SIEBEN

137 5 5
                                    

"Nein Mom, alles gut. Ich hab genug Geld um klar zu kommen." ,sprach ich in mein altes Handy hinein und unterdrückte ein Seufzen. "Wenn du Geld brauchst, dann frag mich jederzeit, hörst du Liebling? Ich schicke dir dann sofort welches." ,beteuerte meine Mutter mit ihrer strengen Stimme, die ich als kleines Kind immer so gefürchtet hatte.

Niemals würde ich meine Eltern um Geld bitten, sie selbst hatten gerade mal genug um zu überleben, auch wenn sie es mir immer wieder anboten, lehnte ich ab. Mein kleiner Kellner und Kassen Job in dem Café gegenüber von meinem Haus, genügte mir vollkommen. Ich war dankbar, auch wenn ich mir kaum etwas leisten konnte.

"Na gut mein Kind, ich muss jetzt zu der alten Frau Clemens, sie hat sich die Hand gebrochen, die Arme, und braucht nun meine Hilfe. Ich liebe dich und pass auf dich auf"

"Ich liebe dich auch, Mom." ,gab ich zurück und legte auf. Seufzend schmiss ich mein Handy aufs Bett und musste wieder an Elijah denken.

Es war mehr als nur komisch, dass er mich gestern so verführte. Er hatte definitiv recht damit gehabt, dass ich nichts dagegen unternommen hätte, wenn er mit mir schlafen wollte. Und das passte einfach so garnicht zu mir. Ich war normalerweise ziemlich zurückhaltend was das anging, vorallem bei Landon. Des öfteren hatte er es schon bei mir versucht und kam damit nicht einmal ansatzweise so weit wie Elijah. Wenn er auch nur in meine Nähe kommt, schaltet sich einfach mein Verstand aus. Das war ganz und garnicht gut. Ich hoffte das sich nichts zwischen Elijah und mir verändert hatte. Wir sollten beste Freunde bleiben, auch wenn er mir so offensichtlich etwas verschwieg. Und auch wenn da diese Anziehungskraft zwischen uns war. Ich musste es unterbinden, das konnte ich Landon nicht nocheinmal antun.

Frustriert fuhr ich mir durch meine langen braunen Haare und stellte fest, dass ich eine neue Nachricht bekommen hatte. Ich nahm mein Handy und las sie.

Heute gehen wir feiern Chika, keine Widerrede, sonst entführe ich dich persönlich! 😎. xx Ana

Eigentlich hatte ich keine so große Lust auszugehen, aber heute war Freitag und das hieß Wochenende, außerdem musste ich meinen Kopf wieder frei kriegen. Elijah eroberte meine Gedanken, und wenn ich daran dachte, wie Elijah mich berührt hatte, schoss mir die Röte ins Gesicht und ein unangenehmes Feuer entfachte meinen Unterleib. Das war alles andere als gut. Deswegen sagte ich zu und überlegte gleich danach, was ich denn so anziehen könnte.

                            ***

"Bist du dir sicher, dass ich nicht aussehe wie eine Nutte?" ,fragte ich ziemlich verunsichert meine beste Freundin die nur mit ihrer Hand abwinkte.

"Schätzchen, du siehst heiß aus. Hör auf dir sorgen zu machen. Leb heute einfach mal wieder."

Schon seit zehn Minuten standen wir in einer Warteschlange vor einem ziemlich exklusiv aussehenden Club. Mein schwarzes, mit pailletten besetztes Kleid war einfach verdammt kurz, wodurch ich mich ziemlich unwohl in meiner Haut fühlte, aber Ana bestand darauf, dass ich meine schöne skinny Jeans gegen dieses "einen Hauch von nichts" eintauschte. Nach langem diskutieren tat ich ihr schlussendlich den Gefallen und nun wusste ich auch warum. Mit meiner einfachen Jeans wäre ich dort niemals rein gekommen. Die Menschen in der Schlange waren ziemlich edel gekleidet. Die Männer trugen teure Designer Anzüge und die Frauen gewagte Kleider.

Etwas wackelig auf meinen glitzer High heels, stolzierte ich Ana hinterher, die gerade mit dem Türsteher flirtete.

"Ruf mich an Baby" ,sprach dieser Kollos und streichelte über ihre Hüfte. Ana schnappte meinen Arm und lächelte ihm nocheinmal verführerisch zu. Drinnen angekommen warf sie die Visitenkarte einfach in die Ecke. Ich schmunzelte. Das war typisch Ana.

Wann immer die Sterne mich umgebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt