Meeresrauschen.
Alles um mich war dunkel und ich hörte Meeresrauschen. Langsam wurde es leiser und ich sah wieder dieses grüne Licht. Es kam näher.
Schlagartig öffnete ich meine Augen, schnappte nach Luft und hustete. Ich fühlte mich miserabel und als ich es geschafft hatte mit dem Husten aufzuhören, sah ich mich blinzelnd um und bemerkte, dass ich lag. Vorsichtig richtete ich mich auf.
Ein Stechen in meinem Kopf machte sich bemerkbar und genervt hielt ich meinen Kopf und schloss die Augen.
Nachdem ich sie wieder geöffnet hatte, sah ich mich ein weiteres Mal um.
Ich hatte auf einer Liege aus Holz gelegen, die sich, wie ich in diesem Moment, in einer Lehmhütte befand, durch dessen Blätterdach ein wenig Licht schien.
Also hatte ich deshalb von grünen Licht geträumt... Zumindest glaubte ich das. Immer noch mit Kopfschmerzen, stützte ich mich an dem „Bett" ab und lief zu einer Art Tür.
In diesem Moment kam eine relativ kleine Frau in das Haus und sah mich lächelnd an. Ihre Haut hatte einen dunklen Karamellton. Im Großen und Ganzen war sie etwas pummelig, wie manche es nennen würden, außerdem besaß sie kleine Grübchen, die ihr strahlenden Lächeln zierten.
„Geht es dir wieder besser?", fragte sie mit einem sanften Ton. Sie sprach mit einem Akzent, den ich nicht einordnen konnte. Er klang sehr sanft und irgendwie beruhigte er mich.
„Äh... Ja, ja.", erwiderte ich schnell und wich leicht zurück. Zwar sah die Frau freundlich aus, aber irgendwie machte mich dieser Ort nervös. „Ähm... W-wo bin ich?" Ich sah fragend und etwas verwirrt in ihre strahlend blauen Augen.
Die Frau lächelte nur weiterhin und verschränkte ihre Hände vor sich ineinander. „Du bist in unserem Dorf.", antwortete sie, auch wenn ich ihre Antwort nicht ganz verstand.
„Eurer Dorf?" Mein Gegenüber nickte und schob die Blätter vor der türähnlichen Öffnung weg.
Ich hatte blendende Sonne erwartet und einen Strand, aber wir befanden uns tief in einem Wald. Zwar schien hier genug Licht, aber die Blätter der Bäume schienen so dicht, dass man über uns fast kein Stück Himmel erkennen konnte.
„Hat euer Dorf auch einen Namen?", fragte ich und drehte mich dabei im Kreis, um das Dorf einmal anzuschauen. Es war relativ klein, hatte aber trotzdem um die zwei Dutzend Häuser. In der Mitte trumpfte eine Hütte, die doppelt oder gar dreifach so groß war, wie alle anderen.
Nach einer Weile sah ich zurück zu der Frau, die darauf gewartet zu haben schien und den Anschein machte, als würde sie gleich anfangen mir ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Generell sah sie schon so aus, als wäre sie eine Tratschtante. Aber eine freundliche.
„Es heißt Jankikai- Dorf oder auch einfach nur Jankikai.", erklärte sie freundlich und in ihrer Stimme klang ein Ansatz von Stolz mit.
„Es liegt im Jankikai- Dschungel und der liegt auf einer der Insel auf der wir uns gerade befinden." Sie deutete mit ihrer rechten Hand auf unsere nackten Füße.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht mehr meine Sachen anhatte, sondern eine Art Gewand aus Leinenstoff, das meine Intimzonen bedeckte und von schwarzen Mustern bedeckt war.
„Haben die Muster irgendetwas zu bedeuten?", fragte ich nach einem kurzem Moment des Schweigens und sah auf. Die Frau nickte. „Ja.", sagte sie.
„Die Muster auf meinem Gewand bilden meinen Namen. Außerdem bedeuten sie, dass ich viele Sprachen kann." Sie lächelte stolz.
Ich nickte kurz verstehend. „Okay... Und was bedeuten meine?", fragte ich und gab ihr mit einem Blick zu bedeuten, dass ich die Zeichen auf meinem Gewand meinte.
„Diese bedeuten, dass du wichtig bist.", meinte sie und zeigte auf mehrere an einander gereihte Symbole. Ich hob fragend eine Augenbraue. „Wieso bin ich wichtig?"
Die Frau sah mich kurz verwirrt an, dann lächelte sie, als würde sie verstehen. „Du bist wichtig für unsere Prophezeiung.", erklärte sie, was mich nur noch mehr verwirrte.
„Welche Prophezeiung?" „Die Prophezeiung unseres Volkes. Sie wurde schon seit Generationen weiter gegeben, damit unsere derzeitige Generation sie schließlich erfüllen kann.", sagte sie und reichte mir ihre Hand.
„Komm mit, ich zeige sie dir." Ich nahm ihre Hand mit leichtem Misstrauen und lächelte schief. „Okay..."
Mit mir im Schlepptau lief sie einmal gerade durch das Dorf und ich hatte kurz Zeit mich umzusehen.
Alle Häuser waren aus einer Art Lehm hergestellt und der Grundriss war immer viereckig. Ein paar Häuser waren etwas größer, als andere, aber alle hatten Fenster, die im gleichmäßigen Abstand zu einander eingelassen waren und durch Stöcke gestützt wurden.
Durch die Fenster konnte ich nicht wirklich gucken, denn da zog mich meine Begleiterin schon weiter, aber wenn die Zimmer so groß waren, wie das in dem Haus in dem ich vorher aufgewacht war, dann würden in jedes Haus ungefähr 3 Räume passen.
Im ganzen Dorf konnte ich bis jetzt nur wenige Menschen ausmachen, jedoch glaubte ich ab und zu ein paar weitere Personen etwas tiefer im Wald zu sehen. Wahrscheinlich jagten diese oder suchten nach Nahrungsmitteln.
Als wir fast am Ende des Dorfes ankamen, rief uns plötzlich ein alter Mann etwas zu. Er war ungefähr im Alter meines Vaters und saß genau, wie er es oft tat, im Schneidersitz vor seiner Hütte. Zumindest glaubte ich, dass es seine Hütte war.
Ich verstand nicht, was er sagte und erst nach einer kleinen Weile kapierte ich, dass er eine andere Sprache sprach, doch da hatte die Multisprachkünstlerin neben mir ihm auch schon geantwortet, was er mit einem Nicken beantwortete.
Danach zog mich meine Begleiterin weiter und mir kam die Idee sie endlich nach ihrem Namen zu fragen. „Wie heißen Sie eigentlich?" Die Frau blieb kurz stehen und lächelte dann. „Mein Name ist Vera.", sagte sie fröhlich. „Er bedeutet Glaube, Zuversicht und Vertrauen." Ich nickte und überlegte kurz. Der Name schien sehr zu passen.
Nach einer Weile des Laufens- wir waren jetzt schon seit einer Weile im Wald unterwegs- kamen wir an einen Hölleneingang, der tief in den Berg vor uns einzudringen schien.
Um den Eingang herum waren mehrere Zeichen eingeritzt, die den Zeichen auf meinem Gewand ähnelten.
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Lea
FanfictionWas man sich unter Lea vorstellt? Jung, meist schlecht drauf, lebt bei ihrer Mutter und... hasst die Ninja. Wieso sie die Ninja hasst? Das weiß niemand. Alles ändert sich, als sie die Sommerferien ausgerechnet bei diesen leben muss. Ob das gut geht...