Kapitel 49

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Harry POV

Babygeschrei reißt mich aus meinen Träumen. Noch verschlafen, blinzle ich und schmatze leicht beim Schlucken. Dann drehe ich mich auf die Seite und lausche Freddys Weinen. Er bleibt heute über Nacht bei Louis, da es Brianna nicht gut geht. Er ist schon den ganzen Tag über bei uns. Freddy ist ein pflegeleichtes Kind. In seinen Wachphasen lacht er viel und macht glucksende Geräusche oder beobachtet seine Umgebung. Oh, und er zieht liebend gerne anderen an den Haaren. Gott sei Dank sind meine langen Locken ab. Niall und Louis hingegen haben da nicht so viel Glück. Ansonsten hätte ich so meine liebe Mühe mit ihm gehabt. Nicht das ich Freddy auf den Arm hatte. Die meiste Zeit hatten ihn Louis und Niall. Gerade Niall liebt diesen Jungen abgöttisch. Er füttert und spielt mit ihm. Da heute schönes Wetter war, waren wir wieder am Strand gewesen. Louis hat Freddy mit ins Wasser genommen und dieser fand es großartig. Sein erstes Mal am Strand. Der Sand war ihm allerdings nicht geheuer gewesen.

„Vielleicht hat er Hunger." Höre ich von draußen Gemurmel.

„Oder er hat die Windel voll."

„Vielleicht hat er Schmerzen?" Gehen die Vermutungen weiter. Ich versuche das Gespräch und Freddy draußen auszublenden und weiter zu schlafen. Doch irgendwie bin ich hellwach. Ich richte mich auf und blicke nachdenklich die Tür an. Soll ich raus gehen und nachschauen was los ist? Andererseits heulen Babys nun einmal.

„Das geht jetzt schon seit einer Stunde so. Mach irgendwas!" Höre ich jemanden genervt sagen. Ich runzle die Stirn. Seit einer Stunde? Wahnsinn, dass ich das nicht mitbekommen habe.

„Das ist ein Baby. Ich kann es nicht einfach ausschalten!" Faucht anscheinend Louis denjenigen an.

„Ich gehe mit ihm runter. Geht wieder in eure Zimmer." Höre ich ihn jetzt leiser sagen. Normalerweise würde ich jetzt zu Louis gehen und ihm helfen. Einfach für ihn da sein. Ich kann mir vorstellen, dass er jetzt gerade am Verzweifeln ist. Aber wir sind nicht mehr zusammen. Ich habe keinen Grund mehr zu ihm zu gehen und ihm zu helfen. Wir sind nicht einmal mehr Freunde. Aber mein Herz schreit mich regelrecht an Louis hinterher zu gehen. Er braucht mich jetzt. Gerade nachdem er gestern meinte, dass er Angst hat kein guter Vater zu sein. Er wirkte so verloren und überfordert. Aber will ich Louis wirklich wieder an mich ranlassen? Das ist es doch was ich die ganze Zeit wollte. Ich wollte den Abstand. Ich wollte, dass er mich in Ruhe lässt. Ehe ich mich versehe, steige ich aus dem Bett und gehe zur Tür. Ich bin so nicht. Ich bin kein Mensch, der anderen Hilfe verweigert. Offensichtlich bin ich der einzige, der hier ahnt wie es momentan um Louis steht. Louis wird die Hilfe der anderen nicht annehmen. Er will es allein schaffen. Aber manchmal muss man Hilfe annehmen. Ich gebe mir einen Ruck, öffne die Tür und gehe leise die Treppe runter ins Wohnzimmer. Dort läuft Louis mit einem weinenden Freddy im Arm hin und her.

„Shhh...alles gut. Ich weiß du vermisst deine Mama." Höre ich ihn leise beruhigend murmeln. Bei diesem Anblick kann ich nicht anders als zu lächeln. Louis mit einem Baby auf den Arm sieht so heiß aus und anscheinend hat er doch alles im Griff. Wenn Freddy seine Mutter vermisst, kann Louis nichts anderes tun, als für ihn da zu sein und zu hoffen, dass Freddy irgendwann vor Erschöpfung einschläft. Ich drehe mich um, um zu gehen.

„Es tut mir leid, dass ich dir nicht die Familie, die du verdienst, bieten kann." Höre ich ihn flüstern und sofort bleibe ich stehen.

„Ich weiß wie du dich gerade fühlst." Höre ich ihn schniefen und mein Herz bricht ein Stück auseinander. Wie er da so steht und hin und her wippt. Sein Gesicht an das von seinem Sohn gepresst. Da gibt es für mich kein Halten mehr.

„Louis." Sage ich leise und behutsam, um ihn nicht zu erschrecken. Dennoch zuckt er zusammen und dreht sich erschrocken zu mir um.

„Harry." Flüstert er.

THE HEART WANTS WHAT IT WANTS // ZIAM// LARRYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt