Kapitel 7 - Dunkle Familie

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Als ich am nächsten Morgen in die große Halle ging, war ich irgendwie unsicher, wie ich mich Draco gegenüber verhalten sollte. Ich hatte die ganze Nacht wachgelegen und nachgedacht, doch das was sich in mein Hirn brannte, war dass er auf keinen Fall mehr daraus kam. Er war einfach zu tief drin. Warum mich das so beschäftigte war wohl das einzige, was ich wirklich endlich herausbekommen hatte. Pansy schien Recht zu haben. Ich war in Draco verliebt, aber das war inzwischen das größte Problem, neben der Sache mit dem dunklen Lord. Es war schlichtweg schwach von mir. Ich war eins dieser Mädchen die sich schnell verliebt hatten, weil dieser Typ etwas an sich hatte, was einen reizte. Zu schnell.

Mein Blick wanderte an den Haustischen entlang und blieb an dem Gryffindortisch hängen, an dem mein kleiner elf jähriger Bruder Jeremy saß. Er sah glücklich aus, was der Grund war, dass ich meinen Blick schnell abwand, doch als ich mich gerade Richtung Slytherintisch wand, hörte ich ihn meinen Namen rufen. Also drehte ich mich um, auch wenn Pansy auflachte und sich lustig machte. "Süß unsere neue Draco und ihr kleiner Gryffindorbruder. Oberpeinlich und ihren echten Namen hat Cassie, oder sollte ich Cassandra sage, auch verheimlicht"

"Halt den Mund Pansy" fauchte Draco sie an, der gerade in die Halle schritt. Ich wich Dracos Blick aus und wand mich in die Richtung, aus der die Stimme meines Bruders kam und ging ihm entgegen.

"Was ist Jer? Und nenn mich in der großen Halle und überhaupt in Hogwarts und auch zu Hause, nie mehr Cassandra." wand ich mich ihm zu und zog ihn mit in die große Eingangshalle. "Darf ich nichtmals mehr mit dir reden, während wir in der großen Halle sind?" Doch ich antwortete nichts. Eine Weile schwieg er. " Naja darum gehts auch eigentlich gar nicht. Es ist ein Brief gekommen. Hier..." Er gab mir einen Brief der unverkennbar von unseren Eltern stammte. Ich erkannte Mums saubere Schrift und die blutrote Tinte sofort.

"Du hast noch nicht geöffnet?" ich sah etwas verwirrt auf den Brief in meiner Hand. "Nein ich dachte...Da Mum und Dad dir die Schuld an meinem Haus geben werden..." er brach ab und sah auf den Boden. Meine, zuvor wahrscheinlich kalte Miene, wurde weicher und ich sah ihn an. "Und wenn schon Jeremy. Du bist mein kleiner Bruder und ich halte zu dir, auch wenn ich selber dein Haus nicht wirklich leiden kann." Ich konnte Jeremy einfach nicht weh tun und weiter kalt zu ihm sein. Das war nicht mein echtes Ich und ich wollte bleiben wie ich war, mich nicht kontrollieren lassen.

Ich begann den Brief zu öffnen und aufzufalten, ehe ich dann mit gedämpfter Stimme las, aber so, das Jer es auch hörte vor.

Liebe Cassandra und Lieber Jeremy,

was habt ihr euch dabei gedacht? Jeremy in Gryffindor? Cassandra ich dachte du sorgst dafür, dass er auch nach Slytherin kommt. Das ist eine Schande und ich hoffe du weißt, dass es deine Schuld ist Cassandra.

Ich stoppte kurz und obwohl ich es niemals zugeben würde, schmerzte es diese Worte zu lesen. Meine Schuld, das mein Bruder vielleicht ein besserer Mensch werden würde? Ich hoffte nur, dass er wirklich durch sein Haus von der dunklen Seite wegkommt, doch das sagte ich ihm lieber nicht. Er würde es noch nicht verstehen

Wir werden in zwei Wochen nach Hogwarts kommen und mit dem Schulleiter reden. Es muss ein Irrtum sein, dass er in Gryffindor ist.

Dann änderte sich die Schrift unverkennbar in die Schrift meines Vaters.

Cassandra ich bin schwer enttäuscht von dir. Grade, da Ende des Jahres dein Beitritt bevorsteht. Das was da in Hogwarts abgeht ist unverantwortlich und du weißt, dass ich dich nicht mehr vor dem Zeichen schützen kann.

Sie wollten mir helfen nicht dunkel zu werden, aber hatten versagt. Diese Tatsache ließ mich kurz meine Stimme verlieren. Wieder wechselte die Schrift zu der Schrift meiner Mutter.

Jeremy du brauchst dir keine Sorgen machen. Du wirst auch noch nach Slytehrin kommen. Dafür werden wir sorgen.

Liebe Grüße

Eure Eltern

Als ich aufsah und Jeremy ansah, schien es, als ob mir jemand eine Hälft meines Herzes herausreißen würde. Er stand wie erstarrt da und sah mich dann an. "Sie wollen mich rausnehmen? Ich hab aber doch dort Freunde gefunden." Seine Stimme schwankte stark und so beschloss ich ihn in den Arm zu nehmen, auch wenn der Größtteil der Schüler inzwischen aus der Halle kam und zum Unterricht ging. Erst, als ich Pansy hinter mir hörte, löste ich mich. "Oww wie süß. Ich hol mir gleich Taschentücher" Sie lachte gehässig. "Im Gegensatz zu dir Pansy, ist es mir egal wo mein Bruder ist, solange er später nicht an falsche Schlangen wie dich gerät ist alles ok." Sie verstummte und ging weg.

Jeremy sah mich mit großen Augen an. "Ich dachte du wolltest mit allen Slytherins klar kommen?" "Wollte ich auch, aber niemand sagt etwas gegen meinen kleinen, wenn auch Gryffindor, Bruder" ich lächelte etwas und sah dann zu meiner Überraschung Draco lächeln, der gerade aus der Halle kam und anscheinend alles mitbekommen hatte.


Cassie Kentwell [1] - Slytherin Secret [HP-FF] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt