Kapitel 39

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Liam POV

Keuchend wache ich auf. Mir ist heiß und ich bin erregt. Mein Schwanz drückt gegen meine Unterhose und sondert Lusttropfen ab. Warum liege ich? Sollte ich nicht Zayn einen blasen? Wo ist er überhaupt?

„Zayn." Stöhne ich und schaue neben mich. Doch die Betthälfte ist leer. Stirnrunzelnd schaue ich mich im dunklen Zimmer um. Wo bin ich? War ich nicht gerade noch mit Zayn im Flur? Vielleicht sind wir ja in unser Schlafzimmer gewandert. Aber dieser Raum sieht nicht so aus wie unser Schlafzimmer. Verwirrt schnappe ich mir das Kissen neben mir und rieche daran. Komisch das ist nicht Zayns Duft. Das Kissen riecht nicht nach ihm. Ahnungsvoll setze ich mich auf, greife neben mir zum Nachtisch und suche den Schalter der Lampe. Als ich diesen gefunden habe, mache ich das Licht an. Blinzelnd versuche ich mich an das Licht zu gewöhnen. Das ist definitiv nicht unser Zimmer bemerke ich als ich mich umschaue. Plötzlich fällt es mir wieder ein. Dass ich krank bin. Dass Zayn und ich getrennt sind. Dass Zayn weg ist. Geschockt lasse ich mich nach hinten ins Kissen fallen. Das war nur ein Traum gewesen. Aber er hat sich so realistisch angefühlt. Es ist als wäre es erst eben passiert. Ich habe erwartet Zayn neben mich vorzufinden. Die Erkenntnis nimmt mir die Luft zum Atmen. Die Tränen strömen ungehindert über meine Wangen. Das war alles nur ein Traum. Nicht real. Zayn ist weg. Schluchzend rolle ich mich wie ein Embryo zusammen. Meine Erregung ist geschrumpft. Anscheinend hat der Kuss etwas in mir ausgelöst. Es ist nicht so, dass ich nach unserer Trennung keine heißen Träume mehr von ihm hatte. Mir nicht wegen ihm einen runtergeholt hätte. Doch ich wusste immer was Traum und Realität war. Noch nie hat es sich ein Traum so intensiv und realistisch angefühlt. Ich schnappe mir das Kissen von vorhin und presse mein Gesicht darein. Versuche mein Geschluchzte darin zu ersticken. Ich will nicht, dass einer von den Jungs das mitbekommt.

Ich sitze in einer Decke eingewickelt auf der Terrasse und schaue auf das Meer raus. Ich habe es in diesem Zimmer keine einzige Sekunde mehr ausgehalten. Ich kann sowieso nicht mehr schlafen. Dieser Traum nimmt mich immer noch mit. Ich versuche den neu aufgeflammten Schmerz zu ignorieren. Doch es fühlt sich so an, als hätte ich Zayn gerade erst verloren, anstatt vor über einem Jahr. Als hätten wir uns gestern noch geliebt und heute miteinander Schluss gemacht. Ich will mich in die Fluten vor mir stürzen. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Warum muss der verdammte Tumor mir das einbrocken. Warum muss er mir sowas vorgaukeln? Ich war über ihn hinweg. An ihn zu denken. Ihn zu sehen. Ihn zu hören tat nicht mehr so weh, wie nach unserer Trennung. Doch jetzt tut es wieder so weh. Ich kann nicht atmen. Jeder Atemzug schmerzt. Hinter mir rumpelt es. Bestimmt einer der Jungs. Deswegen schaue ich auch nicht nach. Ich will niemanden auf mich aufmerksam machen. Hinter mir geht das Licht an.

„Liam." Sofort erstarre ich. Nein das kann nicht sein. Das ist nicht Zayn. Zayn ist weg. Das ist mein Verstand. Der spielt mir mal wieder ein Streich.

„Liam." Erneut diese Stimme und ich höre Schritte, welche zögerlich in meine Richtung kommen. Ich kann nicht wiederstehen und drehe mich um. Mein Blick gleitet langsam hoch. Vorbei an Jeansbedeckten Beinen, mit einem schwarzen T-Shirt und Lederjacke bekleideten Oberkörper hoch zu seinem Gesicht. Ich erkenne die hoch gegelten weißgrauen Haare. Sehe seine altbekannten Augen. Hastig springe ich auf und weiche zurück.

„Nein, du bist nicht real. Du bist nur wieder ein Traum." Sage ich hektisch.

„Was? Wovon redest du da?" Ist er verwirrt.

„Das ist nicht real. Du bist nicht real." Wiederhole ich wie ein Mantra und habe dabei meine Hände gegen meine Schläfen gepresst.

„Liam." Haucht Zayn und kommt wieder auf mich zu. Doch ich ignoriere ihn. Mache weiter mit meinem Mantra. Das ist pure Folter.

„Liam." Mit diesem Wort hat Zayn mich erreicht und packt meine Hände, um sie von meinem Kopf weg zu ziehen. Zögern sehe ich auf in seine sorgenvollen Augen. Schaue dann auf seine Hände, welche immer noch meine umfasst halten.

„Das ist ein Traum. Du bist weg." Flüstere ich gebrochen.

„Nein, ich bin wahrhaftig hier. Du kannst mich doch spüren oder? Fragt er mich.

„Das hat nichts zu bedeuten. Im Traum habe ich dich auch berührt und es fühlte sich so echt an." Presse ich hervor.

„Aber das ist kein Traum. Ich bin wirklich wieder zurückgekommen." Hört Zayn sich verzweifelt an. Stirnrunzeln schaue ich wieder auf in seine Augen.

„Warum solltest du zurückkommen nachdem was passiert ist." Bin ich verwirrt.

„Weil ich dich liebe!" Ruft er aus.

„Siehst du. Du bist nur ein Traum, denn der echte Zayn liebt mich nicht mehr." Stelle ich traurig fest. Daraufhin lacht er verzweifelt auf. Er lässt meine Hände los. Nur um sie an meine Wangen zu legen. Ich kann nicht anders und schmiege mich leicht in seine Berührung. Sie fühlt sich so echt an.

„Ja, ich bin mit Giggi zusammen und ja ich liebe sie. Aber dich liebe ich auch Liam. Du wirst immer einen Platz in meinen Herzen einnehmen. Ich werde dich immer lieben und genau deswegen bin ich hier. Ich will die letzten Wochen mit dir zusammen verbringen. Als Freunde oder auch als Liebhaber. Wie du es willst. Ich kann nicht mehr vor meinen Gefühlen für dich davonrennen und ich will es auch nicht mehr. Ich will die Zeit, die mir mit dir noch bleibt genießen." Versucht er mich davon zu überzeugen, dass dies kein Traum ist, sondern die Realität. Seine Augen glänzen voll ungeweinter Tränen. Doch ich bin weiterhin skeptisch. Noch zu gut kann ich mich an vorhin erinnern. Daran wie echt sich alles angefühlt hat und wie es mir nach der Erkenntnis ging, dass es nur ein Traum war. Dass Zayn zurückkommt und mir sagt, dass er mich noch liebt, ist ein Traum von mir. Doch die Realität sieht anders aus. Zayn erkennt meinen inneren Zwiespalt und löst seine Hände von meinen Wangen.

„Okay, in Träumen kann man nicht zählen und lesen. Also wie viele Finger halte ich hoch?" Fragt er mich euphorisch. Verwirrt sehe ich auf seine ausgestreckten Hände.

„Zehn." Sage ich verwirrt.

„Siehst du. Das ist kein Traum." Sagt Zayn erleichtert und lächelt mich traurig an. Gedankenverloren nehme ich seine Hände in meine und schaue mir seine Finger an. Ja, da sind zehn Finger und dann realisiere ich, dass das wirklich kein Traum ist. Zayn ist wirklich da.

„Oh Gott!" Mit diesen Worten falle ich ihm um den Hals und drücke ihn fest an mich. Zayn erwidert die Umarmung genauso innig. Lautlos laufen mir die Tränen über die Wange.

„Du bist wirklich zurückgekommen." Flüstere ich mit rauer belegter Stimme. Weil ich dich liebe. Sofort erstarre ich als mir diese Worte wieder einfallen. Wenn das kein Traum ist, dann waren seine Worte real.

„Du liebst mich?" Frage ich ihn vorsichtig, als ich mich von ihm gelöst habe. Daraufhin nickt er. Sofort sehe ich ihn bedrückt an. Das kann nicht wahr sein. Das darf nicht wahr sein.

„Zayn." Hauche ich unglücklich.

„Liebst du mich auch noch?" Fragt er mich verletzlich und wischt meine Tränenspuren sanft von meiner Wange weg.

„Wie könnte ich nicht." Sage ich liebevoll. Daraufhin schenkt er mir sein strahlendes Lächeln.

„Aber wir können nicht zusammen sein." Sage ich mit schmerzerfüllter Stimme.

„Ich weiß." Versteht er mein Dilemma und nimmt meine Hand in seine. Ich schaue auf unsere verschränkten Hände und lächle schmerzlich. Dann atme ich einmal tief durch, hebe unsere verschränkten Hände an meine Lippen und drücke auf seine einen sanften Kuss drauf.



AN: Okay wer hat bei diesem Kapitel nicht auch die ein oder andere Träne vergossen?

Meint ihr Liam hat richtig gehandelt indem er sagt, dass er und Zayn nicht mehr zusammen sein können? 

THE HEART WANTS WHAT IT WANTS // ZIAM// LARRYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt