Patrick und ich setzten uns aufs Sofa, neben den Christbaum, den wir noch so glücklich zu dritt geschmückt hatten. "Tu' die da rauf." Ich stellte den kleinen Teller, den ich aus der Küche geholt hatte, auf den Tisch. Patrick schüttete die beiden Bälle auf ihn. "Danke, dass du die mitgebracht hast", lächelte ich Patrick zu. Ich klemmte dabei meine Hände zwischen meine Oberschenkel. Sie fühlten sich schwitzig an. Vor Nervosität tippelte ich mit dem Fuß auf und ab. "Wieso warst du bei mir auf der Arbeit? Was vergessen oder, weil du mich sehen wolltest?", fragte Patrick mich. Beschämt senkte ich meinen Blick. "Weil, weil ich dich sehen wollte." Ich hörte Patrick schnauben. "Ich dachte schon, du hättest nicht genug Deko für deine Wohnung." Ich sah auf und schaute in Patricks Gesicht. Er trug ein leichtes Lächeln auf den Lippen. "Ich nehme mir mal einen, ja?" Er griff nach einem Quarkball und biss herzhaft hinein. "Und, wieso bist du hier?", fragte ich Patrick geradeaus. Er machte Andeutungen, reden zu wollen, kaute aber schnell noch auf. "Weil ich reden wollte. Über das, was passiert ist. Claus war bei mir auf der Arbeit gewesen und hat mir alles erklärt. Er hat erzählt, dass er will, das wir das klären, weil er will das du glücklich bist und dich nicht verlieren will. Auch, dass du nicht das selbe empfindest, wie er für dich." Patrick stoppte. "Hat er dir das schon gesagt?" Etwas erschrocken darüber, dass er sich verplaudert hatte, sah er mich an. "Ja, hat er." Ich krallte meine Finger in mein Bein hinein. "Uff, ich dachte schon ich hätte jetzt die gleiche Scheiße gebaut, wie er. Ich meine, er hat es bei dir ja auch ausgeplaudert. Das wäre echt doof gewesen", lachte Patrick und biss nochmal in den Ball hinein. "Was das betrifft, Patrick. Ich wollte nicht, dass du das erfährst. Also, nicht so. Nicht jetzt." Ich sah auf meinen Quarkball auf dem Teller. Sein Gesicht mied ich. Zu groß war die Scham. "Wie wolltest du mir das denn sonst sagen?", wollte Patrick wissen. Er sprach mit vollem Mund.
Ich griff nun nach meinem Quarkball, da er mich doch anlächelte. "Anders. Ich weiß nicht. Mir ist das Ganze wirklich irgendwie, naja, peinlich", gestand ich und biss in mein Essen. Patrick kicherte neben mir. "Peinlich? Warum das denn?" Auf die Frage zuckte ich mit den Schultern. Es war einfach so. Erklären konnte ich es nicht. Dann spürte ich Patricks Finger, die mein Haar zurückstrichen. "Dir muss das echt nicht Peinlich sein. Ich finde das süß. Sehr süß." Ich schaute ihn an. Er sah mich verträumt an, grinste dann aber breit und tippte gegen seinen Mundwinkel. Hastig wischte ich mit dem Ärmel über meinen Mund. Ich hasste es, wenn ich etwas dran kleben hatte. "Willst du eigentlich was trinken?", fragte ich ihn dann. Mir war die jetzige Situation unangenehm. Er hatte seine Hand in meinem Haar und aus welchem Grund auch immer, wollte mein Instinkt hier weg. "Ehm, ja gern." Verwundert sah er mir nach, wie ich aufstand und aus dem Wohnzimmer ging.
"Was willst du eigentlich?", rief ich aus der Küche. "Warte!", rief Patrick zurück. Ich nahm zwei Gläser aus dem Schrank und öffnete den Kühlschrank, um einen Blick hinein zu werfen, was das Getränkefach anbietete. Doch dann hörte ich einen lauten Knall. Erschrocken lief ich zurück zum Wohnzimmer und bekam den Lachanfall meines Lebens.
Patrick lag auf dem Boden, auf ihm unser Weihnachtsbaum. "Was hast du denn für eine Mission gehabt?", prustete ich los. Patrick schob den Baum von sich herunter und blickte auf das Chaos, was er angerichtet hatte. "Ich wollte das Licht anmachen und bin mit dem Fuß am Kabel hängen geblieben", erklärte er mir geknickt. Ich setzte mich auf den Boden, neben Patrick und hielt mir die Hand auf die Brust. Mein Zwerchfell schmerzte. "Du bist so ein Tollpatsch." Patrick errötete, lachte aber mit mir. Etwas verlegen. Ihm war es Peinlich. Mir die vorherige Situation, ihm diese. "Ich erstatte dir den Kaufpreis der zerstörten Kugeln und kaufe dir Neue." Er stupste mit dem Fuß eine zerschlagene Kugel an. "Das ist echt nicht schlimm. So können wir nochmal neu Schmücken." Ich lächelte breit.
"Vielleicht kann ich es jetzt sofort wieder gut machen?" Patrick kniete sich hin. "Wie?", fragte ich ihn und stand auf. Ich wollte einen Besen holen. "Ich lade dich auf einen Glühwein ein." "Das muss ich mir überlegen", lächelte ich und holte schnell aus der Abstellkammer einen Besen mit Schippe. Als ich wiederkam, hatte Patrick den Baum schon wieder aufgerichtet. Nun konnte man das ganze Chaos erkennen. Überall Nadeln, etwas Laub, was noch zwischen den Ästen gehangen hatte und die Scherben der schönen Kugeln. Alles lag da. "Ich mach schon." Patrick nahm mit den Besen aus der Hand und fegte den Schmutz auf einen Haufen, um ihn auf die Schippe zu fegen.
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Das war Türchen Nummer 12
Wieder etwas kürzer :)Schreibt mir weitere Ideen in die Kommentare <3
Lg
Mula
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Der Advent / Kürbistumor
FanfictionHier entsteht vom 01.12.2018 bis zum voraussichtlichen 24.12.2018 ein Adventskalender. Der Adventskalender wird von euch, den Lesern, gestaltet. Ihr bringt Ideen, Dialoge etc. ein und ich werde es in die jeweiligen Kapiteltürchen einbringen. So ents...