie hier auch ist?! Plötzlich kamen mir die Zettel, die in der Küche lagen, in den Sinn. Ihr Name stand nicht drauf... aber wer weiß, bei dem Typen ist alles möglich.

Yes, she's my PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt