(...In Patricks Kopf...)
Die kleinen Schneeflocken rieselten auf sein seidiges Haar herab und bildeten einen schönen Kontrast zu dem dunklen Braun. Seine Nase und seine Wangen waren rot. Ich grinste. Vermutlich war er vollkommen überfordert damit, dass ich ihm so nahe kam. Doch ich wollte ihm nahe kommen. "Gehen wir gleich zu dir oder zu mir?", fragte ich ihn. Er sah sich gerade eine Kerze an, die die Form eines Schweines trug. "Ich weiß nicht Patrick. Wegen Claus." Er hob die Kerze an und hielt sie mir neben den Kopf. "Sieht dir ähnlich", grinste Manuel dann. Ich schnaubte. "Das nehme ich mal als Kompliment. Schweine sind nämlich sehr reinliche Tiere und ziemlich intelligent dazu auch noch." Manuel verdrehte seine Augen, grinste dann aber und stellte die Kerze zurück. Das ganze unter dem Auge des Verkäufers.
"Also, gehst du nach Hause und ich gehe nach Hause", stellte ich seine vorherige Antwort fest. Dabei löste ich unsere verschränkten Finger voneinander und legte meinen Arm um Manuels zierlichen Körper. Manuel senkte seinen Blick, schien zu überlegen. Dann holte er Luft, sah mich an und antwortete: Ich muss auf Claus Rücksicht nehmen. Wenn du jetzt ständig da bist, tut es ihm nur weh.
Das verstand ich natürlich. "Gut. Aber wir sehen uns bald wieder, oder?" Ich rieb ihm leicht an der Taille entlang. "Sobald du Freizeit hast." Er grinste. Dieses schöne breite Grinsen, wo seine Augen kleiner wurden, sich kleine Lachfältchen bildeten. Er war süß.
Als ich, allein, nach Hause kam, machte ich mir einen warmen Kakao und setzte mich auf mein Sofa, um einen Freund anzurufen. Ich berichtete ihm von jedem treffen mit Manuel. "Hey", begrüßte Freddie mich. Ich fing sofort an, von Manuel zu schwärmen. Freddie lauschte mir, machte zwischendurch nur ein paar Laute, die mir signalisierten, dass er zuhörte. So war das immer. Ich, der verliebte Mann, der Manuel vermisste. Der ihm noch näher kommen wollte, weil er wusste, dass er es selbst wollte. Aber der Mann, der sich dann doch nicht traute und zur Feige war.
(...In Claus Kopf...)
Ich klemmte mir mein Haar hinter mein Ohr und rühte die Nudelsuppe um, die schon im Topf anfing zu blubbern. Gerade als ich eine kleine Schale aus dem Schrank holte, hörte ich den Schlüssel im Schloss. Sofort bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Wenn er Patrick mitgebracht hat, würde ich eine Kriese bekommen. "Hallo?" Manuel rief aus dem Flur. Ich schluckte, antwortete aber nicht. "Hier bist du." Manuel kam in die Küche hinein, die Mütze noch auf dem Kopf. "War's schön?", fragte ich ihn mit einem grinsen. Dabei zog sich jedoch mein Magen zusammen. "Ja. Nur sehr voll." Er lehnte sich gegen die Theke und zog sich die Mütze ab. "Ist ja auch eine gute Zeit, um den Markt zu besuchen." Ich schüttete die Suppe in meine Schale. Ein Rest blieb über. "Willst du das noch?", fragte Manuel sofort. Ich sah ihn an, schüttelte den Kopf, nahm eine zweite Schale und füllte diese mit dem Rest Suppe. "Danke." Manuel rubbelte mir über mein Haar. Er machte es, seit wir uns kennen. In letzter Zeit weniger. Mein Herz stach. "Hier." Lächelnd reichte ich ihm die Schale. "Ich nehme die Löffel." Schnell nahm ich zwei aus der Schublade raus und folgte Manuel ins Wohnzimmer, wo wir es uns bequem machten und die Suppe aßen.
Dabei machte Manuel einen Film an, der zufällig im Fernsehen lief. "Hast du die selbst gemacht?", fragte Manu mich, als er den ersten Löffel geschlürft hatte. "Ja, selbst gekauft. Direkt aus der Tüte." Ich grinste. Manuel lachte auf und nahm einen zweiten Löffel. "Hast du echt gut gemacht."
Wir aßen auf und ich lehnte mich danach seufzend zurück. Mein Bauch machte ein schwappendes Geräusch. "Das ist so lustig", gluckste ich und wackelte etwas hin und her. Manuel hob seine Augenbrauen und musterte mich. "Das habe ich als Kind immer gemacht." Ich lachte auf. "Ich bin ein Kind." Daraufhin lachte Manuel auch, griff ein Kissen und warf es gegen meinen Kopf. "Ich auch", kicherte er dann. Ich biss mir grinsend auf die Lippen, schnappte mir das Kissen und warf es fest gegen Manuel, der nach hinten fiel und vor lachen seinen Bauch festhielt. Ich stürzte mich auf ihn und griff ihm an die Seite, um ihn zu kitzeln. "Na warte." Er zappelte unter mir, lachte und fing an zu flehen, dass ich es bitte lassen soll. "Was bekomme ich dann?", fragte ich aber nur. Ich saß auf seinen Beinen, damit er mich nicht treten konnte. "Alles was du willst", lachte Manuel nur. In seinen Augen standen schon Tränen.
Alles was ich will. "Schenk mir zu Weihnachten was tolles", antwortete ich also nur und hörte auf ihn zu kitzeln. Sofort atmete Manuel angestrengt, um wieder ruhig zu werden. "Was tolles?", murmelte er dann fragend. Ich nickte. Meinen wahren Wunsch wollte ich nicht aussprechen. Und erfüllen konnte er ihn mir sowieso nicht. Denn alles was ich wollte, bekam Patrick.
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Türchen 14, aus der Sicht von Patrick und Claus, was sich gewünscht wurde. Es war wirklich schwer, sich in andere Sichten hineinzuversetzen. Aber, ich bin doch ganz zufrieden mit dem Ergebnis xD Auch, wenn es wieder ein kurzes Kapitel war. Ich hoffe, ich bekomme das nächste wieder auf über 1000 Worte hin. Was könnte Manuel Claus denn schenken? Und was soll im nächsten Kapitel passieren?
Und verzeiht mir, dass das Türchen so spät kam. Ich war bis eben auf dem Weihnachtsmarkt. :3
Lg Mula
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Der Advent / Kürbistumor
FanficHier entsteht vom 01.12.2018 bis zum voraussichtlichen 24.12.2018 ein Adventskalender. Der Adventskalender wird von euch, den Lesern, gestaltet. Ihr bringt Ideen, Dialoge etc. ein und ich werde es in die jeweiligen Kapiteltürchen einbringen. So ents...