Psychiatry | | Larry Stylinson [AU]

Chapter 10

*Harry*

Draußen hatte ich neue Kraft getankt. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen saß ich nun in meinem Zimmer und überlegte in welche Kurse ich mich einschreiben wollte. Der kleine Kaktus auf meinem Fensterbrett strotzte nur so vor Energie. Zayn war schon vor einer Weile gegangen. Gelangweilt starrte ich an die Wand. Irgendwann tanzten kleine rote Punkte vor meinen Augen und ich stand abrupt auf.

Ich öffnete meine Zimmertür und lief die engen Gänge entlang. Da! Die Liste! Kurz überlegte ich, was ich nehmen sollte. Unentschlossen trug ich mich nochmal bei Kochen ein. Ich hätte gerne noch etwas Neues gemacht, wusste aber nicht was.

Am nächsten Tag wurde ich von Liam praktisch zu Louis geschleift. Ich hatte fast überhaupt nicht geschlafen. Viele Gedanken waren durch meinen Kopf gewandert. Louis schaute mich kurz an und begann dann mit den typischen Fragen. „Also Harry, ich habe gehört du machst wider den Kochkurs.“ Er zwinkerte mir zu. „Außerdem habe ich gehört, dass du sehr talentiert darin bist.“ Ich lächelte ihn an. „Ich würde trotzdem etwas Neues ausprobieren.“, murmelte ich und Louis zog eine Augenbraue hoch. „Wie wärs mit ein bisschen Musik? Das ist gut für die Seele.“, witzelte er. Ich dachte kurz darüber nach. „Ja, warum denn nicht?“

Jetzt sah er noch erstaunter aus. Mein Psychologe trug etwas in seine Mappe ein und lächelte mich dann an. „Super. Ich trage dich dann gleich mal für morgen ein.“ „Morgen? Aber ich bin doch schon für Kochen eingetragen und der Musikkurs ist schon voll!“ Ich schaute ihn verwirrt an, aber er grinste nur. „Wenn ich dich da eintrage, dann kannst du da rein und außerdem ist das Kochen um 15 Uhr und Musik erst um 17 Uhr.“ Ich lächelte unwillkürlich zurück.

„Harry, du wirst befördert.“ Meine Kursleiterin lachte laut. „Nicht mehr Gemüse schnippeln. Du kannst jetzt in die andere Küche.“ „Echt?“ Ich freute mich wirklich. 15 Minuten später stand ich an einem großen Kochtopf und machte eine Gemüsesuppe. Kein Pfleger, der hinter mir stand und alles genau beobachtete. Das erste Mal seit ein paar Wochen, fühlte ich mich ein ganz kleines bisschen frei.

„Wow Harry! Du hast eine wundervolle Stimme. So tief und melodisch.“, schwärmte die Leiterin des Musikkurs. Ich bekam vor lauter Aufregung ganz rote Wangen und bedankte mich. „Du kriegst auf jeden Fall die Hauptstimme. Am besten singst du mit….“ Sie schaute sich suchend um. „Luke, Calum und natürlich Sophia und Erin. Ihr geht da in die Ecke und lernt euch kennen. Ich verteile die Stimmen für die beiden kürzeren Lieder.“ Sie zwinkerte mir zu und ich starrte nur irritiert zurück. Ich ging zu der Ecke und kurz darauf kamen zwei Mädchen und zwei Jungs auf mich zu.

Der eine mit eine dunklen Schokoladenhaut trat nach vorne und musterte mich kurz. „Hi, ich bin Calum. Nett dich kennenzulernen.“ Ich lächelte schief und blinzelte unsicher. Der Zweite hatte blonde Haare und einen Lippenpiercing. „Hey, ich heiße Luke und du?“, fragte er freundlich und ich mochte ihn sofort. „Harry.“ Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln. Die Beiden Mädchen lächelten mich an und ich fühlte mich irgendwie nicht wohl. „Na, ich bin Sophia und das ist Erin.“, stellte sich die Braunhaarige vor und zeigte auf die Blonde neben ihr. „Was singen wir denn?“, fragte Calum. Ich zuckte mit den Schultern. „A thousand years von Christina Perrie.“, antwortete Luke und die Mädchen seufzten genervt.

Die restliche Zeit verbrachten wir damit, die Lyrics zu verteilen. Meiner Meinung nach hatte Sophia zu viel Text, aber ich sagte nichts.

Vier Tage später saß ich wieder auf dem Holzstuhl und Louis schaute mich durchdringend an. „Harry, ich muss dir noch etwas sagen.“ Ich schluckte einmal und nickte dann. „Ich habe dich gestern singen gehört und da hab ich mich an ein Lied erinnert, das perfekt für dich wäre.“ Ich lächelte nun. „Ich würde dir gerne Privatstunden geben.“ Mein Mund stand offen. Das wollte er ehrlich machen? „Du kannst singen?“, brachte ich nur raus. Er nickte.