Kapitel 11

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Verwirrt hielt ich kurz inne und blickte ihn an. Jedoch wendete ich mich schnell wieder ab und dem Boxsack zu. Immer wieder trat oder schlug ich zu. Es beruhigte mich, denn hier konnte ich dem ganzen Stress entkommen, der auf meinen Schultern lastete. Zwischen mir und Damian war es komisch. Mal lachten wir zusammen und ich konnte immer zu ihm kommen, wenn ich Hilfe brauchte. Doch, wenn ich versuchte etwas von ihm heraus zu finden, wies er mich ab und wurde kalt. Irgend etwas war dort in seiner Vergangenheit, was ihn in eisigen Fängen hielt. Ich hatte nicht bemerkt, dass er näher gekommen war, während ich in meinen Gedanken war. Meine Wut auslassen, schlug ich aggressiv auf den Boxsack ein. Dieser Mann hatte mir meinen Kopf verdreht und obwohl ich es nicht wollte, konnte ich es nicht kontrollieren. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen und dagegen konnte ich nichts machen.
Plötzlich spürte ich seine starken Hände auf meiner Hüfte und seinen Atem direkt an meinem Hals.
„Wenn du dich etwas anders hinstellen würdest, könntest du viel mehr Kraft in deine Schläge legen.“
Mit diesen Worten drehte er meine Hüfte etwas schräger hin, als sie vorher stand. Tief durchatmend versuchte ich es nun nochmal und wie schon vermutet, fiel es mir nun leichter. Seine Hände lösten sich jedoch nicht von meiner Hüfte, weshalb ich mich in seinen Armen umdrehte. Nun trennten uns nur noch wenige Zentimeter, bis sich unsere Gesichter berühren würden. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also blieb ich stehen, bis er anfing zu sprechen.
„Hör zu Cleo. Ich weiß nicht, was das zwischen uns beiden ist, jedoch weiß ich, dass du auch etwas spürst. Ich kann mich nicht von dir fern halten.“
Er blickte mir tief in die Augen und ich war, wie hypnotisiert. Meinen Blick abwendend biss ich mir auf meine Lippe. Damian nahm mein Kinn jedoch in seine Hand und drückte es wieder nach oben. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Ein Kribbeln fuhr durch meinen ganzen Körper. Sein Blick schweifte von meinen Augen hinunter zu meinen Lippen.
Im nächsten Moment lagen seine Lippen auch schon auf meinen. Ich verschränkte meine Arme hinter seinem Kopf und fuhr mit ihnen durch seine Haare. Seine Hände, die vor kurzer Zeit noch an meinem Hals gelegen hatte, wanderten nun wieder hinunter zu meiner Hüfte. Mit einem Schwung hatte er mich hoch gehoben und ich schlang meine Beine um seine Hüfte. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher.  Meine Hände spielten mit seinen Haaren und zogen sanft an ihnen. Zu meiner Überraschung spürte ich die kalte Wand an meinem Rücken und konnte ein Keuchen nicht unterdrücken. Schnell fanden sich unsere Lippen wieder und der Kuss wurde immer gefühlvoller.

Als sich unsere Lippen dann doch trennten, konnten wir Beide ein Grinsen nicht unterdrücken. Ich legte meine Stirn gegen seine und blickte ihm tief in die Augen. In ihnen konnte ich so viel erkennen. Liebe. Lust. Trauer. Langsam ließ Damian mich wieder hinunter. Schnell schnappte ich mir mein Handtuch und meine Wasserflasche und verließ mit Damian den Raum.

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