Kapitel 18 - Die Reise

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Manchmal frage ich mich, was ich machen würde, wenn ich dieses Tagebuch nicht hätte. Niemals angefangen hätte.

Ich glaube, ich wäre schon längst zerbrochen. Vielleicht an meiner Aufgabe hier, vielleicht an etwas anderem.

Das Schreiben hilft mir, meinen Kopf frei zu bekommen und mir über manche Dinge klarer zu werden. Hier kann ich meine Gefühle und Gedanken festhalten, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Es hilft meiner Seele, denn wahrscheinlich denkt irgendein bescheuerter Teil von mir, dass die hier irgendwann jemand zu Gesicht bekommt, von meiner Tragödie entfährt und kommt, um mich zu retten. Ich weiß, diese Vorstellung ähnelt ziemlich einer dieser Märchen, die meine Mutter mir früher erzählt hat, und es ist ziemlich kindisch von mir daran zu glauben, aber wie es in dem einen Sprichwort doch so schön heißt: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Aber mein Leben ist keine Tragödie und dieses Tagebuch wird so schnell auch niemand zu Gesicht bekommen. Und eigentlich glaube ich auch garnicht an die wahre Liebe und den Märchnprinzen, der Qualen über sich ergehen lässt um bei seiner Prinzessin zu sein und zu heiraten. Die Idee ist aber ganz schön und hat sich in meinem Gehirn verankert und festgeklammert wie ein Blutekel an seinem Spender. Bis auf das Heiraten natürlich.

Wir reiten schon seit 13 Tagen Richtung Iskasa und Oberst Kane ist der Meinung, wenn wir uns Mühe geben kommen wir in drei Tagen an. Ich persönlich bezweifel das jedoch, da sowohl Männer wie Pferde fertig sind und die Motivation und Vorfreude auf eine Stadt versickert ist. Nun hört man abends keine Männerstimmen Trinklieder singen, jeder fällt fast vom Pferd wenn Kane, über seinen Doppelgänger, endlich den Befehl zum Lageraufschlagen gibt. Das Lager besteht dann nur aus den Matten der Männer, keiner macht sich noch die Mühe Zelte aufzubauen. Es ist viel zu warm dafür und geregnet hat es schon seit zwei Wochen nicht mehr. Seit dem Tag nicht mehr, als ich die beiden Verräter Diego und Blondie verfolgt habe. Blondie muss sich ganz aus dem Staub gemacht haben, da keiner ihn danach gesehen hat und Kane jedem Mithelfer oder Mitverachwörer den Tod angedroht hat.

Ich persönlich empfinde das Reisen auch nicht als sehr angenehm aber e ist ein nötiges Übel, denn ansonsten würden wir vermutlich fast doppelt so lange für dieselbe Strecke brauchen.

"Hey! Süße!" Jason. Ich fauchte ein genervtes "Was?" zurück ohne aufzuschauen. "Leg dein verdammtes Buch weg und schau nach vorne! Ich bin mir sicher, dass dich das interessieren wird."

Der erste Gedanke, der mir bei diesem Anblick durch den Kopf schoss war 'Scheiße!' Mehr war da wirklich nicht zu sagen. Einfach nur 'Scheiße'. Dann ein 'Nicht schon wieder', gefolgt von einem 'Da hab ich jetzt echt keinen Nerv für, wieso können sie es nicht einfach mal sein lassen'.

Vor uns, etwas mehr als 5km entfernt, gab es ein Problem. Ein riesiges Problem. Denn, wie sollte es bei meinem Glück auch anders sein, genau dort hatte wohl jemand beschlossen sein Lager aufschlagen zu müssen. Und, wie nicht anders zu erwarten war dieser James niemand geringeres als der Oberbefehlshaber der Armee des Feindes. Samt dieser soeben genannten Armee.

Scheiße!

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Danke, das ihr anscheinend immer noch an mich glaubt und meine Geschichte doch nicht vollkommen aufgegeben habt. Würde mich über Kommis und Votes sehr freuen.

Als dank dafür, dass ihr mich sozusagen aus meinem Loch hervor getrieben und wieder für Wattpad begeistert habt, habe ich mir gedacht, dass ich dieses Kapitel ganz schnell fertig schreibe und Update ;)

Mal sehen, vielleicht mache ich das jetzt bei jedem Kapitel so ;D :*

Die Stadt des HassesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt