Kapitel 7.

4K 261 46
                                    

Die Flüssigkeit war kühl und wohltuend. Es hatte keinen Geschmack.

Ich trank das Glas bis auf den letzten Tropfen lehr. Dann wartete ich. Nichts passierte. Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte das richtige Glas gewählt.

Doch plötzlich spürte ich einen stechenden und zugleich brennenden Schmerz von meinem Bauch, meinen Hals, bis hin zu meinem Mund aufsteigen. Es fühlte sich an, als ob jemand von innen meinen Magen und meinen Hals aufschlitzen und danach ätzende, heiße Säure in die Wunden schütten würde.

Tränen liegen meine Wange runter und ich krümmte mich vor Schmerz.Ich schrie auf, als der Schmerz immer stärker wurde, bis ich keinen Ton mehr hinaus brachte.Alles schmerzte. Atmen, Schlucken und selbst nichts tun schmerzte unerträglich.

Ich fächelte mir mit meiner Hand Luft zu, um die entstandene Hitze in meinem Mund zu lindern, doch das verschlimmerte alles nur noch.

Ich versuchte die Flüssigkeit auszuspucken, doch statt dieser kam nur ein seltsamer Schaum aus meinem Mund, der, vermischt mit meinem Blut, auf den Boden tropfte.

Mir wurde kurz schwarz vor Augen und ich fiel auf den Boden, wo ich mich vor Schmerzen hin und her welzte. Das Stechen steigerte sich ins Unermessliche, bis es schließlich, von einer Sekunde auf die andere erlosch.

Mit geschlossenen Augen lag ich auf dem Boden und atmete tief durch, um meinen Herzschlag zu beruhigen. Es tat gut wieder ein- und ausatmen zu können, ohne sofort von Schmerzen geplagt zu werden.

Ich öffnete meine Augen und starrte an die Betondecke. Doch nach einer Weile begannen Farben vor meinen Augen zu erscheinen. Erst wurde die Decke langsam gelb. Danach grün, blau, lila, rot, ... Die Farben begannen ineinander zu verlaufen, bis ein einziges, buntes Farbenmeer zu sehen war, das die Decke komplett verdeckte. Ich setzte mich auf, um die Farben vor meinen Augen loszuwerden, doch ein plötzlicher Schwindel ließ mich auf den Boden zurückfallen. Alles drehte sich um mich, auch wenn ich nur Faben sah, die immer wilder um mich herum "flogen". Ein leichtes Drücken an meinem Arm ließ mich zusammenzucken. Es wurde immer stärker und fühlte sich an, als hätte ich einen Tennisball im Arm, der versuchte hinaus zukommen. Ich biss die Zähne zusammen.

Der Druck begann nun auch an meinen Händen, an meinem anderen Arm, meinen Beinen, meinem Bauch, meiner Stirn, einfach überall!

Der zuvor leichte Druck steigerte sich in einen grässlichen Schmerz. Ich versuchte zu sehen, was dort vor sich ging, doch ich konnte nicht durch das Farbenmeer sehen. Ich versuchte meinen Arm zu heben, doch jede Faser meines Körpers fühlte sich so an, als ob er jeden Moment platzen würde.

Ich biss meine Zähne zusammen und tastete meinen Arm ab. Er war mit Blasen gerade zu übersät. Selbst meine Finger fühlten sich so an, als ob sie tausende Blasen hätten. Blasen in verschiedenen Größen und verschiedener Schmerzintensität.

Test 11Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt