Chapter 2

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Am nächsten Morgen wurde ich abgeholt. Ich wurde in einen kleinen Raum geführt. Dort bekam ich Essen und etwas zu trinken. Ich fühlte mich einsam. Gleich nachdem ich gegessen hatte, wurde ich wieder zurück in mein "Zimmer" gebracht. Mir war schlecht. Ich war komplett isoliert. Hektisch gestikulierend fragte ich den Pfleger, ob ich kurz aufs Klo dürfte. Er willigte ein. Gerade als ich mich über die Kloschüssel beugte, musste ich mich übergeben. Mit zitternden Händen drückte ich die Spülung. Ich sackte auf dem Boden zusammen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Leise fing ich an zu schluchzen.

Ein Klopfen ließ mich aufschrecken. Schnell rappelte ich mich auf und wusch mein Gesicht mit Wasser. „Mr. Styles?" Die Stimme des Pflegers tönte durch die Tür. Ich trocknete meine Hände ab und öffnete die Tür. Er musterte mich argwöhnisch, sagte aber nichts. Ich war ihm wirklich dankbar dafür.

Ungefähr eine Stunde später wurde ich nochmal vom gleichen Pfleger abgeholt. Ich wurde zu der Holztür gebracht. Nach kurzem Warten klopfte ich. „Herein." Ich öffnete die Tür und trat ein. Mit hängendem Kopf trottete ich zum Stuhl und ließ mich auf ihn plumpsen. „Hallo Harry." Keine Antwort. „Hast du gut geschlafen?" Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich habe auch nicht besonders gut geschlafen." Diesmal schaute ich ihn an. „Also Harry, wie ist dein Verhältnis zu deiner Familie?" Ich riss meine Augen auf. „N-nicht.", stotterte ich und schaute ihm angsterfüllt in die Augen. Anscheinend bemerkte er, dass mich dieses Thema sehr belastete und schrieb etwas auf. Vor ein paar Wochen hätte ich noch eine Panikattacke bei dem Wort gekriegt, aber mittlerweile hatte ich eine sehr stabile Wand aufgebaut.

Louis holte eine kleine Box aus seiner Tasche und öffnete sie. Zum Vorschein kamen Karotten. Ich zog eine Augenbraue hoch und starrte ihn weiterhin an. Irgendwie schaffte ich es nicht, mich von seinen Augen abzuwenden. Es war hypnotisierend. Ich stellte fest, dass er kleine silberne Flecken in der blauen Iris hatte. „Möchtest du meine Augen anschauen oder wollen wir weitermachen?" Meine Wangen nahmen einen leichten rosa-ton an, was mir gar nicht gefiel.

Der Bann war gebrochen und ich schaute auf den Boden. „Wie lange bist du schon hier?" „Zwei Monate." „Das ist bestimmt eine lange Zeit für dich.", sagte Louis mitfühlend. Ich nickte leicht. „Vermisst du nicht deine Freunde?" Freunde? „Ich hatte einen besten Freund.", murmelte ich. „Niall.", flüsterte ich andächtig und eine Träne kullerte meine Wange runter. Ich wischte sie schnell weg. „Niall? Niall Horan? Ein blonder Junge mit blauen Augen und Zahnspange? Spielt er manchmal auf dem Fußballplatz?", redete Louis aufgeregt. „Ja, zumindest hat er das früher immer gemacht." „Ich sehe ihn manchmal."

Am späten Nachmittag kam ich mit besserer Laune, als heute Vormittag, aus dem Sprechzimmer. Wir hatten nicht über den „Vorfall" geredet. Und ich war wirklich froh deswegen. 5 Minuten später saß ich auf meinem Bett. Das erste Mal seit zwei Wochen befand sich ein minimales Lächeln auf meinen Lippen. Ich legte mich hin und schloss kurz die Augen. Obwohl ich es eigentlich gar nicht wollte, fiel ich in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Tag, klopfte es an der Tür. Ich war vom Frühstück zurück gekehrt. „Ja?" Die Tür ging auf und ein mir bekannter Blondschopf schlüpfte in mein Zimmer. Er setzte sich auf einen kleinen Stuhl in der Ecke und faltete seine Hände in seinem Schoß. „Wieso bist du jetzt hier? Wieso warst du nicht da, als ich dich wirklich gebraucht hatte?", fauchte ich ihn an und er zuckte ein wenig zusammen. „Ich wollte doch kommen.", sagte er leise. „Aber?" „Ich durfte nicht. Meine Mutter hat es mir verboten." „Sonst hältst du dich doch auch nicht daran, was deine Mutter dir sagt.", erwiderte ich. „Sie hätte mir sonst Blue weggenommen. Sie hat gesagt, dass du schlechten Einfluss auf mich hast." Blue war Niall's kleiner Labrador. Er liebte ihn über alles. Ich nickte langsam. „Und warum bist du jetzt hier?" „Louis hatte mich gestern angesprochen. Ich kannte ihn von früher, vom Training. Ich hab meiner Mutter gesagt, dass ich zu Zayn gefahren bin." Ich schaute ihn einfach nur an. „Ich hab sie noch nie angelogen.", wisperte Niall traurig und ich hatte das Bedürfnis ihn in den Arm zu nehmen.

„Danke, dass du da bist.", sagte ich und einen Atemzug später befand ich mich in seinen Armen und schluchzte gegen seinen Pullover. „Es tut mir leid.", flüsterte er in mein Ohr und ich schluchzte nur noch lauter. Ich war so froh, dass er hier war.

„Ich hab dich vermisst, Hazza." „I-ich dich au-auch." Der kleine Ire weinte nun auch. Langsam löste ich mich aus seinen Armen und holte ein paar Taschentücher. Niall lächelte mich an, aber ich konnte es noch nicht. Vielleicht verstand er das ja. „Du glaubst nicht, was passiert ist.", lachte er plötzlich. Ich schaute ihn verwirrt an. „Was?" „Zayn ist mit Perrie zusammen." Ungläubig schaute ich ihn an. Der unnahbare Zayn Malik war mit der taffen Perrie zusammen? „Das ist ja...überraschend.", quetschte ich heraus. „Ich freu mich so für die Beiden.", lachte Niall.

Anderthalb Stunden später musste Niall los. Ich verabschiedete mich mit einer Umarmung von ihm und schloss die Tür. Er machte sich nun auf den Weg zu Zayn. Niall hatte mir versprochen übermorgen nochmal zu kommen und wenn ich ehrlich war, freute ich mich schon richtig darauf.

Mittwochs hatte ich keine Sprechstunde mit Louis. Ich holte mir einen Zeichenblock und ein paar Stifte. Mit einem Pfleger machte ich mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. Ich musste ihn 10 Minuten lang überreden. Denn eigentlich durfte ich nicht so ohne weiteres hier aus meinem Zimmer einfach raus. Liam, so hieß er, hatte heute ein Auge zugedrückt, weil ich ihn sogar ein wenig angelächelt hatte.

Im Gemeinschaftsraum der geschlossenen Abteilung waren nur 5 Leute. Eine Frau mit knallroten Haaren starrte mich mit ihrem irren Blick an. Ich setzte mich an einen kleinen Tisch und klappte meinen Block auf. Fast zwei Stunden saß ich an dem Bild. Ich hatte mich vollständig treiben lassen. Die ganze Zeit waren Gedanken durch meinen Kopf gewandert und ich hatte mich noch nie so erleichtert und frei gefühlt, wie an diesem Tag.

Ich legte meinen Bleistift zur Seite und schaute auf das Bild. Mein Atem stockte und mein Herz setzte einen Schlag aus.

Ich hatte eine Person gezeichnet. Aber nicht irgendeine!

Es war mein Psychologe, Louis Tomlinson.

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BÄÄÄMM!

Hiii!

Ich hab mich so unglaublich angestrengt!

Nur für euch hab ich diesen Chapter so schnell geschrieben. Nur für euch... :D

Auf jeden Fall hab ich mir jede Menge Mühe gegeben.Und deswegen finde ich, dass ich ein paar Votes und Comments verdient habe. *zwinker*

Ach ja!

Ich wollte mich nochmal gaaaanz doll für die süßen Reviews bedanken!!

Dankeee. <3

Auch Danke für die Votes und Reads. :)Ich hab mich sehr gefreut.

Ich weiß noch nicht wann der nächste Chapter kommen wird. Ich will euch erstmal mit diesem "Cliffhanger" alleine lassen. Obwohl...so ein richtiger Cliffhanger ist es ja nicht...egaaaal.

Bis Bald!

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x Lisa

Psychiatry | | Larry Stylinson [AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt