20 - Entführung

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Tut mir leid, ich bin irgendwie unkreativ :I

Aber dafür ist es lang :)

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Schlussendlich kam es dann doch, wie sollte es auch anders sein, zu Oberst Kane's Vorschlag. Oh Wunder, oh Wunder! Und das wo er doch Oberbefehlshaber war! Respekt.

Okay, ich hatte heute an scheinend doch keinen so guten Tag, wie ich anfangs angenommen hatte. Aber wer konnte es mir verübeln? Ich war mit 5000 verschwitzten, übel gelaunten, saufenden und ungehobelten Männern zusammengepfercht, gegenüber einer riesigen Armee des Feindes, angeschnauzt von meinem Fast-Vater und herablassend von einem seiner blöden Berater behandelt worden. Dazu kam noch, dass ich lächerlich gemacht worden war und sie meine Strategie einfach abschoben, als sei es die eines kleinen Mädchens, dass gerne mit Puppen Kaffeekränzchen hielt und erst lernen musste, sich die Schuhe zu binden! Pah! Also meiner Meinung nach hatte ich allen Grund, aufgebracht in meinem Zelt auf und ab zu laufen.

Es war viel zu klein, ich wäre am liebsten raus gestürmt und mich verausgabt, wäre laufen gegangen, hätte meine Truppe verprügelt, irgendetwas!

Aber nein, ich durfte auch nicht nach draußen gehen und das regte mich auf! Sie behandelten mich wie ein kleines Kind, verdammt nochmal! Hatte ich das verdient? Nachdem ich unserer Armee zu so vielen Siegen verholfen hatte? Ganz gewiss nicht.

Aber laut Augustus sollte ich nicht raus, für den Fall das unser Lager beschattet wurde. Wäre ja ein Klacks wenn sie so einfach die berühmte Storm zu Gesicht bekommen würden. Pfeil in die Sehne legen, zurück ziehen, zielen und zisch war diese für immer und ewig aus dem Weg geschafft.

Kane hatte sofort zugestimmt.

Gut, ich sah ja ein, dass diese Idee gar nicht mal so weit hergeholt war, aber das änderte trotzdem nichts daran, dass es mir nicht gefiel eingesperrt zu sein. Okay, wenn es nicht um mich gegangen wäre, hätte ich vermutlich auch zugestimmt. Trotzdem. Nicht einmal Jason konnte ich holen, da ich auch mit niemanden, der nicht herein kam, reden durfte. Blöder Augustus!

So blieb mir nichts anderes übrig als zwei Schritte vor zu gehen, mich umzudrehen, zwei Schritte zurück, Drehung, eins, zwei, Drehung, eins, zwei, Drehung.

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man fast platzt vor Wut, am liebsten schreien, etwas zerschlagen oder sonstiges machen würde, nur um diesen beschissenen Zorn aus seinem Körper zu bekommen? Ich hatte das Gefühl selbst mein Atem verspottete mich, es sollte nicht richtig sein so ruhig Atmen zu können wenn man so aufgebracht war! Verdammt noch mal, es sollte nicht richtig sein überhaupt so aufgebracht zu sein!

Plötzlich hörte ich ein Lautes Scheppern vor meinem Zelt, gefolgt von einem Fluchen. Ich konnte nicht sagen, wer da fluchte, es war eher ein undefinierbares, wütendes zischen. Was ist denn jetzt schon wieder los? Ein trampeliger Fußsoldat der gegen eine Rüstung gestolpert war und sie zu Boden geworfen hatte? Ein Verrückter, der gerade ein Konzert auf Pfannen und Töpfen gab?

Es war mir egal.

Naja, zumindest so lange, bis sich zuerst ein Kopf und dann der restliche Körper in mein Zelt schob. Mit dem Rücken zu mir. Kämpfend.

Oh shit!

Soweit ich es erkennen konnte war der Kämpfer ein Kerl. Toll, echt schlau Storm, wo es doch soo wenige Soldaten gibt wird es bestimmt ein leichtes sein ihn zu identifizieren! Aber trotz meiner, zugegeben in dieser Situation etwas ironischen, Gedanken kamen mir die Bewegungen des Typen irgendwie bekannt vor. Ja, er war mir fremd, aber... Oh mein Gott! War ich bescheuert oder war es wirklich...? Nein, das konnte nur ein Irrtum sein, wie sollte er denn...? Aber wenn er es doch war?

Die Stadt des HassesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt