Kapitel 14 - Weißt du eigentlich...?

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Es tat gut es endlich losgeworden zu sein. Das spürte ich selbst am Tag danach. Als ich morgens in die große Halle ging, kamen meine Quidditchteamkameraden auf mich zu. "Heute Abend Training Cassie" grinste Montague und zwinkerte mir zu, was mich kurz verwirrte. Der sollte mich ganz klar in Ruhe lassen. "Okey" meinte ich dennoch bloß trocken, aber freute mich auf das Training. Draco sah auf als ich mich nicht allzu weit von ihm weg hinsetzte, aber sagte nichts. Ich wollte nichts mit Todessern zu tun haben. Zwar war ich so oder so dazu bestimmt eine zu werden, weil meine Eltern welche waren, aber ich würde mich immer dagegen wehren. So weh es auch tat Draco zu ignorieren, ich würde es durchhalten.

Mein Bruder kam Nachmittags endlich wieder und ich verbrachte den Tag mit ihm. Da er über die Ferien Zuhause war, blieb er auch aus der Schussline. Mir war klar, dass er mitbekommen würde, in wen seine Schwester sich verknallt hatte, doch dagegen konnte ich so oder so nichts machen. Er erzählte mir, dass Mum und Dad mich wohl sehr vermisst hätten und enttäuscht wäre, dass mir ein Ball wichtiger war, gerade da ich Bälle hasste. Wer's glaubt. Natürlich hasste ich Bälle. Reinblütertreffen, aber keine Veranstaltungen mit Personen in meinem Alter. Zudem erzählte Jeremy mir jede einzelne Kleinigkeit über die Festtage Zuhause. Ich freute mich für ihn, dass er schöne Ferien hatte und war froh, dass er während all dem mit Draco nicht hier war.

Gegen Abend holten Jeremys Freunde aus Gryffindor ihn ab und grüßten auch mich freundlich, jedoch zurückhaltend. Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Schließlich waren unsere Häuser verfeindet.

Da ich noch eine Stunde hatte, bis ich zum Training musste und es im Gemeindschaftsraum viel zu voll war, da alle wieder zurück waren, ging ich nach draußen und setzte mich unter einem Baum am See. Es war zwar noch immer eiskalt und schneebedeckt, doch mir machte Kälte nichts. Nicht, wenn ich in Gedanken war und mich so doer so unwohl fühlte, in Gedanken versank. Ich saß grade einmal ein paar Minuten allein da, bis ich Schritte im Schnee vernahm und von der Bank aufsah. "Wie hast du das gestern gemeint Cassie?" Draco kam vom Schloss runter zum See und sein Blick ruhte auf mir. "Was genau meinst du? Dass ich so blöd war und dachte du bist ein Freund und empfindest vielleicht mehr? Ohh ich hab kapiert wie blöd das war, also lass mich einfach in Ruhe." meinte ich trocken. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen und verstehen, dass ich nicht so eine werden wollte? "Es stimmt aber doch Cassie. Ich küss nicht einfach so Mädchen." meinte er mit ungewohnt fester Stimme. "Draco was meinst du wer ich bin? Weißt du eigentlich wer ich bin? Hast du überhaupt ein wenig Ahnung? Nein. Ich wehr mich seit Jahren dagegen und du treibst mich nur näher dran und lügst." Das 'Nein' sagte ich fest und sah ihm dabei in die Augen. Die Worte dannach wurden leiser.

"Cassie ich..." Wollte er beginnen, doch ich unterbrach ihn. "Du weißt es nicht Draco. Ich bin Cassie Kentwell und ich hab mich dir anvertraut. Ich hab dir gesagt wie sehr ich meine Familie für meine geplante Zukunft hasse. Das ich keine von denen werden will. Und du meintest, dass du es auch nicht willst und dann das? Du spinnst doch. Ich bin keins dieser Mädchen die jeden deiner Schritte bewundern. Ich bin in dich verliebt. Klar, das wissen inzwischen fast alle auf dieser verfluchten Schule, aber ich sehe keine Chance mehr für irgendetwas zwischen uns. Nichteinmal Freundschaft zur zeit. Ich vertraue dir nicht mehr, kann ich nicht mehr." Ich stoppte und ließ ihn das erst einmal verdauen. "Cassie ich will dich nicht..."

Doch schon wieder unterbrach ich ihn. Diesmal jedoch war ich nicht mehr so hart und sah ihn verletzt an. "Komm mir nicht damit, dass du mich nicht verletzten wolltest. Kann gut sein, dass du es nicht wolltest, aber es ist nun mal so und ich sehe einfach keine Chance mehr. Du hast nicht die Kraft dich gegen deine Eltern zu wehren, was ich verstehe, wirklich, ich kenne es selbst, aber du scheinst nicht mal darauf zu achten, wer wirklich hinter dir stehen würde bei all dem. Allein schafft man das auch nicht, aber ich hatte dir gesagt ich würde dir helfen." Draco sah mich an, ohne etwas zu sagen. "Malfoy, Kentwell kommt ihr?" Montague kam auf uns zu. "Klar. Ruf nur eben meinen Besen." meinte ich, wand mich von Draco ab und sah wie Montague nickte. Er ging. "Ich komm da nicht raus Cassie." Hörte ich Draco leise, während er seine Hand auf meine Schulter legte, während ich sie wegschlug. "Dein Problem ist, dass du feige bist und Angst hast. Hab ich auch, aber ich lass mich nur sehr ungern dran hindern etwas zu erreichen. Accio Besen"


Cassie Kentwell [1] - Slytherin Secret [HP-FF] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt