„Wieso hast du mir nichts gesagt?!"
Nachdem ich die Schriftrolle gelesen und fallengelassen hatte, war ich sofort in das eher kleine Zimmer meines Vater gerannt, der gerade meditierte und durch mein plötzliches Auftreten aufschreckte.
Er sah auf und sah mir leicht verwirrt in meine smaragdgrünen Augen. Mit Tränen in den Augen hielt ich die Schriftrolle hoch.
Seine Miene wurde ernst und er schloss kurz seine Augen, um tief ein und aus zu atmen. Dann öffnete er seine Augen wieder.
Ich sah ihn verletzt und mit Tränen in den Augen an. „Was heißt das?"
Er seufzte und schwieg kurz.
„Das heißt, dass einer von euch- dass einer von euch beiden... nachgeben muss."
Ich sah ihn kurz an und wurde dann noch wütender. „Hör auf in Rätseln zu sprechen!", schrie ich ihn an.
Er zuckte zusammen. „Ich- weiß es nicht."
„Tust du! Du weißt doch immer alles! Du wusstest auch, dass du uns verlassen musstest! Du hast uns allein gelassen!"
Er sah mir lange in die Augen und schloss kurz seine Augen. Als er sie wieder öffnete, hatte er wieder diesen weisen Blick, der mich jedes Mal auf's neue aggressiv machte.
„Das heißt..." Er stockte kurz. „Dass einer von euch Sterben muss."
Meine Augen weiteten sich und ich stand kurz einfach nur still da.
„Du bist so... Ich hasse dich.", sagte ich mit all meinem Hass in der Stimme.
Jetzt weiteten sich seine Augen, aber ich drehte mich schon um und verschwand aus der Tür.
So schnell ich konnte rannte ich den engen Gang entlang und durch die Tür zum Deck. Fast wäre ich in Nya reingerannt, aber ich bremste kurz vor ihr ab und sie sprang zur Seite.
„Lea?" Ich nickte leicht, schaute aber auf den Boden. Ich schämte mich für meine Tränen. Niemand sollte mich so sehen.
„Ich-" Ich wollte irgendwas sagen, aber mir fiel nichts ein. Mein Blick fiel auf das Meer über das wir gerade hinwegflogen.
„Es tut mir leid.", sagte ich und lief zum Rand des Schiffdecks. Dann sprang ich.
Hinter mir hörte ich Nya's Schrei, dich ich ignorierte ihn. Im Flug holte ich den grünen Fallschirm hervor, den ich mir schnell geschnappt hatte, bevor ich vom Deck gesprungen war.
Ich versuchte den Fallschirm zu öffnen, aber irgendwie klappte es nicht und das heimtückisch glitzernde Meer kam immer näher.
Panisch schrie ich auf, doch das half mir natürlich nicht und langsam wurde es ernst.
Vor meinem Inneren Auge sah ich schon, wie ich im Wasser aufkam, bewusstlos wurde und ertrank oder von einem riesigen Seeungeheuer gefressen wurde.
In der Gewissheit zu Sterben schloss ich die Augen und wartete. Wartete darauf, dass ich in der Dunkelheit versank, wo niemand mir mehr etwas antun konnte.
Ich dachte an Mom und daran, was sie Sagen würde, wenn ich tot wäre. Und dann dachte ich an Wu. Dieses weise Getue. Als wäre er so schlau.
Ich würde wieder wütend. In mir brodelte es, wie in einem heißen Vulkan.
Wütend schrie ich auf. „Das ist alles deine Schuld! Du bist Schuld! Ich hasse dich!"
Durch mich floß eine unbeschreibliche Energie. Sie durchfuhr meinen Körper und ich bekam Gänsehaut und dann...
...flog ich.
Ich wusste nicht wie, aber ich flog. Auf dem Rücken eines, aus grüner Energie bestehendem, Drachen.
Erstaunt weiteten sich meine Augen. Ich lachte kurz auf. Ich fühlte mich so frei. So... leicht.
Durch das Lachen konzentrierte ich mich nicht mehr und der Drache verschwand. Schon fiel ich wieder und dann...
...versank ich in der Dunkelheit.
„Lea..."
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Lea
FanfictionWas man sich unter Lea vorstellt? Jung, meist schlecht drauf, lebt bei ihrer Mutter und... hasst die Ninja. Wieso sie die Ninja hasst? Das weiß niemand. Alles ändert sich, als sie die Sommerferien ausgerechnet bei diesen leben muss. Ob das gut geht...