Yoonmin Oneshots

Er liebt den DJ

Mit klopfendem Herzen stehe ich in der Menge, die sich auf der Tanzfläche wild herumbewegen und von den bunten Leuchten belichtet werden.

Ich bewege mich nicht, mein Blick ist bloß auf den Mann auf der Bühne gerichtet.

Der Mann, der ein Hörer von seinen Beats-Kopfhörern gegen sein Ohr presst und mit der anderen Hand jegliche Knöpfe auf dem Mischpult drückt oder die Drehscheibe bewegt und somit Musik erzeugt.
Er bewegt sich mit der Musik und hin und wieder fallen ihm seine minzgrünen Haare ins Gesicht, die er problemlos wegstreicht.

„Jimin!" schreit mir jemand ins Ohr, weshalb ich aus meinen Gedanken gerissen werde und ich die Quelle anschaue.
Der Blondschopf namens Kim Namjoon.

Ich schaue ihn fragend an, jedoch grinst dieser nur und nickt mit dem Kopf in eine Richtung, worauf mein Blick in diese wandert.

„Ich gehe jetzt mit diesem Typen, also such mich nicht." schreit er gegen mein Ohr und entfernt sich somit von der Tanzfläche und geht zu der Bar, auf der mein Blick immer noch hängt, um den Mann, der lässig an der Theke lehnt, nach draußen zu begleiten.
Wenigstens merkt er dann nicht, wie lange ich hier bleibe.

Langsam fange ich an, mich zu der Musik zu bewegen und schaue die ganze Zeit zum DJ, um seinen Blick zu empfangen.
Seine Augen schauen einmal durch die Menge und richten sich dann wieder seinem Werkzeug.

Meine Hoffnung, dass er mich heute sieht, schwindet immer weiter und um kurz vor Vier verlasse ich schließlich enttäuscht die Discothek.

Was soll man auch anderes erwarten? Die letzten sechs Wochenenden vergingen nicht anders.

Mit müden Schritten laufe ich die Straßen entlang, warte an der Haltestelle auf den Bus und fahre mit diesem nach Hause.

Wie soll ich es hinbekommen, dass der wunderschöne DJ, dessen Name Agust D ist, mich bemerkt? Man kann nicht nach seinem Auftritt mit ihm reden, Türsteher versperren den Weg zum Backstage und ich habe schon zu oft versucht.
Und auch danach feiert er nicht im Raum, sondern fährt wahrscheinlich nach Hause.
Also wie zur Hölle soll ich ihn erreichen, wenn er mir nicht mal ein Fünkchen Aufmerksamkeit schenkt? Wenn er mich nicht einmal in der Menge bemerkt hat?

Zuhause angekommen lasse ich mich sofort ins Bett fallen, in der Hoffnung, dass er mich morgen sieht.

Agust D ist der einzige Grund, wieso ich meine Freitag- und Samstagabende in dieser heruntergekommenen Hütte verbringe.

Mein Weekend-Star.
Und Stars wollen selten was von ihren Fans. Wieso auch?

Ich sehe normal aus, habe nichts an mir, was besonders ist und ich kann mit Wahrscheinlichkeit sagen, dass Agust D hetero ist.
Also wozu die Hoffnung?

Am nächsten Tag mache ich mich wie jedes Wochenende fertig, style mich und versuche so auszusehen, dass alle Blicke auf mir liegen könnten. Aber es funktioniert nicht und wieder werde ich in der Menge ertrinken.

Diesmal gehe ich alleine, Namjoon hat so ein Kater von gestern, dass er nicht mitwill und andere Freunde habe ich nicht, die gerne in Clubs gehen.

Das helle Licht begrüßt mich wie sonst auch immer und ich drängel mich durch die Massen, um möglichst nah an der Bühne zu stehen, auf der schon der Mann meiner Träume steht und konzentriert seinen Job macht.

„Okay Leute." ertönt seine tiefe Stimme durch das Mikrofon, weshalb ich direkt Gänsehaut bekomme. „Heute ist der 14. Februar, der Tag der Liebe, deshalb kommt einmal ein Lied, welches dazu passt. Ich möchte jeden tanzen sehen!"