Man konnte es genau erkennen. Geschockt schaute ich auf das Blatt. Wieso hatte ich ihn gezeichnet? Warum hatte ich meinen verdammten Psychologen gezeichnet? Ich kaute auf meiner Lippe herum, bis ich Blut schmeckte.
Ruckartig stand ich auf und ging zu Liam rüber. Er stand in einer Ecke und besah mich mit einem wachsamen Blick. „Können wir gehen?“, fragte ich. Ich spürte die Blicke der anderen auf meinem Rücken. Liam spürte meine Unruhe und nickte. Schnell riss ich die Zeichnung raus und stopfte sie in meine Hosentasche.
*Louis*
Heute würde Harry wieder zu mir kommen. Gestern hatte ich mir eine Auszeit genommen und bin mit meiner Freundin essen gegangen. Es war sehr nett. Ich atmete einmal tief ein und setzte mich auf meinen Sessel. Noch eine halbe Stunde. Dann würde er an die Tür klopfen. Punkt genau 2 Uhr klopfte es an der Tür. „Herein.“, rief ich und legte meine Beine übereinander.
Harry kam rein und schloss die Tür hinter sich. Er setzte sich schnell auf den Stuhl. „Wie geht es dir?“ „Geht so.“, antwortete er. Wie immer fing ich ein lockeres Gespräch an. Doch heute machte er nicht wirklich mit. Ich merkte, dass er in Gedanken war. Irgendwas beschäftigte ihn. Ich notierte es in meinem Ordner und fragte nach Niall.
Nach einer halben Stunde spielte Harry so halbwegs mit und ich war sehr mit mir zufrieden. Ich hatte mir ihn wie eine Kiste vorgestellt. Eine Kiste mit sieben Schlössern. Ich versuchte die Schlösser aufzukriegen, damit ich die Kiste öffnen konnte. Und ich war noch am ersten dran.
*Harry*
Nun wartete ich im meinem Zimmer auf Niall. 10 Minuten später kam er und wir fingen an, uns zu unterhalten. Er erzählte mir die neusten Sachen und ich erzählte ihm von meinem Alltag. Wann ich immer abgeholt wurde, wann ich meine Termine hatte und wann es zum Beispiel Mittag essen gab. Doch auf einmal kamen wir auf Louis. „Dein Psychologe ist schon ziemlich heiß, findest du nicht?“ Ich glotzte ihn verständnislos an. „Was?“, sagte ich mit viel zu hoher Stimme. „Louis.“, sagte Niall und wedelte mit seinen Händen in der Luft herum. Jetzt raffte ich es. „Niall!“ Ich schaute ihn empört an. „Er ist doch bestimmt über 26.“ „Na und?“ Mein bester Freud zwinkerte wie verrückt.
Ich schüttelte nur meinen Kopf. „Wahrscheinlich hat er sogar ne Freundin.“, murmelte ich. Irgendwie versetzte mir das einen kleinen Stich. Verwirrt darüber, wechselte ich das Thema.
„Ich werde es herausfinden.“, lachte Niall und schloss die Tür hinter sich. Wir hatten den ganzen Nachmittag geredet. Nun zerbrach ich mir den Kopf darüber, was er am Ende gemeint hatte. Plötzlich dämmerte es mir. Er wollte doch nicht herausfinden, ob Louis eine Freundin hatte!? Oh je….
Ich ging ins Badezimmer und schaute mich wieder im Spiegel an. Die Augenringe waren fast verschwunden. Man sah nur noch blasse Schatten unter den Augen. Meine Wangen hatten einen leichten Pfirsichton angenommen. Es gefiel mir. Aber trotzdem waren meine Augen stumpf und traurig. Nur durch meine Augen, konnte man in meine Seele schauen.
Ich wachte früh am Morgen auf. Heute würde Niall wieder zu Besuch kommen. Bei dem Gedanken an ihn, bekam ich ein warmes Gefühl im Bauch. Er war wieder für mich da.
Die Tür ging auf und Niall kam herein. „Ich hab noch zwei andere mitgebracht. Wenn du das nicht möchtest, können sie auch wieder gehen.“ Ich schüttelte nur den Kopf und schaute zur Tür. Ein schwarzhaarige und eine blonde Person kamen rein. „Hi!“ Perrie lächelte mich schüchtern an. Niall holte noch zwei Stühle aus dem Gemeinschaftsraum. „Hey.“, sagte ich und schaute ihr in die Augen. Sie hatte hübsche hellblaue Augen. Aber sie waren nicht so schön, wie die von Louis. Was dachte ich denn da? Seit wann waren Louis‘ Augen schön?
Zayn setzte sich auf den einen Stuhl und betrachtete mich. „Es ist lange her.“, sagte er ruhig. „Hi Harry.“ „Hallo.“, murmelte ich. Wir kannten uns nur vom sehen. Ich wusste, dass er ein Freund von Niall war. Manchmal hatten wir auch ein paar Worte miteinander gewechselt, aber irgendwie war keine richtige Freundschaft zwischen uns entstanden. Niall kam rein und Perrie und er konnten sich nun auch setzten. Es war unangenehm still. „Ihr seid zusammen.“, sagte ich leise. Perrie strahlte mich sofort an. „Ja.“ Zayn griff nach ihrer Hand und verschränkte sie mit seiner. Perrie‘s Augen leuchteten so sehr, dass ich Angst hatte, dass mein Herz rausspringen würde. Die Beiden waren einfach richtig süß zusammen und sie wirkten auch so glücklich.
Langsam kam ein Gespräch in Gange. Zayn wurde mir immer sympathischer. Niall lachte über einen Witz, den er gemacht hatte. Es war typisch für ihn. Zayn und Perrie warfen sich immer wieder liebevolle Blicke zu und mein Herz schmerzte, weil ich so etwas nicht hatte. Ich hatte niemanden den ich küssen durfte, dem ich liebevolle Blicke zuwerfen konnte. Ich hatte niemanden den ich so lieben durfte, wie es Perrie und Zayn taten. Ich beschloss die Beiden Zerrie zu nennen. Es war ein lieb gemeinter Kosename.
Ich beobachtete die Zwei und hörte Niall nur mit einem Ohr zu. Er gab gerade eine seiner Geschichten zum Besten. Die Zeit verging wie im Flug. Leider mussten die drei auch irgendwann gehen. Von Zayn bekam ich einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. Niall umarmte mich wieder und Perrie zog mich auch in eine vorsichtige Umarmung. „Danke, dass ihr gekommen seid.“, flüsterte ich ihr ins Ohr. Sie lächelte mich nur an und winkte ab. „Wir sehen uns.“, sagte sie und Zayn legte seinen Arm um ihre Schulter. Ihre Hand fand Platz auf seiner Hüfte.
Ich drehte mich um und schloss die Tür hinter mir. Langsam ging aufs Bett zu und ließ mich auf der weißen Bettwäsche nieder. Kurz darauf wurde ich von Schluchzern geradezu geschüttelt. Das weinen war nicht ein depressives ich-hasse-alle- Weinen, sondern ein ich-bin-so-allein sein – Weinen.
*Louis*
Harry stand auf und ging. Beim gehen fiel ihm ein zerknüllter Zettel aus seiner Hosentasche. Ich wollte noch etwas sagen, aber da hatte er schon die Tür hinter sich zugezogen. Ich stand auf und hob den Zettel auf. Mir kam es falsch vor ihn anzuschauen, aber ich machte es trotzdem. Es war eine Zeichnung. Als ich genauer hinschaute, erkannte ich wer es war. Überrascht starrte ich auf das Blatt Papier. Wieso um alles in der Welt hatte Harry mich auf dieses Papier gezeichnet?
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Hey.
Ich bin wieder da!
Es tut mir so wahnsinnig leid. Sorrysorrysorry. Ich wollte eigentlich vor meinem Urlaub den 3. Chapter updaten, aber ich wusste nicht, ob ihr den schon haben wollt... <- haha meine Logik :D
Und dann war ich gerade weg und bekomme so süße Comments... :( (Mein Word-Dokument war natürlich auf meinem Computer zuhause.) Ich entschuldige mich bei allen.
Aber jetzt gehts ja weiter!
Vielen Dank für die Votes, Reads und Comments. Ich hab mich unglaublich gefreut. :D
Ne Frage: Seid ihr mit der Länge der Chapter zufrieden? Länger, kürzer?
Dieser Chapter ist schon gebetat. Ich danke meinem knuffigen Kuchen! <3
Wir sehen uns bald.
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x Lisa
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Psychiatry | | Larry Stylinson [AU]
FanfictionHarry kriegt einen neuen Psychologen. Dieser will ihm helfen, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Wird das funktionieren? Wird Harry es schaffen, aus seinem schwarzen Loch herauszukommen? • • Larry Stylinson • • AU