Kapitel 7

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Ein grelles Licht zwang mich meine Augen zu öffnen. Vor unserer Zimmertür hörte ich, wie die Trainer immer wieder vorbei gingen und mit kräftigem Schlag an die Türen klopften. Ununterbrochen riefen sie immer wieder, dass wir in 15 Minuten fertig unten in der Eingangshalle sein sollten.
Wie zur Hölle haben die das Licht in unserem Zimmer angeschaltet., dachte ich mir während ich meine Beine über die Bettkante schwung und noch etwas verschlafen aufstand. Carlos hatte sich die Decke wieder über den Kopf gezogen und brummte irgendetwas. Kimberly hingegen hatte sich schon im Bett aufgerichtet und fing an sich anzuziehen. Ich allerdings ging zuerst ins Badezimmer und klatschte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Einen kurzen Blick auf die Uhr werfend, sah ich, dass es gerade einmal 5:00 Uhr war. Schnell putzte ich mir noch meine Zähne und trat dann wieder aus dem Badezimmer hinaus. Kimberly stand schon komplett angezogen dar, ging dann jedoch an mir vorbei und ins Badezimmer. Carlos lag immer noch in seinem Bett und ich beschloss ihm ein bisschen zu helfen. Mit einem Ruck riss ich ihm die Bettdecke weg und beförderte sie ans andere Ende des Zimmers.
„Aufstehen, du willst doch nicht zu spät kommen!“ und mit einem Ruck saß Carlos aufrecht in seinem Bett und begann sich anzuziehen. Es waren schon gute 5 min vergangen und ich musste mich immer noch anziehen. Schnell schnappte ich mir ein Shirt, eine Hose und eine Jacke zum überziehen auf der in großen Buchstaben 'C. Anderson' stand. Wir alle wussten nicht, was uns erwartete. Meine langen braunen Haare band ich zu einem hohen  Pferdeschwanz zusammen und schon war ich fertig.

Punkt 5:15 Uhr standen alle Auszubildenden nebeneinander aufgereiht in der Eingangshalle. Vor uns standen alle Trainer. Keiner von ihnen sah übermüdet aus, wie die meisten von uns. Plötzlich trat Damian jedoch vor und begann zu sprechen: „Gewöhnen Sie sich schonmal an die Uhrzeit, denn ab heute werden Sie jeden Tag um diese Uhrzeit geweckt. Da heute Ihre offizielle Ausbildung anfängt, beginnen wir jeden Tag mit einem kleinen 10 km Lauf. Wir, die Trainer, werden vor laufen und das Tempo angeben.“
Die müden Gesichter starrten Damian entsetzt an und konnten nicht glauben, was er gerade gesagt hatte. Ohne weitere Worte drehten sich die Trainer um und gingen zum Ausgang des Gebäudes. Als wir den anliegenden Wald erreichten, verfielen die Trainer in ein erst langsames Lauftempo, jedoch wurden sie mit jedem Kilometer schneller. Endlich etwas, in dem ich gut war. Schon nach der Hälfte konnten einige nicht mehr. Die ganze Zeit über lief ich auf Höhe der Trainer und fiel nicht zurück. Ich musste an meinen Punktestand denken, weshalb ich alles gab. Damian lief ganz vorne und bald hatte ich mich bis zu ihm vorgekämpft. Locker liefen wir beide nebeneinander her, bis ich ein wenig das Tempo erhöhte und er nun hinter mir lag. Im Laufen drehte ich mich um und konnte noch ein Grinsen auf seinem Gesicht erkennen. Schnell jedoch hatte er mich wieder eingeholt und nun lieferten wir uns ein kleines Duell, die letzten Kilometer. Am Ende hatten wir alle abgehängt und kamen als erstes in Opollis wieder an.
„Ich bin beeindruckt. Nicht viele schaffen es am ersten Tag die 10 km durchzuhalten.“ bemerkte er.
Ich bedankte mich bei ihm mit einem kleinen Grinsen und richtete danach meinen Blick in die Ferne.

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