Es ist Asche, Dean

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"Fröhliche Apokalypse." Auf Deans Lippen hatte sich ein müdes Lächeln geschlichen. Er war durch Himmel und Hölle gegangen, hatte Sam verloren und alles riskiert.
Trotzdem brannte nun die Welt.
Trotzdem würden sie alle untergehen.
Trotzdem war sein Bier warm und er konnte nichts dagegen tun.
Unter seinen Füßen erhitze sich die Erde. Weiter den Hügel hinunter knisterten die Flammen, die langsam die Stadt verschlangen. Gefräßige Monster bissen sich durch Holz, Stein und Fleisch. Schreie erfüllten die flackernde Luft. Rauch zog gen' Himmel. Grau und schwarz war das Blau bewölkt und es flackerte von überall rötlich. Die Erde riss auf. Das innere kehrte sich nach außen. Lava strömte langsam in Richtung kochendem Fluss um ihn zischend zu verdampfen. Hatte er dass nicht von Anfang an befürchtet? Hatte er keine Angst?
Dean stand nur da. Lächelte müde und hielt sein warmes Bier an seine aufgerissenen Lippen um irgendwie zu schlucken. Der Rauch brannte schrecklich in der Lunge und somit fiel ihm nicht nur das Atmen sondern auch das Schlucken schwer, abgesehen davon, dass warmes Bier kaum zu ertragen war.
"Fröhliche Weihnachten." Er hob das Bier dem dunklen Schatten entgegen als würde er ihn hinter sich grüßen. Flügel breiteten sich über ihm aus und schützten ihn vor den Ascheflocken, die auf seine blonden Haare rieselten. "Es ist Weihnachten. Die Geburt des Erlösers. Preiset den Herren." Deans Stimme war in die Verzweiflung abgedriftet als er sich umdrehte. "Wo ist dein Gott? Warum beschützt er uns nicht? Wo ist die Barmherzigkeit an so einem Fest?" schrie er Castiel an und stieß ihn bei jeder Frage weiter zurück.
Der Engel wusste keine Antwort. Er sah nur zu Boden oder in Deans Augen. Sie hatten schon lange ihren Glanz verloren. Sie waren stumpf und abgehärtet. Doch seine Seele brannte noch. Sie brannte wie diese Welt, solange bis nichts mehr von ihm übrig war. Sie hatte die Erde entflammt und würde erst mit dem Atem des ewigen Winters erlöschen. Keine Kirche würde mehr stehen. Kein Stein auf dem anderen und kein Mann auf seinen Füßen. Dean würde in der Asche sitzen und nichts würde bleiben. Nichts außer ihm.
"Er mischt sich nicht in die Angelegenheiten der Menschen ein!" Versuchte Castiel ihn zu verteidigen. Noch glaubte er fest an seinen Vater. Noch war er ihm nicht egal. Dean griff rabiat nach Castiels Kragen um ihn zu schütteln. "Das ist aber keine Sache der Menschen. Das ist eine Sache des Übernatürlichen. Der Engel, der Finsternis. DAS ist die verdammte Apokalypse. Tag X. Das letzte Gericht. Verstehst du das nicht, Mann?" Wieder stieß er Castiel von sich, wie die vielen Male davor in letzter Zeit. Sie hatten sich immer mehr entzweit und waren auseinander gedriftet. Nach Sams Tod wollte Dean wochenlang nicht mehr mit Castiel sprechen. Gab ihm, sich und der ganzen Welt die Schuld. Vielleicht hätten sie das alles hier verhindern können, hätten sie zusammen gearbeitet, aber Dean wollte nicht reden. Er war zu stolz seinen Schmerz vor Castiel zu zeigen und sperrte ihn lieber aus seinem Leben aus. Auf die Knie gesunken saß er im heißen Staub. Wie besessen wühlte er darin. "Es ist Weihnachten und es schneit, Castiel." Dean wurde ruhig als sei ihm jede Kraft aus dem Körper gewichen. Den Kopf in den Nacken gelegt schaute er an Castiel vorbei zum Himmel, wo aus dicken Rauchwolken sanft weiße Flocken zum Boden fielen. "Es ist Asche, Dean." Der Engel konnte nicht verstehen, wie Dean so viele Emotionen in so kurzer Zeit haben konnte und wie er verdrängen konnte, dass es eigentlich viel zu warm war für Schnee.
"Bitte Cas. Setz dich einfach neben mich und tu so als würde es schneien. Als wäre alles noch in Ordnung. Ich hatte seit Jahren kein friedliches Fest mehr."
Und Cas setzte sich schweigend neben ihn, die Flügel schützend über ihn gespannt, denn er würde ihn immer beschützen.
Während um sie herum die Welt niederbrannte, saßen sie nur Schulter an Schulter im Schnee und betrachteten den Himmel über ihnen. "Fröhliche Weihnachten Dean." flüsterte Cas etwas holprig und Dean lächelte matt. "Fröhliches Fest." Er wusste, dass es das letzte war und er der einzige, der es feierte



Für Schokoreo , Er hat sich Destiel gewünscht. Er hat Destiel bekommen. Zumindest indirekt. Andeutend. Wie beim echten Supernatural xD. Tja du hattest keine Ideen und nun musst du mit meinen leben. Eine verspätete Weihnachtsgeschichte. Es brennt, es brennt kommt alle aus dem Haus... und so. Ja ok sorrynotsorry bye.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2018 ⏰

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