Das größere Wohl

11.

Snape sah sie gedankenverloren an. Er hatte seine Kollegin falsch eingeschätzt, er hätte nie gedacht, dass sie ihn schützen würde. „Es ist meine Schuld Professor.“, sagte Hermine leise und Minerva sah sie fragend an. „Ich hatte gestern Abend Nachsitzen und Schmerzen. Ich wollte Professor Snape nach Hilfe fragen, als Umbridge dazu kam. Diese Frau ist krank, sie hat mich angreifen wollen und Professor Snape hat seinen Job getan und eine Schülerin beschützt.“ Ihre Stimme versagte und sie sank müde auf den Boden und lehnte sich gegen den Sessel. Minerva sah ihre Schülerin überrascht an. „Dann war es gut, dass Sie bei Professor Snape waren, er hat von uns allen die schnellste Reaktion.“

Der blutige Baron schwebte in den Raum, bevor einer noch irgendwas sagen konnte. „Stellvertretende Schulleiterin, Professor, der Minister ist auf der Suche nach Umbridge.“ „In Ordnung, ich komme sofort.“, sagte McGonagall und stand auf. Ihr Blick glitt zu Snape und Hermine. „Ich werde ihn ablenken, sorgen Sie dafür, dass Umbridge diesen Zwischenfall vergisst. Ich habe keine Lust ihm zu erklären, dass Sie sie an die Wand geschleudert haben.“ McGonagall drehte sich um und rauschte davon. „Ach…jetzt bin ich es auf einmal gewesen?“, knurrte Snape und stand mühsam auf. Er beugte sich über Umbridge, heilte ihre Platzwunde und veränderte ihr Gedächtnis. „Gehen Sie durch die Tür.“, murmelte Snape und deutete auf eine Tür. Hermine runzelte die Stirn, tat jedoch sofort, was er sagte und lehnte sich von innen gegen die Tür. „Oh wahnsinnig toll, nun lande ich schon in seinem Schlafzimmer. Wenn ich nur wüsste, warum sie mich hier gesucht hat.“, murmelte Hermine vor sich her und vermied es, sich den Raum in irgendeiner Art und Weise anzuschauen, schließlich war es immer noch der private Raum ihres Lehrers.

Snape sah ihr mit einem mulmigen Gefühl nach. Das absolut letzte was er wollte war, sie in seinem Schlafzimmer zu wissen, auch wenn ein anderer Teil von ihm das merkwürdigerweise ziemlich faszinierend fand. Er schüttelte genervt den Kopf, diese Gedanken waren mehr als hinderlich und absolut unangebracht. Er zog eine Augenbraue hoch und erweckte Umbridge, die ihn verwirrt ansah. „Was ist passiert?“, fragte sie und Snape unterdrückte ein böses Grinsen.

„Sie haben Granger gesucht und sind zusammen gebrochen.“, sagte er monoton und sie wurde blass. „Das muss Ihnen nicht peinlich sein, Sie waren bestimmt erschöpft. Mich würde interessieren, warum Sie dafür zu mir kamen.“, sagte Snape schulterzuckend und betrachtete sie kalt. „Nun ich dachte, Sie wären die beste Person im Schloss um so etwas Minderwertiges aufzuspüren, ich vernahm einem Gespräch von Potter und Weasley, dass sie Sie verdächtigen, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Ich nehme an, Sie werden sie schikanieren?“ Einmal mehr loderte Wut in ihm auf und er hätte die größte Lust gehabt, Potter an die Gurgel zu gehen, jedoch noch hinderte ihn etwas daran, etwas was immer mehr an Bedeutung verlor. „Allerdings, das werde ich, doch sollten Sie sich beeilen, der Minister ist hier und sucht Sie.“ Umbridge sprang auf und rannte förmlich aus der Wohnung. „Na das war ja einfach.“, murmelte er und ging dann ins Labor um einige Tränke zu holen, bevor er an seine eigene Schlafzimmertür klopfte. „Miss Granger?“

Hermine öffnete ihm die Tür und sah ihn ruhig an. „Setzen Sie sich bitte auf die Couch, wir müssen uns endlich um diese Wunde kümmern.“ Sie nickte und saß schweigend neben ihm, während er versuchte die Wunde zu schließen. Nach endlosem Minuten seufzte er und legte einen Verband um ihren Arm. „Ich werde mir was einfallen lassen Miss Granger.“ Sie nickte traurig und stand auf. „Sie sollten sich hinlegen Sir, verzeihen Sie mir, aber Sie sehen schrecklich aus.“ Er verdrehte die Augen. „Sie haben wahrscheinlich gehört, wem ich das zu verdanken habe.“ Hermine nickte und sah ihn ernst an. „Danke für Ihre Hilfe Sir. Ich werde es Ihnen auch nicht übel nehmen, wenn Sie uns am letzten Schultag das Leben zur Hölle machen.“ Überrascht sah er, dass sie lächelte als sie ging.

Kopfschüttelnd ging er ins Bett und schlief sofort ein.