Wie versprochen weckte meine Magd mich am nächsten morgen. Sanft rüttelte sie an meiner Schulter und als ich die Augen öffnete, blickte ich in ihr lächelndes Gesicht. ''Guten Morgen, mein Prinz. Habt Ihr gut geschlafen?'' Ich gähnte und streckte mich, während sie die Vorhänge öffnete. ''Guten Morgen, ja schon. Du denn auch?'' Sie bejahte mir dies. ''Nun müsst Ihr aber aufstehen, in 2 Stunden schon wird eure künftige Gemahlin eintreffen. Heute ist dann einiges zu tun, für jeden im Schloss.'' Sie lächelte, während ich ihr ein schiefes Grinsen präsentierte. ''Ja, du hast wohl Recht. Heute Abend ein großes Mahl, der Prinzessin das Schloss zeigen.. Auch du wirst wohl einiges zu tun haben.'' Nachdem ich mich erhoben hatte, ging ich Richtung meiner Kammer. ''Ich lege Euch angemessene Kleidung raus. Soll ich euch noch Frühstück aufs Gemach bringen? Oder möchtet ihr euch noch nach unten gesellen zum Frühstück?'' Ich drehte mich zu ihr und lächelte sie an. ''Wenn du mir grade ein wenig süßes Brot bringen könntest, wäre ich dir dankbar. Muss nicht sehr viel sein, ich habe noch nicht wirklichen Hunger.'' Sie nickte und ich setzte meinen Weg fort, mich in der Kammer frisch zu machen.
Als ich damit fertig war, erwartete mich ein Tablett mit gutem Brot und leckeren, süßen Aufstrichen. Ich wusste, alles war aus dem feinsten Weizen und den süßesten Früchten zubereitet. Nachdem ich mich dann auch angezogen hatte, ich konnte enge, formelle Kleidung immernoch nicht leiden, suchte ich meine Eltern auf. Meine Mutter begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung, wie nur eine Mutter sie ihrem Kind schenken konnte. Ich meinte sogar, kleine Tränchen in ihren Augen glitzern gesehen zu haben. ''Mein Sohn, wundervoll siehst du aus. Wie geht es dir?'' Sie lächelte mich an, während ihre Hand über meine Wange strich. ''Danke Mutter, mir geht es gut, ich hatte eine ruhige Nacht. Wie fühlst du dich?'' Ein kurzer Schatten überzog ihr Gesicht und trübte ihre Miene, der allerdings schnell wieder verschwand. ''Ich freue mich sehr, dass die Prinzessin heute ankommen wird. Ich bin mir sicher ihr werdet euch wunderbar verstehen.'' Leise summend tänzelte meine Mutter zu einem Spiegel, um sich zu betrachten. Sie war eine gute Königin, eine liebevolle Mutter, eine ernsthafte Frau wenn es sein musste. Und doch war sie voller Lebensfreude und auch mal kindlicher, wenn es die Umstände denn zuließen. In solchen Momenten summte und tänzelte sie gerne. Sie schnappte sich meine Hand und lachend drehten wir uns im Kreise, tänzelten durch den Raum. Ich lächelte sie liebevoll an, ich liebte diese Frau. Ich konnte mir keine besser Mutter wünschen. Irgendwann fasste mein Vater ihre andere Hand, sie ließ mich los und tänzelte mit ihm durch den Raum. Sie liebten sich innig. Auch wenn mein Vater öfter ernsthaft war als sie, ganz davon abgesehen dass das gewissermaßen seine Pflicht als König war, so liebte er ihre Lebensfreude und teilte sie gerne in kleinen, privaten Momenten mit ihr. Lächelnd beobachtete ich meine Eltern, sah dieses verliebte Glänzen in ihren Augen. Als sie fertig waren, lachte meine Mutter freudig und zwinkerte mir zu, bevor sie den Raum verließ. Mein Vater kam auf mich zu. ''Eine wahre Freude heute, deine Mutter. Es ist schön, sie so zu sehen.'' Ich lächelte ihn an. ''Es ist schön, euch beide so zu sehen, Vater. Euch so glücklich miteinander zu sehen, erfüllt mich mit Freude. Ich könnte mir wirklich keine besseren Eltern wünschen.'' Er lachte und nahm mich kurz in den Arm, als ein Vater, nicht als ein König. ''Ja, mein Junge. Wir sind auch sehr froh, einen so wundervollen Sohn zu haben. Aber nun komm, wir müssen die letzten Vorbereitungen für die Ankunft der Prinzessin treffen.'' Und damit folgte ich ihm aus dem Raum.
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Für mein Volk und dich / Zomdado
FanfictionStolz blickt er von dem Thron hinab auf seine Leute. Hochrangige Familien seines Landes jubelten ihm zu, nachdem er vor kurzem die Krone aufgesetzt bekam, im Hofe vor der geöffneten Türe das Fußvolk. An seiner Hand hält er ein wunderschönes Mädchen...