-EinsDrei

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Ich saß angespannt in meinem Bürostuhl und sah zur Bürotür meiner Chefin. Ungeduldig rutschte ich hin und her und als die Tür auf ging, sprang ich sofort auf. "Danke für Ihr vertrauen, Frau Bercher wird sich bei ihnen melden, sobald ich alles erledigt habe." Meine Chefin reichte ihrem neuen Mandanten und meinem Ex die Hand und er nickte und bedankte sich bei ihr. Dann wendete er sich zu mir. "Danke, dass du mir hilfst." er lächelte leicht und sah mich verlegen an. "Kein Problem, Marco. Ich hab nicht umsonst diesen Beruf gewählt. Ich habe jetzt auch Feierabend, wenn du möchtest können wir noch zusammen was essen gehen." Er stimmte sofort zu und dann gingen wir zusammen in die Stadt.

"Erzähl mir mal bitte was überhaupt passiert ist?" Marco stocherte in seinem Essen herum und sah beschämt zu Boden. "Hey, ich hab Schweigepflicht und werde es so oder so in deinen Akten lesen." sagte ich dann und versuchte ihm in die Augen zu sehen um sein Vertrauen zu bekommen. Er holte tief Luft und sah mich dann mit einem Festen blick an. "Weißt du noch wie wir uns trennten?" Ich verstand die frage nicht, natürlich wusste ich noch wie wir uns trennten und das war nicht grade eine schöne Erinnerung. Ich hatte ewig gebraucht um darüber hinweg zu kommen. "Na was denkst du denn? Du hast mit einer anderen gevögelt, die übrigens jetzt Mutter deines Kindes wird. Warte, nein das hast du nicht schon wieder oder?" ein stummes nicken bekam ich zur Antwort und am liebsten hätte ich ihm eine Gabel in die Eier gerammt. "Das ist doch nicht war. Ich dachte Sie wäre die richtige?" also das ich wütend wurde, war wohl berechtigt. Irgendwie zog ich solche Menschen magisch an. "Wir hatten uns gestritten und ich war dann betrunken. Und weil ich so sauer und betrunken war, hatte ich keine Lust mehr auf sie. Sie wirkte plötzlich total unattraktiv auf mich und dann war da dieses eine Latinagirl." murmelte er. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu und knallte ihm ein Brotstück gegen den Schädel. "Idiot!" zischte ich. "Ich weiß, ich weiß. Ich werde mir was einfallen lassen, damit ich sie wieder zurück bekomme. Aber das wichtigste für mich ist einfach, dass ich mein Kind sehen kann." Er blickte traurig auf seinen Teller und ich bekam ein leichtes mitgefühl für ihn. "Na ja, ob ihr wieder zusammen kommt, ist die andere Frage. Ich meine wenn du sie nicht mal im streit mit einer Kugel attraktiv findest. Weißt du, das nagt ganz schön am selbstbewusstsein. Aber meine Chefin und ich werden dir helfen, dass du wenigstens dein Kind sehen wirst." ich lächelte ihn warm an und sein blick wurde zuversichtlicher.

Nach dem essen verabschiedeten wir uns mit einer Umarmung, dann trennten wir unsere Wege. Ich schlenderte noch eine weile durch die Stadt und kaufte ein paar neue Klamotten. Ich fragte Rob, ob ich bei ihm vorbei kommen könnte, doch ich bekam einfach keine Antwort auf meine Nachrichten. Also beschloss ich einfach bei ihm vorbei zu fahren.
Bei der WG angekommen, klingelte ich mehr mals bis mir endlich die Tür geöffnet worden ist. So wie ich es gewohnt war, wenn ich die Jungs besuchte, kam ich direkt in ein Chaos hinein. "Na zum glück wohne ich alleine, das wäre mir zu stressig." lachte ich und sah mich im Wohnzimmer um. Überall lagen Kuscheltiere rum und ich sah einen grinsenden Simon zwischen drin stehen. "Lass mich raten, ein Prank?" fragte ich dann an die Jungs gerichtet "Jap. Und wenn du willst kannst du sie alle behalten." doch ich schüttelte nur den Kopf. Nicht mal die hälfte würde in mein Zimmer passen und mein Wohnzimmer würde ich niemals mit Kuscheltieren vollstopfen.
Rob legte einen Arm um mich und hauchte mir zur begrüßung einen Kuss auf den Mund. "Wie war dein Tag?" fragte er mich dann und ich seufzte angestrengt. "Ach, mein Ex der am Freitag mit mir geredet hat, hat ein Problem und ich hab mit ihm geredet. Meine Chefin versucht ihm natürlich zu helfen und ich könnte ihn dafür schlagen, aber habe auch ein wenig mitleid." erzählte ich dann und bemerkte wie er seine Stirn runzelte. Ich legte fragend meinen Kopf schräg, aber er schüttelte nur den Kopf. "Egal. Möchtest du nachher mit essen?" ich dankte ab, da ich ja schon mit Marco gegessen hatte. Aber ich versuchte ihm beim Kochen zu helfen, da ich gerne etwas lernen wollte, falls Rob mal nicht da war. Ich war auch etwas stolz auf mich, da ich mir nicht einmal in den Finger gesäbelt hatte oder irgendwas überwürzte.
Ich servierte die Teller für die Jungs und verabschiedete mich dann von ihnen. Meinem liebsten Jungen gab ich einen Kuss und verließ Hüfteschwingend die Wohnung.
In meinem Auto bekam ich auch gleich eine Nachricht von ihm.

Rob
>Könntest du bitte aufhören mich vor den anderen mit deinem Hintern geil zu machen?<

Ich fing an zu grinsen und tippte ein Zwinkersmiley ein und startete dann den Motor. Mit guter Laune fuhr ich durch die Straßen Kölns und hörte Musik.
Zuhause angekommen telefonierte ich mal wieder mit Sascha, der wieder einmal die beste Laune überhaupt hatte. Er hatte sich noch immer nicht bei Celia entschuldigt, da er es irgendwie noch nicht ganz einsah, wieso er sich entschuldigen sollte. Wenn ich nicht ganze vier Stunden fahren müsste, würde er direkt von mir durchgeschüttelt werden. Dieser Sture Bock.
Plötzlich klingelte es und ich nahm den Hörer ab und das Hallo von Rob trällerte mir fröhlich entgegen. Ich drückte auf den Summer und verabschiedete mich schnell bei Sascha, welcher sich freute, dass wir endlich auflegten.
"Was machst du denn hier?" fragte ich Rob als er in meine Wohnung eintrat. "Einfach so. Wollte dich sehen." er grinste mich an und er machte sich auf meiner Couch bequem während ich ihm ein Glas aus der Küche holte. Als ich wieder bei ihm ankam, zog er mich direkt auf seinen Schoß und küsste mich innig. Dann küsste er mich am Hals, was mich zum lachen brachte, da ich plötzlich kitzlig wurde. "Ach, da sind wir also kitzlig." ich sprang sofort von ihm runter. "Wag dich ja nicht, Robert!" doch er sprang direkt auf und rannte mir hinterher nur um mich zu kitzeln. Ich fluchte und lachte gleichzeitig, irgendwann lag ich dann schnapp atmend auf dem Boden. Rob hob mich auf seine Schultern und legte mich auf mein Bett und sah mir dann amüsiert in die Augen.
"Nea, ich will dich nur noch glücklich sehen. Es tut so gut dich lachen zu sehen."

With You - CrispyRob FF Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt