Kapitel 15

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Die restliche Autofahrt redeten wir über Nichtigkeiten.

Bis ich irgendwann zugab, dass ich Claire etwas vermisste. Sie war wie meine Familie für mich.

"Warte", unterbrach er mich plötzlich. "Claire Williams?"

"Ja?", antwortete ich verdutzt.

"Auf die steht Collins", sagte er und rollte die Augen.

"WAS?", fragte ich entgeistert und vielleicht etwas zu laut, sodass Nathan erschrak und kurz von der Spur abkam.

"Seit Jahren höre ich mir an, wie sie von ihm schwärmt und da steht er einfach auf sie?!"

"Nunja nicht seit Jahren... Aber ja."

Da musste ich lächeln. Jetzt freute ich mich für Claire. Ich nahm mir vor ihr es sofort zu erzählen, wenn ich sie das nächste mal sah.

Wenn sie mich zu Wort kommen ließ. Denn immerhin war ich seit 2 Tagen spurlos verschwunden.

Und da kam mir mein Vater wieder in den Sinn und ich begann mir Sorgen zu machen.

Wie hatte er regiert, als er bemerkte, dass ich nicht mehr da war? Wie ging es ihm? Wo war er gerade?

Nathan

Als wir bei mir Zuhause ankamen fiel meine Mutter Arianna um den Hals.
Weil sie dachte, dass ich das sei.
Natürlich dachte sie das.
Sie sah ja auch so aus wie ich.

Ich weiß nicht ob es an der Tatsache lag, dass ich gerade erfahren hatte, dass ich vermutlich ernsthaft krank bin, oder einfach an der langen Autofahrt, aber ich hätte sie in dem Moment echt gerne umarmt.

Nachdem sie sehr oft sagte, wie sehr sie sich Sorgen gemacht hatte und wie unvernünftig es fand, einfach wegzufahren und nur eine kleine Nachricht zu hinterlassen, schaute sie auch mich an.
Also Arianna.
Mit einem mahnenden und bösen Blick.
Ich kannte diesen Blick. Sie dachte, dass ich, also Arianna, einen schlechten Einfluss auf ihren Sohn hatte.

Dabei war ich der schlechte Einfluss.

Nachdem sie lange genug Arianna bearbeitet hatte, kam sie zu mir. Die finstere Miene meiner Mutter wurde nach kurzem Betrachten, von Arianna-mir plötzlich wieder weich.

"Du kannst heute Nacht gerne noch hier schlafen.", lächelte sie sanft.
Ich runzelte die Stirn.
Arianna war außer Reichweite. Also warum bot sie das dem Mädchen mit dem schlechten Einfluss an?

Ich hatte da so eine böse Vorahnung.

Trotzdem lächelte ich kurz dankend und folgte dann Arianna auf mein Zimmer.

"Meine Mum hat angeboten, dass ich hier noch eine Nacht bleiben kann.", sagte ich sanft.

"Das ist schön", antwortete sie und warf ihre Tasche auf mein Bett. "Aber ich werde nach Hause gehen."

"Arianna... Bitte bleib hier noch eine Nacht.
Ich weiß sonst nicht wohin..."
Sie kniff meine Augen zusammen. Sie wusste, dass sie mich nicht mit zu sich nehmen konnte.

Also ließ sie sich aufs Bett plumpsen und nickte sanft.

"Nur eine Nacht! Und nur weil ich so erschöpft bin!" Ich atmete erleichtert aus.

Arianna

Als Nathan eingeschlafen war, ging ich runter zu seiner Mutter.

"Mama", sagte ich sanft.

"Ach Nathan? Schläft die Kleine? Also sie ist echt süß. Aber wenn sie dich zum Weglaufen bringt, ist sie vielleicht nicht der beste Umgang.

Ihr geht morgen auf jeden Fall beide wieder zur Schule!

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