Kapitel 4

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Mein Herz pochte immer schneller, desto mehr Namen aufgerufen wurden, die sich bereit machen mussten. Gleichzeitig konnten 5 Menschen schießen, also würde es 7 Durchgänge geben. Beim ersten wurde Gott sei Dank mein Name noch nicht aufgerufen. Ich beobachtete jeden von ihnen. Vielleicht könnte ich mir bei irgendjemanden etwas abgucken. Nach kurzer Zeit spürte ich einen Blick auf mir und sah mich um. Mein Blick landete auf Damian, dessen Blicke mich schon fast durchbohrten. Ich wusste, dass er meine Angst bemerkt hatte, jedoch wollte ich ihm diesen Triumph nicht geben und schaute ihn herausfordernd an. Was sich als Fehler herausstellte. Als der erste Durchgang fertig war rief Damian den zweiten auf.
„Parker, Harper, Ramirez, Black und Anderson.“
Bei meinem Namen grinste er mich teuflisch an, aber davon ließ ich mich nicht beirren, obwohl ich innerlich vor Angst fast zusammenbrach. Tief durchatmend betrat ich meinen Schießbereich und stellte mich in Position. Ich setzte mir die Ohrenschützer auf und entsicherte meine Waffe. Der Startschuss erklang und ich zielte. Insgesamt hatte jeder 5 Schüsse also durfte ich höchstens zwei daneben schießen, um noch gut dazustehen. Ich schoss und taumelte von der Kraft des Geschosses zurück. Der Schuss ging nicht ganz daneben, er traf zwar das Plakat jedoch nicht mal ansatzweise das Herz. Zum Glück durften wir uns so viel Zeit nehmen, wie wir wollten. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen und atmete tief durch. Ich blendete alles in meiner Umgebung aus und konzentrierte mich ganz auf das Plakat vor mir. Beim zweiten Schuss stellte ich mich anders hin, damit ich nicht nochmal nach hinten geschleudert werden würde. Ich zielte noch einmal und schoss. Diesmal traf es sogar einen der Kreise, die um das Herz angeordnet waren. Im Inneren machte ich Freudensprünge, doch war der Test noch nicht vorbei. Beim dritten und vierten Schuss traf ich, jedoch nur den äußersten Kreis um das Herz, jedoch wenigstens etwas. Mein letzter Schuss musste nun perfekt werden, deswegen nahm ich noch einmal meine ganze Konzentration und richtete sie auf das Ziel. Mein Herz pochte wild gegen meinen Brustkorb, davon ließ ich mich aber nicht ablenken. Das Ziel anvisierend zielte ich und schoss. Dieser Schuss ging zum Glück direkt in die Mitte des Kreises. Erleichtert, dass ich es geschafft hatte atmete ich durch und setze meine Ohrenschützer ab. Alle anderen waren schon fertig und gingen wieder nach hinten. Als ich mir ihre Ziel anguckte, wusste ich, dass ich viel hier üben müsste, falls ich überhaupt den Test hier bestehen würde. Schnell sicherte ich noch meine Waffe und trat dann zurück, um für den nächsten Durchgang Platz zu machen. Geschafft lehnte ich mich an einen Baum und schloss die Augen. Jedoch wurde meine Ruhe kurz darauf gestört.
„Hey Anderson, was machst du eigentlich hier? Du kannst noch nicht einmal ein einfaches Ziel treffen. Wie willst du dann nachher echte Menschen, die sich bewegen treffen? Bestimmt fliegst du raus.“ Gequält öffnete ich meine Augen und guckte direkt in die Augen von Madison Black, wenn ich mich nicht irrte. Sie stand direkt neben mir, als wir geschossen haben und wenn ich mir ihr Ziel so anguckte, schoss sie nicht das erste Mal. Alle ihre Schüsse trafen direkt in die Mitte des Kreises. Am liebsten wäre ich einfach weggegangen und hätte sie stehen gelassen. Jedoch kam in diesem Moment ein Junge zu uns.
„Black, lass sie ihn Ruhe. Wieso versuchst du immer alle schlecht zu machen? Wir werden ja sehen, ob du in allen anderen Sachen auch so perfekt bist. Du hattest Glück, dass schießen heute zur Prüfung gehörte, denn sonst hättest du nicht so gut ausgesehen.“ und mit diesen Worten zog er mich mit sich. So ließen wir eine verdutzte Madison hinter uns.
„Entschuldige, dass ich einfach so darein geplatzt bin. Ich kann es einfach nicht ab, wenn sie Fremde, die sie noch nicht einmal kennt kritisiert. Ich bin übrigens Carlos. Carlos Harper.“
Mit offenem Mund starrte ich ihn an, jedoch grinste ich ihn danach an und erwiderte: „Danke Carlos du bist mein Held.“ was uns beide zum lachen brachte. Natürlich wusste er, wer ich bin, denn nicht jeder erlaubte es sich zu spät zu kommen zu etwas so wichtigem. Während der weiteren Durchgänge redeten wir über unser altes Leben und was wir alles noch vorhatten.
Nachdem auch die letzten Schüsse verklungen waren, rief Damian alle zusammen.
„Wir, also alle Trainer setzen sich nun zusammen und werden uns nochmal Ihre Ziele vornehmen und dann entscheiden, welche 3 noch gehen müssen. Bis dahin können Sie sich frei auf dem Gelände bewegen und alles erkunden. Wir sehen Sie dann um 14 Uhr wieder.“
Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass es schon so spät war. Die beiden Tests hatten für uns alle insgesamt 4 Stunden gedauert mit der Einführung. Zurück an der Waffenausgabe angekommen, gab jeder einzelne von uns seine Waffe wieder ab. Zurzeit war es 12 Uhr und ich und Carlos beschlossen zusammen etwas Essen zu gehen, während wir auf das Resultat warteten. Viele schlossen sich uns an, sodass zum Schluss wir alle zusammen essen gingen in der Cafeteria der Akademie.
Nach dem Essen gingen Carlos und ich wieder hinaus und setzten uns auf eine Bank und redeten. Es tat gut mit jemandem zu reden, der nicht deine Vergangenheit kannte und dich nicht bedauert.
Die Zeit verflog wie im Flug und es wurde Zeit sich wieder zu versammeln, um die Ergebnisse zu erfahren.

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