Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln. Rasch wischte ich sie weg, ich durfte keinesfalls Schwächen zeigen, sonst hätten sie noch einen Grund mehr, mich zu mobben.
...
Am nächsten Morgen begab ich mich wie am Tag zuvor zur Schule. Nur diesmal zu Fuß.
Meine Eltern hatten am Abend nicht gemerkt, dass ich gestern ohne Fahrrad nach Hause kam. Sie waren einfach so fix und fertig, dass sie nach dem stillen Abendessen ins Bett fielen und sofort einschliefen.
Meine Mutter war den ganzen Tag auf Jobsuche. Sie hatte sich bei vielen Stellen beworben, wurde aber nicht aufgenommen, weil sie einen sehr mageren Schulverlauf hatte. Meine Großeltern waren sehr arm und konnten ihr so kein Studium ermöglichen.
Seit sie meinen Vater geheiratet und mich bekommen hatte, bestand ihr Alltag daraus im Haus und im Garten zu arbeiten.
Da sie ein Händchen für Pflanzen hatte, hatten wir im alten Haus den ganzen Garten voller Blumen. Diese konnte meine Mutter dann verkaufen und so hatten wir immer ein wenig Geld parat.
Mein Vater arbeitete hier und da als Aushilfsarbeiter. Da er so gut wie jede Arbeit beherrschte, setzte ihn sein Arbeitgeber sehr oft ein.
Von diesem Einkommen finanzierten wir das Haus, das Auto, das Essen und meine Schule.
Ich kickte ein Stein weg.
Wir hatte nicht einmal Geld, um mir neue Sachen zu kaufen, wenn irgendwas kaputt ging.
Das war auch einer der Gründe, warum ich meine Eltern auf das demolierte Fahrrad nicht ansprechen wollte.
Eine schwarze Limousine fuhr an mir vorbei, stoppte aber mit quietschenden Reifen ein paar Meter weiter.
Misstrauisch ging ich weiter.
Als ich direkt neben dem Luxusauto stand, wurde die verdunkelte Scheibe herunter gefahren und ein grinsender Jeon blickte mich an.
"Wenn du in dieser Geschwindigkeit weiter gehst, dann kommst du morgen auch nicht an", neckte er mich.
Ich sah ihn schweigend an. Ich wusste sehr wohl, das es noch einige Kilometer bis zur Schule waren. Genau deshalb war ich auch früher von zu Hause losgegangen. Ich hatte nicht vor die ersten Schulstunden zu verpassen.
Jeon öffnete seufzend die Autotür und stieg aus. Dann wies er mir mit einladender Geste einzusteigen.
Sollte ich ihm vertrauen? War er wirklich der, für den ihn alle hielten? Ich wollte nichts riskieren.
Ich drehte mich um und lief mit schnellen Schritten in Richtung Schule. Hinter mir ertönte ein schließen der Autotür und mit quietschenden Reifen fuhr das Luxusauto an mir vorbei und raste davon.
Ich schüttelte den Kopf. Was für ein Angeber!
Nach einer gefühlten Stunde kam ich in der Schule an.
Alle Köpfe drehten sich zu mir, als wäre ich ein 3m hoher Clown ohne Nase, der winken und hüpfen würde und laut schreien würde: "Hey Leute! Sehr mal her! Hey Hey! Schaut alle her! ICH HAB KEINE NASE MEHR!"
Bei der Vorstellung musste ich mit ein Grinsen verkneifen. Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen lief ich schnell mit gesenkten Kopf in das Schulgebäude.
Mit einem Blick auf die Uhr konnte ich feststellen, das ich noch rechtzeitig angekommen war.
Erleichtert schlenderte ich zu meinem Spind. Als ich auf ein Blick auf den Stundenplan warf, musste ich innerlich grinsen.
Es war Englisch in der ersten Stunde. Ich war schon immer gut darin, weil ich einfach alles schnell auswendig lernen konnte.
Zufrieden holte ich meine Bücher raus und schloss den Spind wieder.
Als ich mich umdrehte, bekam ich ein riesen Schrecken. Direkt vor mir stand Jeon Jungkook. Und er sah nicht gerade erfreut aus.
Er kniff die Augen zu Schlitzen und schlug mit seiner Faust direkt neben meinem Kopf im Spind eine Delle.
Erschrocken sahen alle Umstehenden zu ihm. Auch mein Blick lag auf ihm.
Jeon schloss kurz die Augen, um sie nach paar Sekunden wieder zu öffnen. Seine Augen sprühten Funken.
Er zischte: "Wir müssen reden! Jetzt!" Dann packte er meinen Oberarm und zog mich in eine Richtung.
Ich konnte mit ihm nur zwangsweise mitlaufen, denn sein Griff war schmerzhaft. Irgendwann reichte es mir und ich blieb stehen.
Überrascht blieb Jeon ebenfalls stehen und drehte sich zu mir. Als er mich sah wurde sein Blick ein wenig weicher und sein Griff lockerte sich ebenfalls.
Leise fragte ich ihn: "Was willst du von mir? Ich hab doch nichts getan." Meine Angst wuchs.
Er schaute mich erst verständnislos an, dann zogen sich seine Augenbrauen zusammen und er sah genauso wütend aus wie davor. "Du weist ganz genau, was ich meine! Du hast doch dieses Gerücht verbreitet, also musst du jetzt dafür bestraft werden."
Nun war ich an der Reihe meine Augenbrauen fragend zu heben. "Was für ein Gerücht?", fragte ich verständnislos.
Jeon wurde noch wütender. "Jetzt versuch es nicht zu verleugnen du Miststück! Du bist doch an allem Schuld."
Jetzt war meine Angst mit einem Schlag weg. Ich entriss ihm meinen Arm und funkelte ihn an: "Wen nennst du hier Miststück?! Ich hab nichts getan, verdammt! Jetzt klär mich mal auf!"
Ich war richtig sauer. Er hatte kein Grund mich als Miststück zu bezeichnen, wo ich doch nicht gemacht hatte.
Jeon blickte mich kurz verstört an, dann fasste er sich wieder.
"DU bist doch diejenige, die das Gerücht verbreitet hat, wir wären zusammen und ich hätte dich geküsst!", zischte er wütend.
Ich blickte ihn fassungslos an. "Sowas würde ich niemals machen!"
Er schaute mich immer noch sauer an, aber sein Blick wurde weicher. "Auch nicht um Freunde zu gewinnen?"
Autsch, das traf mich wirklich. Ich blickte ihn enttäuscht an. "Ich dachte nicht, das du so etwas von mir denkst, obwohl wir uns jetzt gerade mal einen Tag kennen. Interessant es zu wissen", presste ich heraus.
Jeons Blick wandelte sich von wütend zu verzweifelt um. "Du warst es nicht? Aber alle sagen, du hättest es erzählt. Ich... Und du hast es wirklich nicht behauptet?"
Ich verschränkte die Arme und erwiderte: "Nein, so etwas würde ich niemals tun. Auch nicht um Freunde zu bekommen." Den letzten Satz sagte ich extra leise.
Seufzend fuhr er sich durch seine Haare. "Tut mir leid Lucy, wirklich! Ich wollte dich nicht beschuldigen." Er schien es wirklich ernst zu meinen, aber mich juckte es jetzt nicht.
"Weist du was? Schieb dir deine Entschuldigungen sonst wo hin!", zischte ich und drehte mich um, um zu meiner Klasse zu gehen, doch Jeon hielt mich am Arm fest.
"Lucy, es tut mir wirklich leid. Ich... ", doch ich unterbrach ihn barsch: "Lass mich! Lass mich einfach in Ruhe, okay?! Du kennst mich nicht mal und behauptet dann sowas. Es ist wirklich verletzend." Zum Ende hin wurde ich leiser und bemerkte, das mir Tränen hoch kamen.
Jeon ließ mich los und sah mir traurig hinterher, als ich in Richtung der Bäder lief.
Jo, ich habe mir vorgenommen dieses Buch jetzt fertig zu schreiben. Sorry das es so lange gedauert hat. Ich werde versuchen immer mindestens 5 Kapitel vorzuschreiben und dann nach und nach alle hochladen^^
War wirklich fies von Jeon sowas zu behaupten, obwohl er nicht wusste, ob sie es überhaupt gesagt hatte. Aber woher kommt dieses Gerücht nur?
Hehe, ich lasse euch noch im Unklaren *böse grins*
Bis zum nächsten Kapitel
(Lg eure Kissenkoenigin)
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L O S E R | BTS JK ✓*
Fanfiction[𝕵𝖚𝖓𝖌𝖐𝖔𝖔𝖐 𝕱𝖆𝖓𝖋𝖎𝖈𝖙𝖎𝖔𝖓] Familie Adams zieht neu in die Stadt. Dadurch ist Lucy gezwungen auf eine andere Schule zu gehen. Gleich am ersten Tag lernt sie den selbstverliebten Jeon kennen, der ein Internetidol und ein Mädchenschwarm z...