Dancing Twins

Kapitel 13

„Was machst du denn hier?!"
Ein verdutzt dreinblickender Max mit noch nassen Haare steht in der Tür.

„Ähm. Also eigentlich wollte ich ja zu dir. Aber du warst nicht da. Und da hat mir halt Antonio angeboten hier auf dich zu warten."erkläre ich ihm.

Bevor er aber zu Wort kommt meldet sich auf einmal eine weitere Stimme.

„Was ist denn hier los? Und was macht sie hier?"das Sie betont er noch mal extra und alle Blicke sind mit einem mal bei Alex, der anscheinend sein Spiel zu ende gespielt hat.

„Alter sie ist schon sein 15 Minuten hier und du bemerkst sie erst jetzt?"fragt Antonio entrüstet.

Alex zuckt nur mit den Schultern und widmet sich wieder seinem Videospiel.

„Also was willst du hier?"ergreift nun Max wieder das Wort und sieht mich fragend an.

„Wie schon gesagt ich wollte mit dir reden, aber wenn ich's mir so recht überlege, hat das ganze auch noch ein bisschen Zeit." Ich erhebe mich vom Bett und laufe an Max vorbei zur Tür.

„Wir sehen uns!"verabschiede ich mich noch schnell von Antonio und bin auch schon aus dem Zimmer raus.

Bevor ich aber um die Ecke gehen kann höre ih wie mein Name gerufen wird.

„Selena, warte."

Verwundert drehe ich mich um.
„Hier den hast du liegen lassen"

Antonio reicht mir meine Sporttasche und zwinkert mir noch einmal zu, bevor er sich umdreht und zu seinem Zimmer läuft.

Mit zusammen gekniffenen Augen schaue ich auf meine Sporttasche.

Soll ich oder soll ich nicht?
Seit einer geschlagenen Stunde sitze ich jetzt schon hier unter dem großen Kirschbaum und frage mich ob ich wirklich trainieren sollte.

Ich meine was spricht denn schon groß dagegen?

Es könnte sein, dass du erwischt oder beobachtet wirst. Und dann ist deine wahre Identität nicht mehr geheim. Und dann heißt es nur noch:
Ms. Swan hier,
Ms. Swan da.
Kyla krieg ich ein Autogramm?
Kyla können wir ein Foto zusammen machen?

Versteht mich bitte nicht falsch ich hab nichts dagegen Leuten ein Autogramm zu geben oder mit ihnen Fotos/ Selfies zu schießen. Aber auf Dauer wird es einfach nur noch nervig und anstrengend.

Ich brauche einfach mal ein Jahr Pause von der Presse und dem ganzen Aufgelagere vor meiner Haustür.

Wütend auf mich selber stehe ich auf, schnappe mir meine Sporttasche und schleudere sie über den Boden.

„Arrg. Das kann doch nicht wahr sein!"
Mit hängenden Schultern laufe ich dort hin, wo die Tasche gelandet ist und hebe sie auf.

„Oh Mann. Wieso kann nicht alles einfach sein. Ich mein..."

„Hey! Was machst du hier?"

Erschrocken drehe ich mich um und sehe in Haselnussbraune Augen.
„Ääähm. Ich...also...ich bin neu hier. Und." stammele ich vor mich her.

„Schon gut. Hab verstanden.
Ich bin Jack. Jack Parker." lächelnd steckt er mir seine Hand entgegen.

„Ky...Selena. Selena White. Freut mich." erleichtert reiche ich ihm ebenfalls die Hand und muss automatisch grinsen.

„Freut mich auch.
Also. Du bist neu hier."stellt Jack fest.

„Ja. Genau." erwidere ich und laufe langsam los.

Jack folgt mir und fragt: „Du bist Tänzerin oder?"

Erschrocken bleibe ich stehen.
„Was?! Wie..!"

Er nickt in Richtung der Sporttasche und antwortet:„Na die Sporttasche in deiner Hand."

Erleichtert atme ich die angehaltene Luft an.
„Ach so. Nein, nein! Ich war nur etwas laufen und hab mich in der Sporthalle umgezogen."

„Verstehe. Aber dann müsstest du ja auch Musikerin sein, wenn du schon keine Tänzerin bist."

Lächelnd nicke ich.

„Cool dann sind wir wenn wir Glück haben sogar im selben Kurs." Freude strahlend legt er einen Arm um meine Schulter.

„Ja, das wäre echt genial."antworte ich grinsend.

Als wir wieder an derselben Abzweigung wie vorhin mit Mia angekommen sind, will Jack mich Richtung Musikerzimmer ziehen.

Falls ihr jetzt denkt "hä was will der bei den Mädchenzimmern?" Nun ja er wollte mich nicht alleine zu meinem Zimmer laufen lassen und da hat er mir angeboten mich zu begleiten.

Fragend sieht er mich an?

„Ich muss da lang"und zeige in die entgegengesetzte Richtung.

Jack zieht fragend und verwundert zugleich die Augenbrauen nach oben.

Entschuldigend hebe ich die Schultern und will mich gerade umdrehen, als ich an der Hand zurück in zwei Starke Arme gezogen werden.

Schmunzelnd erwidere ich die Umarmung und verabschiede mich mit einem „Gute Nacht".

Das Letzte was ich höre ist ein leises „Gute Nacht, Sel."

Leise öffne ich die Tür zu meinem Zimmer um auch ja niemanden aufzuwecken. Aber zu meinem großen verwundern ist niemand da.

Naja kann mir auch egal sein.
Schnell springe ich unter die Dusche und ziehe mir das große T-Shirt von Kyle über.

Müde lasse ich mich auf das Bett fallen und versuche einzuschlafen.

Doch leider klingelt mein Wecker mal wieder viel zu früh.

Verschlafen stehe ich auf und fliege auch schon wieder auf den Boden.

Verwundert drehe ich mich um um zu sehen über was oder besser gesagt über wen ich geflogen bin.

Das kann doch nicht wahr sein.
Vor meinem Bett liegt ein schlafender Alex und daneben ein leise vor sich hin schnarchender Max.

Die ham sie doch nicht mehr alle. Einfach so auf dem Boden zu schlafen.
Ob das wohl bequem ist?
Und warum zum Henken nochmal schlafen sie nicht in ihrem Zimmer?

Ohne auf eine halbwegs vernünftige Antwort zu kommen, schnappe ich mir schnell meine Anziehsachen und verschwinde im Bad.

Nach dem ich mich geduscht und angezogen habe ist es jetzt 6:30 Uhr.
Also noch gut ein einhalb Stunden bis die Schule los geht.

Und was jetzt?