Kapitel 37

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Harry POV

Seit Zayns Weggang sind zwei Tage vergangen. Zwei Tage, in denen sich Liam in seinem Zimmer verkrochen hat und nicht mehr rauskommen will. Zwei Tage in denen ich mich wieder so hilflos fühle, wie bei Zayns Bandausstieg. Ich weiß nicht was ich machen, was ich sagen soll damit Liam sich besser fühlt. Damit er wieder aus seinem Zimmer kommt. Will er wirklich den Rest seines Lebens dort verbringen? Ich hasse Zayn dafür, dass er einfach gegangen ist. Konnte er nicht einfach seine Befindlichkeiten hintenanstellen und Liams Wunsch erfüllen? Ich meine das wären zwei Monate gewesen. Zwei verdammte Monate. Das hätte er schon aushalten können. Ich meine ich halte es doch auch aus Louis jeden Tag zu sehen. Aber Zayn war noch nie ritterlich gewesen. Er ist nicht so wie ich. Er rennt immer feige davon. Das war damals so und ist auch heute noch so. Andererseits kann ich ihn verstehen. Wie würde ich reagieren, wenn Louis und ich in Liam und seiner Situation stecken würden? Wenn Louis todkrank wäre, würde ich ihm dann den Seitensprung verzeihen? Würde ich dann mit ihm Zeit verbringen? Und was ist, wenn alte Gefühle wieder aufflammen würden? Würde ich darauf eingehen oder auch verschwinden? Aber unsere Situation ist nicht miteinander zu vergleichen. Louis und ich haben uns getrennt, weil er mich betrogen hat und daraus ein Kind entstanden ist. Auch weil wir uns nicht mehr lieben. Zayn und Liam haben sich aber getrennt, weil Zayn aus der Band ausgestiegen ist und Liam keine Fernbeziehung wollte. Sie haben sich nicht getrennt, weil sie sich nicht mehr lieben. Also wenn Zayn seinen Stolz hintenanstellen würde, würden sie wieder zusammenkommen. Also unter normalen Umständen. Doch die haben wir hier nicht. Liam ist todkrank. Würde ich mich an Zayns Stelle wieder auf Louis einlassen, obwohl wir nur zwei Monate hätten? Ich meine Louis kann es ja egal sein. Er würde sterben, aber ich müsste für den Rest meines Lebens ohne ihn leben. Gott ich kann nicht ohne ihn leben. Das werde ich nicht überleben.

„Harry?" Erklingt fragend Louis Stimme und ich drehe mich in seine Richtung. Er kommt zögernd auf mich zu und setzt sich neben mich. Fragend schaue ich ihn an.

„Ähm ich habe mit Liam wegen Freddy geredet." Fängt er zögerlich an zu erzählen und beobachtet mich vorsichtig. Ich schaue ihn aber ruhig an.

„Er würde ihn gerne kennenlernen und hätte nichts dagegen, wenn Freddy für ein paar Tage zu uns kommt." Wieder hält er inne. Ich nicke nur. Dann lerne ich wohl Louis Sohn kennen.

„Die Sache ist die, dass Brianna Freddy nicht allein lassen kann und will. Deswegen wird sie mitkommen." Das letzte ratterte er schnell runter, sodass ich Mühe hatte ihm zu folgen. Dennoch habe ich ihn verstanden.

„Ich weiß, dass es für dich schwierig ist."

„Wird sie hier schlafen?" Unterbreche ich ihn mit gepresster Stimme. Kaum vorzustellen, wenn ich sie jeden Tag sehen muss.

„Nein, sie übernachtet mit Freddy im Hotel. Er wird aber immer mal wieder für ein paar Stunden bei uns sein damit sie schlafen kann. Es geht nicht anders, da sie ihn noch stillt und wir ihn nicht gleich mit so vielen neuen Eindrücken überfordern wollen." Erklärt er sich hastig.

„Schon gut. Klingt logisch. Ich werde dir deswegen nicht im Weg stehen."

„Wirklich?" Klingt er erleichtert.

„Louis, er ist dein Sohn und er braucht dich und du versuchst es Freddy und Liam recht zu machen. Ich bin ehrlich. Ich weiß nicht wie ich reagieren werde, wenn es soweit ist. Aber wir sind zwei erwachsene Menschen und können dementsprechend auch so handeln." Erkläre ich ihm nüchtern.

„Danke Harry. Das bedeutet mir echt viel." Ist Louis erleichtert und ich kann erkennen wie viel Druck plötzlich von seinen Schultern genommen wurde. Anscheinend hat ihn die Situation mit Freddy und mir echt belastet.

„Du musst nicht immer so viel Rücksicht auf mich nehmen. Freddy ist dein Sohn."

„Doch muss ich. Ich habe Mist gebaut und dich damit verletzt. Ich will nicht, dass du noch mehr leiden musst als sowieso schon. Das wäre nicht fair." Erklärt er sich.

„Er sollte an erster Stelle bei dir stehen und nicht ich, Louis. Ich bin nur dein Ex, während Freddy dein Sohn ist. Auf mich Rücksicht zu nehmen, darf niemals Freddy schaden. Ich kann mich wehren. Kann weggehen oder so. Aber er ist hilflos. Er ist auf dich angewiesen. Er ist ein Teil von dir und braucht dich. Ich darf und will niemals zwischen dir und Freddy stehen!" Versuche ich ihm zu verdeutlichen. Ich darf nicht mehr so viel Platz in Louis Leben einnehmen.

„Du bist nicht nur mein Ex. Du bist alles für mich. Uns verbindet so viel. Ich will dich nicht verlieren." Klingt er verzweifelt.

„Du hast mich doch schon längst verloren. Ich bin kein Teil deines Lebens mehr. Genauso wie du in meinen. Wir hatten eine großartige Zeit. Das will ich nicht bestreiten. Das kann ich auch nicht und sie hat mir viel bedeutet. Doch es ist vorbei und das ist auch gut so. Denn letztendlich wurde es immer mehr zum Albtraum und das haben wir nicht verdient. Ich lebe mein Leben und du lebst dein Leben. Nur mit dem Unterschied, dass es jetzt Freddy gibt, der all deine Aufmerksamkeit und Liebe benötigt. Also reiß dich zusammen und übernimm verdammt noch einmal endlich die Verantwortung für deinen Fehltritt!" Werde ich am Ende immer lauter und energischer. Ich rapple mich auf und verschwinde ins Haus. Vielleicht war das jetzt hart gewesen. Doch anders kapiert es der Kerl einfach nicht. Wer bin ich denn? Sein Babysitter?

AN: Hey, nach langer Zeit endlich mal wieder ein Kapitel. Ich habe echt lange an diesen hier gesessen, weil ich nicht wusste, ob ich Freddy noch mehr Spielraum gebe als er sowieso schon hat oder ihn bei Brianna in Amerika lassen soll. Hat halt beides Vor und Nachteile.

THE HEART WANTS WHAT IT WANTS // ZIAM// LARRYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt