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Der stürmische Wind rauschte um meine Ohren, so stark, dass ich möglicherweise schon ansatzweise begann zu frösteln, doch aushaltbar. Lieber horchte ich den umherwehenden Blättern zu, wie sie in den sanften Böen miteinander tanzten, als den Schritt nach Hause zu wagen, wenn es nicht von Nöten war. Meine Fingerspitzen schienen wie betäubt, aufgrund dieser frischen Jahreszeit, welche doch auch gleichzeitig meine liebste war.

Ein Rückzugsort, an welchem die angenehme Ruhe mehr als präsent war, dementsprechend kein Mensch es wagte sich dorthinzubewegen und wo die Umgebung eine beruhigende Aura ausstrahlte, war nicht einfach zu finden.
Ein Bänkchen mitten im Nirgendwo, weit ab von Schuss, neben hoch gewachsenen Eichen, die um diese Zeit ihre braun verfärbten Blätter fallen ließen.
Doch aus der Landschaft machte ich mir nicht allzu viel, ich war schon immer einer dieser Menschen gewesen, der seiner Vorliebe nach den Klänge und die dadurch enstehende Wirkung des Umfeldes mehr bevorzugte, als die pure Sicht, welche jeder gewillt war zu erblicken. In das Innere zu schauen und den Moment nicht einzig durch das Sehvermögen zu genießen, ließ einen in voller Spannung um einiges zügiger herunterkommen, als die alleinige Aussicht.
Meine akustische Neigung hatte ich möglicherweise auch meinen schlechten Augen zu verdanken, schließlich legten mir diese eine noch größere Konzentration der Hörbarkeit offen.
Umso schlechter wurde meine Sicht auf alles.

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