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Ein erneutes Mal nicht alleine auf meiner geliebten Bank. Sogar eine, soweit ich es richtig erkennen konnte, sonnengelbe Wolldecke schmückte die sonst so kahl scheinende Holzbank, auf welche ich mich, mit Bedacht zu dem Abstand des Anderen, platzierte und schlussendlich meine Augenlider vollends zuklappen konnte.
Eine ungeheuerlich angenehme Stille legte sich trotz der weniger großen Bekanntschaft sanft über uns und nur schwer es war meinerseits zuzugeben, dass mir in dieser Gegenwart nicht zu Unbehagen zu Mute war, jedoch schob ich dies auf den Ort.
Das leichte Frösteln im Atem des Anderen war kaum zu überhören, doch da es nur dieser Hauch des Ausstoßes war, schien auch dies als weniger störend während meinem genüsslichen Lauschen der Natur.

"Du spielst Klavier, oder?", war seine seichte, jedoch zugleich auch tiefe Stimme zu vernehmen, dessen Klang mir unheimlich zusagte. Selbstverständlich blieben meine Augen weiterhin verschlossen, während ich zu dem Gespräch ansetzte.
"Ja.", gleichzeitig mit meiner kurzwierigen Sprechpause spürte ich deutlich den Blick seinerseits auf mir, trotzdem sich nur Schwärze vor meinen Augen ausgebreitet hatte. "Woran hast du das festgemacht?"
Wiedereinmal überkam uns eine flüchtige Welle der Stille, bevor ich letztendlich doch beschloss meinem Sehorgan einen Ausblick zu widmen und ihn somit zum Reden zu veranlassen.
"Ich habe dich in der Schule spielen gehört. Es war wirklich schön."

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