Für mein Volk und dich / Zomdado

Kapitel 7

Wir unterhielten uns, während ich ihr das Schloss zeigte. Auch unseren Mägden hatten wir eine Unterhaltung erlaubt, sie würden in Zukunft ja zusammen arbeiten müssen. Also war es da nur logisch, wenn sie sich kennenlernten. Und nach dem, was ich raushörte, verstanden sie sich gut. 
''Wirklich ein schönes Schloss habt ihr. Beinahe so schön wie unseres. Dafür ein wenig verwinkelter.'' Sie kicherte. Ein süßes, fröhliches Kichern. Auch meinen Lippen entkam ein leises Lachen. ''Ich würde da ja gerne mitreden, aber ich kenne dein Schloss leider nicht. Aber danke, ich finde es hier auch schön.'' Dann begann sie, mir ihr Schloss ein wenig zu beschreiben. ''Wir haben etwas mehr Fokus der Figuren auf Pferden.. Und natürlich die Rüstungen. Weniger verwinkelt, aber genauso groß. Meine Mutter hat viele Blumen im Schloss platzieren lassen, mein Vater wirkt mit männlichen Akzenten dagegen. Und von meinem Zimmer habe ich einen wundervollen Ausblick genossen..'' Sie verfiel in eine Schwärmerei. Also beschloss ich schmunzelnd, ihr den Balkon mit dem meiner Meinung nach schönsten Ausblick in unserem Schloss zu zeigen. 

Wir gingen durch eine Glastüre und betraten eine weitläufige Terrasse, von welcher drei Wege durch die groß angelegten Gärten führten. Gewählt platzierte Bäume, zurecht geschnittene Büsche, die die Wege säumten. Ein großer Springbrunnen, überall gehegte und gepflegte Rosen, Tulpen, Narzissen.. eigentlich jegliche schönen, bunten Blumen. Die Augen der Prinzessin wurden riesig, als ihr Blick über den Garten schweifte. Auch ihre Magd war begeistert. Mit einem Lächeln auf den Lippen machte ich eine scheuchende Handbewegung. Damit gingen unsere Mägde durch den Garten, unterhielten sich. Chessie und ich würden auch noch hier bleiben, daher war das in Ordnung. ''Gefällt es dir?'' Ihr Blick konnte sich nicht lösen von den farbenfrohen Blumen. ''Ich... es.. ich liebe es hier.'' Ich lächelte. Gemeinsam spazierten wir durch den Garten, Richtung Springbrunnen. Von dort aus war es nochmal der selbe Weg in die gleiche Richtung, bis wir an ein Geländer kamen. Dort, wo das Geländer Ecken schlug, befanden sich nochmal kleine Brunnen, von welchen aus je ein kleiner Wasserfall nach außen und hinab floss. Doch unter dem Geländer.. vor uns öffnete sich eine wunderschöne Landschaft, Wälder, Felder, Gärten, Dörfer in der Ferne.. und doch noch recht nah am Schloss ein See. Weitläufig, mit Blumenwiesen gesäumt, sogar von hier aus konnte man die Seerosen auf dem Wasser erkennen. 

Prinzessin Chessie? Sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich wusste, dies war nun ihr Lieblingsort im Schloss. Nachdem wir eine Weile einfach nur die Schönheit und Ruhe genießend dort waren, kam die Magd meines Vaters auf uns zugelaufen. ''Prinz Michael, Prinzessin Chessie. Ich störe Euch nur ungerne, doch Eure Väter verlangen nach Euch.'' Nickend stand ich auf. ''Dankeschön. Unsere Mägde sollten auch hier im Garten sitzen, kannst du die beiden bitte informieren?'' Sie nickte und machte sich auf den Weg, während ich Chessie wieder meinen Arm bot, in welchem sie sich einhakte. Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Arbeitszimmer meines Vaters, wo die Erwachsenen schon auf uns warteten.