Kapitel 10

23 5 1
                                    

Ich stand, wie erstarrt vor ihm und starrte ihn dazu noch erstaunt an. Sein durchtrainierter Körper stieß mir sofort ins Auge und ließ mich schließlich daran fest starren. Sich elegant umdrehend, fasste sich Damian durch seine nassen Haare an seinem Nacken entlang und ließ plötzlich sein Handtuch fallen. Vor mir stand nun sein komplett nackter Körper, welcher mich zum erstrecken brachte, da ich mich schon umgezogen hatte. Mich schämend schnell umdrehen begann ich zu sprechen:
„Fuck Damian! Ich hab nichts gesehen. Aber hast du es wieder oben?“
Doch ich bekam keine Antworten, jedoch dafür ein heimisch, lautes Lachen.
Mir auf die Lippe beißend, versuchte ich ein erneutes Mal zu fragen: „Damian das ist nicht witzig! Bitte sag mir, kann ich mich wieder umdrehen?“
Endlich antwortend, sprach er von etwas weiter weg: „Anderson mach dir nicht ins Hemd, ich bin schon längst in der Umkleidekabine. Und selbst wenn du was gesehen hättest... “ , hörte er auf zu sprechen.
„Hätte ich was?“ , fragte ich neugierig, doch erhielt nur ein leises „Nichts“ , als Antwort von ihm.

Einige Kabinen weiter, warteten auch schon Kimberly und Carlos, zu welchen ich mich gesellte und versuchte mir nichts von dem peinlichen Ereignis von eben anmerken zu lassen.
Langsam gehend, kam auch Damian nach einiger Zeit zu uns, während er sein Handtuch um seine Schulter schwang und sich nochmals durch die Haare fasste, welche noch nass waren. Zusammen gingen wir zum Essen hinunter. Kimberly und Carlos unterhielten sich gerade über ihr Training und was sie verbessern könnten. Während Damian, welcher neben mir ging mich von oben herab angrinste. Er war gut eineinhalb Köpfe größer als ich, weshalb ich zu ihm hoch gucken musste, um sein Grinsen zu sehen. In der Cafeteria angekommen trennten sich unsere Wege, denn er ging zu den übrigen Trainern und ich stellte mich in der Schlange an. Dieser Mann machte mich verrückt, denn ich wurde nicht schlau aus ihm. Einmal ist er total kalt mir gegenüber oder er macht Späße mit mir. Ich schüttelte mich einmal. Ich war hier, um die Wahrheit heraus zu finden und nicht, um mich hier in jemanden zu verlieben, der sowieso nichts von mir wollte.
Heute holte ich mir nur einen Apfel und setzte mich anschließend an den Tisch von unserer Stufe. Gedankenverloren starrte ich ins Nichts und biss genussvoll in meinen Apfel. Mich von meiner Starre lösend, schweifte mein Blick durch den Raum, denn ich spürte deutlich, dass ich beobachtet wurde. Mein Blick blieb an Damian kleben, der mich amüsiert anstarrte. Wahrscheinlich würde er mich später noch aufziehen, mit dem, was vorhin geschehen war. Provokant stand ich schwungvoll von unserem Tisch auf und verließ mit meinem Apfel die Cafeteria.

Der erste Monat verging, wie im Flug und am Ende dessen mussten fünf weitere von uns die Akademie verlassen. Ich konnte spüren, wie ich jeden Tag besser wurde in allen Sachen. Abends, wenn alle schliefen, trainierte ich noch, um so gut, wie möglich vorbereitet zu sein. Jede freie Minute verbrachte ich entweder am Schießstand oder in unserem Trainingsraum, wie auch heute.
Kurz nachdem ich angefangen hatte auf den Boxsack einzuschlagen, betrat jedoch überraschender weise Damian den Raum.

OpollisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt