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"Chris!", rufe ich und laufe so damenhaft wie möglich auf ihn zu. Wir umarmen uns. Und keiner von uns will sich lösen doch da flüstere ich ihm schweren Herzens zu, dass ich kein Problem mit dem König bekommen will und dann tritt er genauso widerwillig einen Schritt zurück.
"Du siehst bezaubernd aus, Sisi! Deine Haare... Ich hoffe das Essen hier wird dir gut tun", sagt er und schmunzelt. Ich hake mich wieder beim Prinzen ein."Du hast die Stelle bekommen?", frage ich ihn nun erfreut. "Ja, und seine Majestät hat mit einen Kastenaufstieg in Aussicht gestellt wenn ich mich in die Politik rein fuchse und dann könnte ich der Berater des Prinzen werden", berichtet er mir. Ich freue mich echt für ihn. Plötzlich schießt mir der Schmerz bis in den Rücken und aus Reflex krümme ich mich zu der Seite. Zum Glück fängt mich Prinz Jacob auf. "Elisabeth!!! Ist alles in Ordnung?", fragt dieser besorgt. Ich beiße mir auf die Lippe und nicke. "Sie sollte in den Krankenflügel. Ich bringe sie dort hin. Chris sag meinem Bruder Bescheid und danach ihren Zofen." Dieser verschwindet sofort und der Prinz schiebt seine Arme unter mich und trägt mich Richtung Krankenflügel. Ich fühle mich dabei echt nicht wohl. Ich meine, was werden die anderen denken? Ich bin ja froh das sich jemand um mich kümmert und fühle mich geehrt, das der Prinz sich um mich Sorgen macht. Aber ich komme doch als Bitch rüber, wenn ich gleich am zweiten Tag in den Armen des Prinzens liege. Als der Schmerz sich wieder verstärkt, krümme ich mich zusammen. "Alles wird wieder gut!", versucht mich der Prinz zu beruhigen. Er legt mich im Krankenflügel auf ein Bett. Eine Krankenschwester steht direkt neben mir. Plötzlich höre ich Absätze laut klackern. Hoffentlich nicht die Mädchen.  Dann sehe ich Zoe, Anne und Kate, wie sie in den Krankenflügel kommen. Erleichtert atme ich aus. "Lady Eisabeth! Ist es schlimmer geworden?", fragt mich Anne. "Naja", antworte ich. Da kam Chris herein. An seiner Seite Kale. Gott ist mir das peinlich. Die Krankenschwester schirmt mich Gott sei Dank mit einem Vorhang ab, meine Zofen kommen zu mir. Trotzdem kann ich die Prinzen hören. "Bruder, was gibt es?", fragt Kale, "Wir wolten doch besprechen wer gehen sollte." "Ja, allerdings Sorge ich mich um das Wohl von Lady Elisabeth und würde gerne in der Nähe bleiben um alle Ergebnisse direkt mitgeteilt bekommen zu können", erklärte sich Jacob. "Meinetwegen", willigte sein Bruder ein. Dann entfernten sich Schritte.

Nach mehreren untersuchungen und auch Röntgung wurden kleine Risse in den Rippenknochen festgestellt. Nicht sonderlich gefährlich, allerdings müsste ich viel liegen und einen stützenden Gurt um den Brustkorb tragen. Außerdem haben die Ärzte Eisen- und Vitaminmangel festgestellt, was niemanden wirklich verwunderte. Bei meiner Ernährung...
Als ich wieder Schritte höre, die auf mich zu zukommen scheinen, sitze ich angeleht auf dem Bett, den Gurt, der meinen Oberkörper unbeweglich macht, umgeschnallt und warte auf das ok der Ärzte, dass ich wieder auf mein Zimmer kann.
"Bist du sicher, dass wir sie hier behalten wollen? Sie könnte hier sterben und dann sind wir Schuld!", höre ich eine aufgebrachte Stimme. "Keine Sorge, wir haben hier gute Ärzte, die sich um sie kümmern können, und selbst wenn sie sterben würde, könnten wir es erklären! Unterernährung führt schnell zu einem schwachen Imunsystem! Sie kann krank geworden sein und ist daran gestorben! Also, keine Sorge, wir packen das", antwortet eine eher ruhige Stimme. "Sie können jetzt zu ihr", sagt die Krankenschwester und zieht den Vorhang beiseite. Es sind die Prinzen. Haben die sich ersthaft gedanken gemacht, ob sie mich lieber nach Hause schicken, damit ich nicht hier sondern da verrecke. Sag mal warum bin ich überhaupt noch hier? 

Pünktlich zum Mittagessen erscheine ich wie die anderen im Speisesaal. Wir nehmen an den Tischen Platz und warten auf das Essen. Doch gerade kann ich kaum etwas essen. Die Vorsuppe lasse ich aus, und auch die Teller vom zweiten, dritten und vierten Gang bleiben halb voll. Nur das Schokoladeneis zum Nachtisch esse ich auf. Als alle Teller abgeräumt sind steht Kale auf. "Meine lieben Ladies! Wie wir alle wissen haben mein Bruder und ich sie alle inzwischen etwas kennen gelernt. Daher möchten wir für heute Abend ein kleines privates Abendessen mit sieben von ihnen veranstallten. Diese sieben sind: Lady Dolphin, Lady Maddison, Lady Lucy, Lady Freya, Lady Leah, Lady Felicity und Lady Willow. Wir sehen uns dann!" danach stand auch sein Bruder auf und beide gingen. Und kaum sind beide weg, beginnt die Gerüchteküche zu brodeln.

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