-Vier

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Es war schon nach Mitternacht und wir entschlossen uns alle, Sascha für diese Nacht zu verlassen. Wir verabschiedeten uns und Barid und ich brachten Celia noch kurz nach hause. Mein Auto ließen wir bei Sascha stehen und natürlich, wie konnte es auch anders sein, Peter gab erst mal an und ließ den Motor aufheulen. Unbeeindruckt drehte ich mich zu Celia um. "Also, du und Sascha?" ich sah in dem dunklen Licht einen leichten roten Schatten auf den Wangen und fing sofort an zu grinsen. "Was Sascha und ich? Fängst du jetzt auch noch an mit dem Mist?" murmelte sie und versuchte so gut es ging ernst zu bleiben. Doch ich erwischte sie total. "Komm, da ist doch was." lachte ich dann und auch Barid mischte mit und stichelte sie bis wir bei ihr ankamen. "Ich hasse euch." lachte sie und pfefferte die Autotür zu.
Celia würde niemals vor den Jungs irgendwelche Liebesgefühle preis geben, ich musste also den perfekten Moment abwarten und alleine mit ihr sprechen. Doch das wird sich ein wenig schwerer gestalten, ich hatte insgesamt nur noch einen Tag um mit beiden alleine zu sprechen und die anderen drei Chaoten waren immer um einen herum. Vielleicht könnte ich ja noch einmal bei Sascha schlafen und so einen Moment erwischen. Ich musste mir definitiv einen Plan machen, aber erst mal musste ich heil bei Barid ankommen.
"Herr Gott, kein wunder wird dir alle paar Monate der Lappen abgenommen." ich hielt mich an der Beifahrertür fest und versuchte nicht an einem Herzinfarkt zu sterben. Natürlich fand er es ganz witzig, machte aber Gott sei dank langsamer.

Am nächsten Tag wachte ich etwas verwirrt auf und sah mich im Raum um. Bis ich realisierte das ich bei Barid war stand ich leise auf und sah mich in der Wohnung um und sah ihn in der Küche. Als er mich bemerkte lächelte er mich freundlich an. "Du bist wie Sascha. Ihr schlaft beide viel zu lange." sagte er dann,reichte mir eine Tasse Kaffee und ich sah verwirrt zur Uhr. Sie zeigte halb 12 an und er sagte das wäre lange? "Also ich wette mit dir, Sascha schläft noch locker bis 15 Uhr. Im gegensatz zu ihm bin ich echt früh wach." ich zog eine schnute und nippte dann an meiner Tasse. Er wusste das ich recht hatte und stimmte mir zu. Wir saßen noch eine weile zusammen in der Küche und unterhielten uns, was die letzten Monate noch so war und im gegensatz zu ihm hatte ich nicht wirklich viel zu erzählen. Oder eher gesagt, ich ersparte ihm meine verheulten Nächte und den vielen Tiefs die ich durch machte und war froh dass er nicht weiter nachhakte was das Thema Rob anging. Nach einer Weile machte er den Vorschlag, dass wir zusammen in die Stadt gehen könnten um zu shoppen und er würde mich dann zum Essen einladen. Dazu konnte und wollte ich nicht nein sagen, also hüpfte ich schnell unter die Dusche und schminkte mich dezent.

Im Auto fuhr er wieder wie ein gestörter und ich betete zu Gott, dass wir keinen Unfall bauten. "Ist ja gut, ich fahr' langsamer. Andere Menschen sind da nicht so drauf wie du." lachte er als er meinen angespannten Körper sah. "Die hatten wohl noch keinen Unfall mit einem Raser." gab ich zur Antwort und atmete erleichtert aus, als ich eine deutliche minderung der geschwindigkeit bemerkte. "Wirklich? So schlimm?" fragte er mich dann besorgt und ich nickte zu antwort. "Ein Kumpel hat die Kontrolle über sein Auto verloren und wir sind dann frontal in einen anderen rein gebrettert. Das wir alle es überlebt haben war ein wunder." Die erinnerung daran war schrecklich, wenn ich selber fuhr machte es mir nichts aus mal schneller zu fahren, aber bei jemandem mit drin zu sitzen der gerne mal einen Bleifuß hatte, da konnte ich schnell mal Panik bekommen. Barid sah mich verständnisvoll an und entschuldigte sich bei mir.
Nach einigen Minuten waren wir dann auch endlich in der Stadt und wir bummelten durch die Königsstraße. Mit zwei voll gepackten Tüten machten wir uns dann zu einem Italiener und er lud mich auf eine Pizza ein. "Danke Peter, Stuttgart mal am Tag zu sehen war echt schön. Und auch danke für die Pizza." lächelte ich und sah in strahlend hellbraune Augen. "Für so jemanden wie dich mache ich das wirklich gern, Nea. Du bist wie eine kleine Schwester für mich." sagte er dann mit einem strahlenden lächeln, welches ich erwiderte.
Ich sah kurz auf die Uhr und überlegte, ob Sascha schon wach sein könnte. "Sollen wir langsam los? Sascha müsste ja jetzt langsam wach sein."murmelte ich schnell und bekam ein nicken zur Antwort.

Als wir bei Sascha ankamen, standen schon Shpendi und Nicos Autos auf den Parkplätzen, also musste er Wach sein. Ob er von ihnen geweckt wurde, würde sich dann raus stellen sobald wir in der Wohnung waren. In der gleichen Sekunde, als wir klingelten, kam Celia um die Ecke. "Hallo, das ist ja mal ein Zufall." lachte sie und zog Barid und mich in eine kurze Umarmung und holte dann einen Schlüsselbund aus ihrer Jackentasche und öffnete die Tür als eine kratzige Stimme aus dem Lautsprecher ertönte. "Ist schon offen." lachte dann Celia und öffnete die Tür. "Du hast einen Schlüssel?" ich schmunzelte und wenn sie nicht vor mir stehen würde, könnte ich genau sehen wie sie rot anlief. "Ja, als er mal mit Lazo in München war, hab ich die Schlüssel für die Wohnung bekommen weil er noch Pakete erwartet hat." sie zuckte mit den Schultern als wäre es das normalste auf der Welt. Barid und ich sahen uns verschwörerisch an, sagten aber nichts dazu.
In der Wohnung angekommen hörten wir einen riesigen Lärm. Wir gingen direkt zum Wohnzimmer und sahen wie Lazo in sein Smartphone lachte und Shpendi versuchte irgendwas zu sagen, kam aber nicht so ganz durch. Sascha der genervt neben Nico saß, erblickte mich und sah irgendwie panisch aus und stieß Nico direkt in die Seite und wurde auch direkt von ihm angefahren. "Was hat er gemacht?" hörte ich aus dem Smartphone und errstarrte sofort. Ich sah wie Sascha Nico auf mich aufmerksam machte und zeigte dann auf den Fernseher, auf den ich noch nicht geachtet hatte. Nico und mir entwich sofort die Farbe aus dem Gesicht. "Ich muss auflegen, sorry." sagte er schnell und schon war die Übertragung auf dem Fernseher weg. "Nea. Wir wussten nicht, dass du jetzt schon kommst. Hätten wir das vorher gewusst, dann hätten wir nicht mit Rob telefoniert." Nico sah mich entschuldigend an. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und ging in die Küche, denn ich musste irgendwie gegen meine Tränen ankämpfen. Als ich in der Küche ankam hörte ich leise ein verdammt und wie mir jemand hinterher gelaufen war. Dieser nahm mich von hinten in den Arm und legte seinen Kopf auf meinen. Saschas Parfum stieg mir direkt in die Nase und ich seufzte. "Es ist alles in Ordnung, ihr seid nun mal mit ihm befreundet. Man hätte damit rechnen können." sagte ich leise und löste mich langsam von der Umarmung. Dieser musterte mich aufmerksam, lächelte dann aber leicht. "Ich weiß was du fragen willst. Nein, ich bin eigentlich so gut wie über ihn hinweg, aber die Freundschaft fehlt mir ab und an ganz schön." als ich den Satz beendete fing er an zu grinsen und ich legte fragend den Kopf schräg. "Du hast den Sex vergessen." Ich musste jetzt wohl aussehen wie ein Feuerlöscher, denn Sascha fing an zu lachen. "Hör doch auf! Wieso zum Teufel hab ich dir das überhaupt erzählt?" murmelte ich in meine Hände in die ich mein Gesicht vergrub und lachte dann selber.
Irgendwann hatten wir uns etwas beruhig und sah ihn dann fragend an. "Was ist?" fragte er schließlich und rührte in seiner Kaffeetasse herum. "Och. Ich wollt nur mal wissen wie es bei dir so in der Liebe aussieht." nuschelte ich dann mit einer grinsenden schnute. Sascha pustete nur genervt Luft aus seinen dimensionalen Nasenlöchern und nippte an seinem Kaffee. Ich stupste ihn an, bis er genervt ein brummen von sich gab und mich ansah. "Ich mag sie, aber weiß einfach nicht wie es bei ihr aussieht." sagte er dann nach gefühlten stunden rumgedruckse und starrte an die Decke, während ich ihn grinsend ansah. "Können wir das Thema bitte lassen?" jetzt sah er mich an und ich nickte. Das war alles was ich wissen wollte und ging langsam richtung Wohnzimmer. "Wenn du ihr weh tust, dann tu ich dir weh, auch wenn du mein bester Freund bist." sagte ich warnend als ich an ihm vorbei ging und nahm ihm seine Tasse aus der Hand. "Bevor du mir weh tust, hat sie das schon längst getan." lachte er dann, holte aber Luft um noch etwas hinzu zufügen, "Außerdem hab ich das nicht vor, ich bin nicht Rob."

With You - CrispyRob FF Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt