Kapitel 11

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Taddl sah mich an und dann Manuel. Das immer abwechselnd.

Er zitterte am ganzen Körper, dann schrie er und fiel zu Boden.

Er kniete sich hin und bewegte seinen Oberkörper auf und ab. Dabei hielt er seine Hände an seinen Kopf. Sarazar kam ebenfalls rein. Er hatte Dario und Patricia ausdrücklich gebeten drinne zu warten. Er guckte ebenfalls geschockt. Dann nahm er sich die Schere, die jetzt komischer Weise nicht mehr mit Blut bedeckt war, und schnitt mir die Fesseln auf.

Ich konnte nicht aufstehen.

Ich war so geschockt und zitterte überall, dass ich Angst hatte mit meinen Beinen wegzuknicken.

Ich werde diese Bilder nie aus dem Kopf bekommen.

Endlich hörte man die Sirenen. Sarazar half Taddl vom Boden hoch. Während die Sanitäter, Manuel vorsichtig vom Stuhl befreiten und auf eine Wiege legten, kam ich langsam wieder zur Besinnung. Nachdem die Sanitäter weg waren, stand ich langsam auf und ging in langsamen Schritten ins Bad. Als ich dann im Bad war, stellte ich mich vor dem Waschbecken, machte das Wasser an und wusch mir die Hände und das Gesicht. Danach schaute ich in den Spiegel. Meine Augen waren rot vom weinen. Ich starrte noch eine Weile und ging anschließend duschen. Ständig hörte ich Ardys Lachen im Ohr. Und es fühlte sich so an als ob er hinter mir stehen würde. Ich versuchte diese Gedanken zu verdrängen und duschte weiter.

Nach dem duschen, fragte mich Valle ob alles okay sei. Ich bejahte es und legte mich hin. Ich schloss die Augen, in der Hoffnung schlafen zu können.

Im Traum war ich auf einer weißen Couch, in einem schwarzen Raum. Ich konnte das Ende des Raumes nicht erkennen. Es war so als ob ein Scheinwerfer, nur Licht auf mich wirft. Neben mir saß Ardy. Der 'echte' Ardy. Er sagte:

"Erik.. Es tut mir alles so leid. Ich war das alles nicht."

"Ardy.. Es ist nicht deine Schuld. Wie ist das passiert?"

"Von irgendetwas wurde ich aus dem Bett gezogen, dann ins Gartenhaus geschleift. Ich lag auf dem Boden und so etwas wie ein schwarzer Schatten kam über mich und dann in mich hinein. Seitdem kann ich meinen Körper nicht kontrollieren. Ich hab es gesehen was mit Manuel passiert ist... Ich konnte nichts dagegen unternehmen. Und jetzt bin ich im Jenseits...."

Gerade als ich antworten wollte sagte er: "Ich muss jetzt gehen. Wenn sie merken das ich weg bin..werden sie wütend" Und wie Sand das vom Winde verweht wurde, verschwand er.

Ich wachte verschwitzt auf. Es war schon hell. Was meinte er mit 'werden SIE wütend'. Meint er die Dämonen? Ich frag mich ob Taddl auch so einen Traum hatte. Müde stand ich auf, dann zog ich mich an und ging rüber in sein Zimmer. Er saß auf dem Bett und guckte aus dem Fenster.

"Taddl?"

Er reagierte nicht.

"Taddl?", fragte ich erneut.

"Was willst du?", sagte er mit trauriger Stimme.

"Ich hab von Ardy geträumt"

Jetzt drehte er sich zu mir. Seine Augen waren rot. Er hatte immernoch Tränen in den Augen.

"Was hast du geträumt?", fragte er. Ich setzte mich neben ihn und dann erzählte ich von meinem Traum.

"Er fehlt mir so.."

"Mir auch Taddl"

"Kann ich alleine sein?"

"Ja. Wenn was ist kannst du zu mir kommen", antwortete ich Taddl und ging aus dem Zimmer.

Im Wohnzimmer angekommen sah ich Kollegah und noch jemanden sitzen. Ich stellte mich vor.

"Hallo ich bin Gronkh, aber ihr könnt mich Erik nennen" Kollegah lächelte und sagte:"Ich bin Kollegah, aber alle nenn' mich Toni" Ich sah den anderen an, er sagte:"Ich bin Felix. Ich hab 'ne kleine Band und Kollegah pusht mich bisschen"

Er hatte braune Haare. An den Seiten kürzer. Er war ungefähr so groß wie Valle und hatte Tattoos am linken Arm. "Der Farid kommt auch noch die Tage. Valentin hat mir schon von den komischen Sachen erzählt.", sagte Kollegah cool. Wie konnte er so gelassen bleiben? "Was ist jetzt eigentlich mit Manuel? ", fragte ich in die Runde. "Die Ärzte behandeln ihn noch. Ich hab da vorhin angerufen, weil Taddl so traurig darüber sind.Okey wie wir alle.", antwortete Patricia mir. Das Telefon klingelte und Valle ging ran. "Wie hast du das eigentlich gelernt.Also dieses schnelle Rappen?", fragte Dario Kollegah. Ab dann hörte ich nicht mehr zu. Ich hoffte das es Manuel gut gehen würde.

"Erik?"

"Ja?", entgegnete ich Valle.

"Wir können Manuel besuchen. Er ist im Jadson Krankenhaus. Etage 3, Zimmer 47.

Im Krankenhaus angekommen gingen wir in die entsprechende Etage und dann in Manuels Zimmer wo er lag. "Hallo Manuel", sagte ich unsicher. "Hallo", sagte er mit leiser Stimme. Er hatte eine Augenklappe und einen dicken Verband um seinen Armen. Sein Bein war in Gips und hang an eine Art Seil am Bett. "Wie geht's dir jetzt?" , fragte Valle. "Naja...", sagte Manuel leise.

Plötzlich ging die Tür auf.

"Es gibt eine Möglichkeit, das Manuel wieder vollkommen gesund wird. Das er wieder genau so wird, wie vorher." , sprach Dario zu uns. Wir sahen ihn fragend an. Er redete weiter:

"Es gibt auf dem Berg eine Feder, versteckt in einer Grube des Inneren. Es ist die Phönix Feder."

Ausflug in die HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt