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Ein warmer Sommerwind schien mir nicht die rechte Bezeichnung zu sein, Frische zog er deutlich mit sich und ließ die Getreidefelder nur so vor sich hinwehen. "Lass jetzt bloß nicht nach!", hatte er mit amüsiert streng gespieltem Ton zu mir gesagt, als er mir gleichzeitig mein Zeugnis in die Hand gedrückt hatte. Ich war zufrieden mit mir selbst, es ihm endlich bewiesen haben und nun frei sein zu können, jedenfalls sagten mir dies meine Gefühle, welche meine Füße augenblicklich in eine Richtung hatten sprinten lassen.
Nun rannte ich hier einen Wettlauf der Freiheit, mein Herz wollte nichts anderes als zu diesem lang ersehnten und sicherlich voller Veränderungen sprießendem Ort zu gelangen. Zu lange hatte ich meine Gefühle unterdrücken oder an der Musik auslassen müssen, welches mir alles jedoch nur einen klitzekleinen Teil der Befriedigung entgegen bringen konnte, die ich verlangte.
Der unglaublich leichte Schulranzen, da es der letzte Tag gewesen war und ich alles um mich herum vergessen hatte, sprang auf meinem Rücken voller Bewegung auf und ab, doch sobald ich abrupt eine Vollbremsung hinlegte, schien auch er nun still zu halten.

Dort saß er, ein völlig emotionsloser Blick zierte sein geradeaus gerichtetes Gesicht. Mein zügiger Atem schien kaum noch zu stoppen, der sportlichste war ich noch nie gewesen.
"Du hast eine ganze Weile gebraucht."

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