Chapter 7

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„Hallo?" „Paul, ich habe ein Problem." „So spät? Du meinst doch nicht...." Er fing an zu lachen. „Nein! Nein, nein.", sagte ich schnell. „Ich muss dir was erzählen."

Am nächsten Morgen fühlte ich mich, als wäre ich von einem riesigen Traktor überrollt worden. Mit halb geöffneten Augen tastete ich nach meinen Kontaktlinsen. Dabei fiel mein Blick auf den Wecker. Mist! Ich war eine halbe Stunde zu spät aufgewacht. Warum hatte dieser verdammte Wecker nicht geklingelt? Anscheinend hatte ich ihn gestern Abend vergessen zu stellen. Ich kämpfte mich aus meinem Bett und raste ins Bad. Dann stürmte ich in die Küche und schnappte mir einen Apfel und meine Tasche. Blindlings lief ich zu meinem Auto und startete den Motor. Dabei fiel mir auf, dass ich meine Kontaktlinsen auf meinem Nachttisch gelassen hatte. Vor mich hin fluchend kramte ich meine Brille aus der Tasche. Ich setzte sie auf und fuhr los.

*Harry*

Als ich die Tür zum Sprechzimmer aufmachte, wusste ich sofort, dass etwas anders war. Ich setzte mich auf den Stuhl. „Hallo Harry." Ich schaute auf. Mir stockte der Atem. Louis. Er hatte eine Brille auf. Seit wann trug mein Psychologe eine Brille? Ich musste schlucken. Diese Brille machte ihn nochmal tausendmal heißer, als er es eh schon war. Ich räusperte mich einmal und fühlte wie meine Wangen unter seinem intensiven Blick rot anliefen.

Am späten Nachmittag klopfte es an meiner Zimmertür. „Ja?", rief ich und die Tür ging auf. Niall kam herein und grinste mich an. „Wie geht's, wie steht's, Kumpel?" Ich lächelte ihn an und er griff nach meiner Hand. „Du hast ja eiskalte Hände!", quietschte er und fing an meine Hände zu wärmen. „Was sind das eigentlich für Armbänder?", fragte er nach einer Weile leise.

„Die muss hier jeder tragen. An den Farben kann man erkennen, warum derjenige hier ist.", erklärte ich zögerlich. „Harry? Du musst es mir nicht sagen." Niall guckte mich mit seinen großen blauen Augen an. Ich zupfte an dem violetten Armband herum. „Violett ist...." Meine Stimme brach ab und ich hustete mehrmals. Mein bester Freund schaute mich besorgt an. „Violette Armbänder stehen für Panikattacken oder Panikstörungen.", krächzte ich und schaute auf den Boden. Dann fing ich an, mit dem Grünen herumzuspielen. „Grün ist...grün steht für Depressionen." Ich wusste nicht genau warum, aber dieses Gespräch belastete mich und meine Augen fingen an zu brennen. Sofort fand ich mich in einer sanften Umarmung wieder. „Erzähl mir den Rest ein anderes Mal.", bat Niall mich und ich konnte nur nicken.

Erschöpft legte ich mich in mein Bett. Dieser Tag war anstrengend gewesen.

„Lass mich!", schrie ich. „Ich will doch nur das Beste für dich. Glaub mir Harry." Sie guckte mich ruhig an. „Ich glaube dir gar nichts mehr. Lass mich in Ruhe.", sagte ich kalt und zeigte auf die Tür. Doch sie kam zu mir und zog mich in eine feste Umarmung. „Es tut mir leid. So leid."

Mit einem lauten Schrei wachte ich auf. Ich hatte mich in meine Bettdecke eingewickelt. Hektisch begann ich an der Decke zu zerren. Mir wurde alles zu eng. Mein Herz raste und meine eiskalten Finger fingen an zu zittern. „Bitte. Lass mich nicht alleine.", flüsterte ich immer wieder vor mir her. Ein wahnsinniger Schmerz machte sich in meinem Kopf breit. Endlich wurde ich die Bettdecke los und schmiss sie auf den Boden. Wimmernd wiegte ich mich hin und her. Schluchzend griff ich nach meinem Kissen.

Mühsam öffnete ich meine Augen und schaute auf die Uhr. In fünfzehn Minuten würde es Frühstück geben. Ich setzte mich auf. Als ich vom Bett aufstand, wurde mir kurz schwarz vor den Augen und ich sank zurück in die Matratze. „Liam!", rief ich heiser und er kam in mein Zimmer. Als er mich im Bett liegen sah, wurde er sofort ernst. „Mein Gott! Du bist ja totenbleich!", rief er besorgt und hob die Decke vom Boden auf. „Mi-mir ist schlecht.", jammerte ich. Liam nahm mich vorsichtig hoch und trug mich ins Badezimmer.

„Iss doch ein wenig.", schlug Liam vor, doch ich schüttelte meinen Kopf. Schon bei dem Gedanken an Essen wurde mir wieder schlecht. „Okay, ich lasse dich ein wenig allein und komme später wieder." Liam lächelte mir einmal zu und ging dann. 5 Minuten später klopfte es erneut und ich fragte mich, ob Liam vielleicht etwas vergessen hatte. „Ja?" Die Tür ging auf und ich erstarrte. „Hi Harry."

„Gemma.", krächzte ich. „Ich habe dich vermisst.", sagte sie mit einem traurigen Unterton in ihrer Stimme. Stille. „Es tut mir leid.", sagte sie plötzlich und fing an zu weinen. Sie sackte auf dem Boden zusammen und wurde immer wieder von Schluchzern geschüttelt. „Oh Gott, Harry, es tut mir so leid." Ich saß auf meinem Bett und überlegte, was ich jetzt machen sollte. Schließlich überwand ich mich und ging ein paar Schritte näher zu dem kleinen Häufchen Elend. Ich setzte mich neben sie und zog sie in meine Arme. Meine Schwester schmiegte sich an mich und weinte in meinen dünnen Pullover. „Ich will dich wieder zuhause haben. Ich habe dich so schrecklich vermisst. Ich...." Sie stockte und schaute mich aus ihren braunen Augen an.

„Ich weiß, dass es falsch war. Aber es kam so plötzlich und ich wusste doch gar nicht wie schlecht es dir ging! Ich brauchte einfach Abstand. Das war egoistisch, aber ich hab darüber nicht nachgedacht. Erst nach zu langer Zeit ist mir klar geworden, dass ich so nicht weitermachen kann. Als ich dann noch einen Anruf bekommen hatte, hab ich mich sofort auf den Weg zu dir gemacht." „Einen Anruf?", fragte ich. „Ja, von einem gewissen Louis Tomlinson." „Von meinem Psychologen?" Langsam dämmerte mir, was passiert war. Seufzend stand ich auf und half meiner Schwester hoch.

„Ist doch jetzt egal.", murmelte ich und wir setzten uns auf mein Bett. „Ich werde noch eine Weile hierbleiben müssen, Gemma." Sie nickte. „Ich werde dich besuchen kommen. Versprochen." Ich erwiderte nichts und schaute sie nur an. Gemma hatte ihre Haare blond gefärbt und sie fielen jetzt in leichten Wellen ihre Schultern hinab. Es gefiel mir.

„Gem, du musst jetzt gehen.", sagte ich schwerenherzens, nach einem Blick auf die Uhr. „Ich komme morgen wieder.", versprach sie und drückte mich noch einmal. „Danke.", flüsterte ich und schaute zu, wie sie die Tür hinter sich schloss und die Schritte immer leiser wurden.

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Hallooo!

Vielen Dank für die tollen Comments und für die Votes!! :D

Ihr wisst aber noch nicht wer Paul ist...haha. Im nächsten Chapter wird es sozusagen erklärt.

Hier ist noch ein kleiner Ansporn zum voten! Denn je mehr Votes, desto schneller wird der nächste Chapter kommen. :)

Textausschnitt Chapter 8

Er grinste und fuhr sich durch die Haare. „Warum bist du hier?", fragte ich. „Ich habe eine Frage. An dich. Du bist die einzige Person, die ich so etwas fragen kann." Ich schaute ihn misstrauisch an. „Es geht um Perrie.", murmelte er. Er wollte doch nicht mit ihr Schluss machen oder? Aber wieso wollte er mich dann etwas fragen? „Also...." Zayn kratzte sich verlegen im Nacken.

Bis zum nächsten Mal!

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x Lisa

Psychiatry | | Larry Stylinson [AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt