Die Lichter des Christbaums, die eine Kerze vom Adventskranz und der Kamin. Verschiedene Lichter, die den Raum gemütlich machten. Claus hatte sich auf die kleinere Couch gesetzt. Patrick und ich saßen auf der großen. Auf dem Tisch standen zwei Teller mit Süßigkeiten drauf. Lebkuchen in Zartbitter und Vollmilch. Spekulatius. Daneben die Kanne mit dem heißen Kinderpunsch. Und jeder von uns hielt eine Tasse in der Hand, gefüllt mit dem dampfenden Rot. Der Geruch stieg mir in die Nase.
Unsere Blicke gingen zu dem Fernseher, wo "Weihnachten mit den Coopers" lief. Ab und zu wurde ein Kommentar oder ein kurzer Lacher eingeworfen. Es war schön. Allein schon, weil Patrick mich berührte. Auch wenn es nicht viel war. Unter der großen Decke berührten sich unsere Füße. Ich sah zu ihm. Ich lehnte an der einen Seite. Er an der anderen Seite des Sofas. Ich bemerkte, das Patrick seinen Kopf zu mir drehte. Schnell schaute ich weg. Doch er hatte mich erwischt. Er streckte nämlich sein Bein und drückte mir mit dem Fuß gegen mein Oberschenkel. "Was ist?", flüsterte er mir mit einem Grinsen zu. Ich schüttelte den Kopf. "Nichts." Doch mein Lächeln verriet mich.
Patrick setzte sich gerade hin, stellte seine Tasse auf den Tisch, nahm mir meine aus der Hand und stellte sie neben seine, schubste meine Beine weg, packte meinen Arm und lehnte sich anschließend an meine Schulter. Meinen Arm legte er über sich. Ich hielt automatisch die Luft an und sah kurz zu Claus, der aber von Patricks kuschelanfall nichts mitbekam. Er sah zum Fernseher, hatte auf seiner Brust einen Teller gestellt und aß davon den Lebkuchen. Ich lächelte. Ich kuschelte mit P. Mayer. Den, den ich im Baumarkt, nur wegen seinem optischen und seinem fröhlichen Geist, angesprochen hatte. Weil ich mich womöglich sofort in ihn verliebt hatte. Ich sah ihn an. Seinen Arm hatte er um mich gelegt, wobei seine Hand auf meinem Bauch lag. Ich sah auf sie. Sollte ich sie nehmen? Doch ich traute mich nicht. Ich schnaufte auf und sah wieder zum Film. So lagen wir da, allesamt Still, bis der Abspann begann.
"Noch einen Film?" Claus sah das erste Mal zu uns und sein Blick gefror. "Na sieh mal einer an." Er stellte den Teller zurück auf den Couchtisch und richtete sich auf. Auch Patrick löste sich von mir. Ich schämte mich komischerweise. "Wir können gerne noch einen schauen." Patrick nahm lächelnd seine Tasse mit dem, mittlerweile kalten, Kinderpunsch. "Ja." Ich stimmte auch zu. Mein Gesicht schien zu glühen. "Sucht euch einen aus. Ich koch den nochmal auf." Claus zeigte auf den Punsch und nahm ihn mit. Mein Blick folgte ihm, bis er aus dem Wohnzimmer ging. "Noch ein Weihnachtsfilm?", fragte ich Patrick. Ich stand schon auf und schaltete von DVD zu HDMI, um bei Amazon Prime nach Filmen zu suchen.
"Lass uns doch die Bestimmung schauen", schlug Patrick vor, als ich über den Film scrollte. Ich klickte gleich darauf auf ihn. "Gut. Warten wir auf Claus." Ich ging wieder zurück zu mein Platz und setzte mich. Meine Kehle fühlte sich trocken an, weswegen ich den Punsch aus meiner Tasse trank. Dann lehnte ich mich wieder zurück. Ich hoffte darauf, dass Patrick sich wieder an mich lehnte. Ich seine wärme spüren konnte. Seine Atemzüge, seine Haut. Doch er blieb sitzen und faltete seine Hände. Hoffte er darauf, dass ich ihm näher kam? Das ich mal einen Schritt tat? Ich starrte auf meine Tasse in meinen Händen. Ich war Feige. Zu Feige. Aber ich wollte ihn weder Kränken, noch wollte ich ihn nicht berühren. Ich hätte nur zu gern gekuschelt, wenn da nicht Claus wäre. Er kam gerade wieder ins Wohnzimmer, stellte den frisch aufgewärmten Kinderpunsch auf den Tisch und setzte sich direkt zwischen mich und Patrick. Patrick musste sogar ein Stück wegrutschen. "Die Bestimmung?" Claus freute sich sichtlich über diese Entscheidung. Grimmig lehnte ich mich weiter in die Kissen. "Mach an", sagte ich dann und verschränkte meine Arme. Claus drückte auf Start und ächzte. "Noch jemand Punsch?" Er sah erst mich und dann Patrick mit einem überspitzten Grinsen an. Ich verdrehte die Augen. "Ja gern." Patrick schob seine Tasse vor, sodass Claus ihm eingießen konnte. Genervt schaute ich zum Fernseher. Jetzt konnte der Abend ja nur noch beschissen werden.
(...)
Nach dem Film, verabschiedete Patrick sich. Morgen müsse er wieder arbeiten. Wir drei standen im Flur. Patrick war schon angezogen. "Danke für die Gastfreundschaft." Er gab Claus lächelnd die Hand, die er ebenso lächelnd schüttelte. Dann sah Patrick mich an. Ich erhoffte mir, dass er mir vielleicht einen Kuss gab. Wenn auch nur auf die Wange. In meinem Kopf spielte sich diese Vorstellung ab. Seine Lippen auf meinen Wangen. "Wir schreiben?" Patrick lächelte mich schief an. "Ja, wir. Ja." Ich nickte. "Gut." Nun legte er seine Arme um meinen Körper und drückte mich zärtlich an sich. Ich schloss die Augen und drückte ihn ebenso. Es fühlte sich nicht gut an, ihn gehen zu lassen. Gern hätte ich ihn über Nacht bei mir. Auf dem Sofa liegen, das Kaminfeuer anschauen. Erzählen oder gar ganz Ruhig sein und nur aneinander genießen. "Wir seh'n uns." Patrick löste sich von mir. Ich seufzte fast nicht merklich. Patrick ging die zwei Schritte zur Tür und öffnete sie. Mit einem letzten lächeln zu uns beide, ging er raus. Ich griff an die Tür und sah Patrick nach, bis er die Haustür öffnete und raus in den Schnee ging.
Mit traurigem Blick schloss ich die Wohnungstür und sah zu Claus. "Was sollte das?" "Was sollte was?" Claus tat vollkommen unschuldig. Es machte mich noch wütender. "Was ist dein Problem mit Patrick?" Ich hob meine Hände über den Kopf und ging an ihm vorbei, in die Küche. Claus folgte mir. "Ich habe kein Problem." "Und wieso bist du dann so?" Wütend funkelte ich meinen besten Freund an, der mich fassungslos ansah.
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Türchen 5 ist geöffnet. Nun seid ihr wieder an der Reihe, mir zu sagen, was im nächsten Türchen passieren soll. Was ist mit Claus? Wann sehen Patrick und Manuel sich wieder? Und was sollen sie machen, beim nächsten Treffen?
Zudem muss ich euch sagen, dass Türchen 6 vielleicht etwas später kommt. Ich bin mit dem Zug unterwegs und hätte frühstens abends wieder WLAN, falls die DB keine Verspätung hat. Zudem bin ich bis Sonntag bei meiner Familie und es kann sein, dass der Adventskalender abends kommt und die Türchen etwas kürzer werden. Ich muss schauen, wie ich das Zeitlich geregelt bekomme.
Lg
Mula
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Der Advent / Kürbistumor
FanficHier entsteht vom 01.12.2018 bis zum voraussichtlichen 24.12.2018 ein Adventskalender. Der Adventskalender wird von euch, den Lesern, gestaltet. Ihr bringt Ideen, Dialoge etc. ein und ich werde es in die jeweiligen Kapiteltürchen einbringen. So ents...