Das größere Wohl

2.

Wie bei jedem Schuljahresbeginn erhob sich Dumbledore um seine Rede zu halten, doch die neue Lehrerin Professor Umbridge unterbrach ihn, um ihrerseits eine Rede zu beginnen. Hermine hörte Umbridge irritiert zu, mit jedem Wort verfinsterte sich ihr Gesicht mehr und sie sah, dass McGonagall und Snape genauso wütend aussahen. „Was ist denn mit dir los?“, fragten Harry und Ron, als sie auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum waren. „Habt ihr ihr nicht zugehört?“, fragte Hermine überrascht. „Wer hätte das Geschwafel auch verstehen können?“, fragte Ron entgeistert, was Hermine aufseufzen ließ. „Das Ministerium mischt sich in die Belange von Hogwarts ein.“, erklärte sie dann ungeduldig und sah zu ihrer Verwunderung Harry und Ron grinsen. „Das erklärt, warum Snape und McGonagall geguckt haben, als ob sie diese Kröte direkt umbringen wollten.“, sagte Ron begeistert. Hermine runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts mehr.

Am nächsten Tag schon hatten sie eine Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste, wo Hermines schlimmsten Befürchtungen bestätigt wurden. Sie runzelte die Stirn und las was an der Tafel stand. „Professor Umbridge, ich erkenne nicht, wo wir auch praktische Zauber lernen.“ Sie sah Umbridge ernst an und wartete auf eine Antwort, die jedoch nicht direkt kam. „Sie werden keine Zauber brauchen, Ihnen kann hier nichts passieren.“, sagte sie dann sanft und Hermine verzog die Lippen. „Wir müssen aber die praktischen Zauber auch erleben, außerdem muss man auf alles vorbereitet sein.“, murmelte sie und sah ihre Professorin an. „Miss Granger, woher nehmen Sie diese Vermutung?“, fragte Umbridge und klang nun verärgert. „Das wissen Sie genauso gut wie ich.“, brummte Hermine und spürte die Blicke aller auf sich. „Und Sie glauben, Sie als.. Muggelgeborene hätten von irgendwas eine Ahnung? Sie sollten froh sein, dass Sie hier überhaupt noch geduldet werden.“ Ihre Klassenkameraden sahen die Lehrerin überrascht an und auf dem Gesicht der Slytherins breitete sich ein Grinsen aus. Hermine starrte auf ihr Buch, während sie der Diskussion zwischen Harry und Umbridge lauschte und wünschte sich weit weg zu sein.

Wutschnaubend sank Harry neben Hermine an den Tisch im Kerker. Hermine sah ihn fragend an und er holte tief Luft. „Ich muss Nachsitzen." „Du hättest sie nicht wütend machen dürfen.“, sagte sie und er riss die Augen auf. „Hermine, sie wollte dich beleidigen und dann tut sie auch noch so, als wenn wir alle in Sicherheit wären.“ Hermine beobachtete Professor Snape, der sie ihrerseits beobachtete und seufzte dann. „Sie arbeitet für das Ministerium, vergiss das nicht, wir können es uns nicht leisten, sie zu verärgern.“ Snape trat zu ihnen, um nach ihrem Kessel zu gucken, dann hauchte er etwas, so leise, dass es ihnen beinahe entging. „Miss Granger hat recht Potter. Sich mit Dolores Umbridge anzulegen, könnte Probleme bereiten.“ Er zögerte einen Augenblick. „Wenn Sie es trotzdem wollen, lassen Sie es mich wissen.“ Er wandte sich ab und musste wegen ihrer überrumpelten Blicke grinsen.