Kapitel 16

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POV Isabelle


Ich sitze wieder auf dem kalten Steinboden der Lagerhalle und am Rohr gefesselt und versuche, nicht ohnmächtig zu werden. Ich bin am Rand meiner Kräfte. Wenn Lukas nicht bald kommt bin ich und das Baby bald tot. Ich halte so gut es geht meine Hand auf meinen Bauch und denke an das Baby. Ich schließe meine Augen und kippe meinen Kopf nach hinten.

*

Wenig später kommt Alex wieder in den Raum und grinst wieder so böse. Was hat er jetzt schon wieder geplant, hat er immer noch nicht genug? denke ich und schaue ihn an.

"Na Süße, du bist ja immer noch da. Willst du nicht bald von deinem Leid erlöst werden?"
"Ich ha... halte so lange du... durch bis Lukas endlich kommt und mich befreit."
"Gib es auf Isabelle, er wird nicht kommen. Du bist so gut wie tot. Schau dich doch an."
"Ich werde es schaffen!" erwidere ich und versuche meine Augen offen zu halten.

Er beugt sich über mich und drückt mir einen Kuss auf meine Haare. Ich versuche mich wegzudrehen, aber ich bin zu schwach. Er lacht und geht wieder weg.

*

Als ich wieder zu mir komme, bemerke ich das Alex auf dem Stuhl sitzt, wo ich vorher saß und gefoltert wurde. Er schaut mich lange an, sagt aber kein Wort. Das macht mir Angst. Was hat er nun schon wieder vor. Er kommt auf mich zu und setzt sich zu mir auf den Boden, mir gegenüber.

"Was willst du Alex?" frage ich schwach.
"Mit dir reden. Wieso hast du mich verlassen?"
"Weil ich einfach nicht mehr konnte, du hast mich mehrmals betrogen und geschlagen. Ich konnte einfach nicht mehr bei dir bleiben."
"Aber ich habe mich doch danach mehrmals entschuldigt. Und du hast es jedes Mal angenommen. Warum bist du einfach abgehauen?"
"Damit du mir nicht folgst, aber das ist wohl ziemlich schief gelaufen. Du hast mich gefunden und entführt. Und nun werde ich hier sterben!"

Ich schaue ihn an und sehe im Hintergrund einen Schatten. Ich schaue genauer hin und sehe, das Lukas und die Polizei hinter einem Balken stehen und auf einen Moment warten, um ihn verhaften zu können. Endlich ist er da! Wir sind gerettet!

"Du wirst nicht sterben. Und dich zu finden war ziemlich einfach. Du kannst echt schlecht deine Spuren verwischen. Und Lukas Nummer zu bekommen war auch einfach, wenn man gute Kontakte hat! Und das er berühmt ist, hat es noch einfacher gemacht."
"Und wieso hast du mich dann entführt?"
"Damit ich Lukas eine Lektion erteilen kann. Er hat was ich will und mir gehört. Und das wird er kapieren."
"Dann wirst du ihm erklären müssen das ich wegen dir gestorben bin."

Ich schaue wieder nach hinten und sehe, dass die Polizei nun leise zu uns schleicht und mir ein Zeichen gibt, sie nicht zu verraten. Als sie nah genug an uns dran sind, verteilen sie sich und umzingeln uns nun. Dann ruft einer der Polizisten:

"Drehen Sie sich um, und heben Sie ihre Hände hoch!"

Alex schaut mich schockiert an und dreht sich zur Polizei, die ihn nun festnehmen. Endlich ist es vorbei, denke ich und merke, dass ich immer schwächer werde. Lukas kommt zu mir gerannt und nimmt mich in seine Arme. Ich höre das er seinen Jungs zu ruft, das sie einen Krankenwagen rufen sollen, und dreht sich wieder zu mir.

"Es ist alles gut Isabelle, ich bin bei dir. Bleib bitte bei mir!"

Er rüttelt an mir, weil meine Augen immer wieder zu fallen und ich merke, das ich bald ohnmächtig werde.

"Ich... ich kann... nicht mehr Lu... Lukas!" sage ich schwach und schließe meine Augen. Ich merke, das die Sanitäter eingetroffen sind und versuchen, mich wach zu bekommen. Ich höre noch leise, wie Lukas 'Bleib bei mir. Ich liebe dich doch' sagt, dann bin ich weg...

*

Ich liege auf der harten Liege im Krankenwagen und höre, wie die Sanitäter irgendwas rufen. Ich spüre, das jemand meine Hand hält, und sie feste drückt und dabei immer 'Bleib bei mir' murmelt.
Einer der Sanitäter bemerkt, das ich wach bin, denn er fragt, wie ich heiße, und wo ich mich befinde. Ich will etwas sagen, doch mein Hals ist zu trocken. Das bemerkt der Sanitäter und setzt mir eine Infusion, da ich wohl kurz vor der Dehydrierung stehe. Ist ja auch klar, wenn ich drei Tage nichts getrunken und gegessen habe. Ich schaue zu Lukas der mit Tränen in den Augen neben mir sitzt und mir einen Kuss auf die Stirn gibt.

"Du schaffst das Isabelle, bleib bei uns. Wir sind bald da."
"Ich kann nicht...mehr Lu...Lukas. Ich...ich bin zu schwach!"

Ich schließe meine Augen und falle wieder in ein schwarzes Loch.

*

Ich merke, das ich in einem Bett liege und mir alles weh tut. Ich versuche mich zu bewegen, doch schaffe es nicht. Ich höre Stimmen, die vor meinem Bett stehen und sich unterhalten. Ich höre nur Wortfetzen doch bei einem Wort werde ich panisch. Künstliches Koma? Wieso liege ich im Koma? Ich versuche aufzuwachen aber ich schaffe es nicht. Ich merke das wieder alles schwarz wird und ich wieder in das Loch falle...

Mit Hindernissen zur Liebe (Alligatoah FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt