-ZweiZwei

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Völlig aufgeregt und mit einem flatternden Herzen saß ich im Flieger und hielt die Hand von Rob. Da ich noch nie geflogen bin, hatte ich ein wenig Panik. Mein Freund versuchte mich natürlich so gut es ging zu beruhigen und irgendwie klappte es etwas. Dann murmelte der Pilot unverständliche dinge in den Lautsprecher und die Stewardessen machten ihre Sicherheitsanweisungen. Dann startete der Flieger und ich drückte die Hand von Rob noch fester. Er verzog schmerzhaft sein Gesicht und jammerte kurz auf. Entschuldigend sah ich ihn an und fing an zu lachen, als er eine Grimasse zog. Dann küsste er mich und lehnte sich zufrieden zurück. Jetzt bemerkte ich, dass wir längst in der Luft waren und sah staunend aus dem Fenster. Ganz Köln erstrahlte in einem Lichtermeer. Ich kramte mein Smartphone aus meiner Handtasche und knipste ein paar Bilder.
"Du Rob. Du hast dort doch sicher irgendeine Koorperation oder?" fragte ich ihn dann, scrollte aber trotzdem weiter durch meine Bilder. "Bin ich so durchschaubar?" lachte er dann und ich schaute gespielt beleidigt. "Nein, nur teilweise. Ja, ich hab in Thailand eine Kooperation mit einem Kinderheim, aber die ist erst in der zweiten Woche. Die erste hab ich nur für dich geplant." sagte er dann und strich mit dem Finger über meine Wangenknochen. "Das wäre niemals nötig gewesen." sagte ich dann und sah ihm in seine dunklen Augen, die mich fast zum dahin schmelzen brachten. "Du bist es mir aber Wert, Nea. Alles was ich bisher für dich gemacht habe." sagte er leise und kam mir näher um mir einen Kuss auf die Lippen zuhauchen. Ich war sprachlos und wusste nicht was ich sagen sollte, also lief ich einfach knallrot an.

Da wir Abends gestartet waren, schlief ich fast den ganzen Flug durch. Rob weckte mich immer wieder wenn wir Mahlzeiten bekamen. Er wiederum schlief fast gar nicht, er schnitt an seinem Video und arbeitete an seinem neuen Rezeptbuch.
Um Ehrlich zu sein, weckte er mich auch einmal für ein kleines Abenteuer auf der Bordtoilette und ich kann das niemandem Empfehlen. Es war eng, unmöglich sich irgendwie zu drehen und es roch komisch. Es war zwar eine witzige Erfahrung für uns, aber wir beschlossen das nie wieder zutun.
Rob weckte mich ein letztes mal zum Essen und meinte, dass wir in einer Stunde landen würden. Und da war sie wieder, meine aufregung. Nach dem Essen machte ich mich frisch und bereit zum Landen.

Als die Räder des Flugzeuges den Boden berührten, schrak ich auf, denn Rob hatte mich nicht abgelenkt. Das hielt ich ihm auch ganz lange vor und sagte, ich würde in Bangkok meine neue Karriere einschlagen und nie wieder Fliegen. Als wir aus dem Flugzeug austraten traf mich erst mal eine Wand voller Luftfeuchtigkeit und hitze. Es dauerte nicht mal eine Minute und meine Kleidung klebte an meinem Körper. Rob lachte mich sofort aus, "Ich hab dir gesagt, nimm lockere Wechselkleidung mit in deine Handtasche. Aber du wolltest ja nicht auf mich hören." ich äffte ihm nur stumm nach und lief mit ihm Hand in Hand durch den Flughafen zum nächsten Gate. Ich war beeindruckt wie schön es allein hier im Flughafen war. Er brachte mich auch zu einer kleinen Aussichtsplattform wo man einen kleinen Teil von Bangkok sehen konnte. "Rob, wir müssen dann hier her ziehen sobald ich meine Rente habe." sagte ich und staunte durchgehend. "Du hast noch nicht mal Koh Samui gesehen, jetzt warte mal ab." sagte er und lief mit mir weiter.
Im nächsten Flugzeug machte ich dann zum ersten mal die Erfahrung mit dem abheben und das fand ich so viel angenehmer als das Landen. Während wir über Bangkok flogen, machte ich wieder unendlich viele Bilder und starrte verträumt aus dem Fenster.

In Koh Samui angekommen, fuhren wir direkt zu unserem Schlafplatz und mir klappte der Mund bis zu meinen Knien auf. "Du hast nicht erwähnt dass wir ein eigenes Haus haben!" er lachte und lief einfach voraus. "Das ist ja alles ein Teil der Überraschung für deinen Geburtstag. Ich kann dir doch nicht alles verraten." schnell lief ich ihm hinterher und bemerkte, dass es kein einfaches Haus war. Es war eine verdammte Villa. "Rob, das kannst du dir doch niemals leisten." sagte ich entsetzt, sah mich aber trotzdem neugierig um. "Denk dran, dass ich nächste Woche noch eine Kooperation am laufen habe und nicht alles zahlen muss. Sie bezahlen mir die Villa in den nächsten zwei Wochen und wir können uns diese Woche voll und ganz entspannen." sagte er dann und gab mir einen Kuss auf den Haaransatz.
"Ich glaubs einfach nicht. Rob du Spinner." lachte ich und schlang meine Arme um ihn. "Deiner." lachte er und strich mir liebevoll über mein Haar.
Den Restlichen Tag verbrachten wir im Pool und machten einfach gar nichts. Dann gegen Abend liefen wir am Strand entlang und holten uns Snacks von den Straßenständen. Er filmte auch ein bisschen die Gegend für einen kleinen Vlog und auch für unseren Privatgebrauch.
Als wir uns den Sonnenuntergang am Strand ansahen, bemerkte ich wie verträumt Rob aufs Meer hinaus blickte und leicht lächelte. Ich fragte mich was er in diesem Moment dachte. Ich betrachtete sein Gesicht genau. Wie seine Lippen ein lächeln formten, seine Augen glänzten und seine Nase sich leicht kräuselte. Sein Haar wehte leicht im Wind und war gelockt, weil die Luftfeuchtigkeit sie nicht glatt lies. Sein drei Tage Bart umschmeichelte seinen Kiefer und die Muttermale rundeten das unperfekte, perfekte Gesicht ab.
Ich glaube ich liebe diesen Kerl. Mehr konnte ich in diesem Moment nicht denken und sah einfach zu wie er zufrieden auf das weite Meer hinaus starrte.
Dann sah er zu mir und zog eine Augenbraue nach oben. "Was ist?" ich schüttelte schnell den Kopf und lehnte mich an seine Schulter und betrachtete nun auch den Sonnenuntergang und wahr geflasht von dem Bild das sich vor mir abspielte.
Wenn ich so daran zurück dachte und nur einige Minuten später nachhause fuhr oder ihn wohl möglich wirklich umgekarrt hätte, würde ich jetzt nicht mit ihm hier sitzen können. Ich war dankbar, auf jeden Fall. Ich wusste nur nicht wie ich es ihm hätte zurück geben können. Ich war nicht so wie er oder Kelly eine erfolgreiche Influencerin. Ich war nur eine einfache Rechtsanwaltsfachagestellte, die gut über die runden kam, aber mehr eben auch nicht. Meine Gedanken hatten mich so fest drin, dass ich gar nicht bemerkte, dass der Sonnenuntergang längst vorbei war und wir fast im Dunklen saßen. "Na komm, gehen wir zurück." sagte dann Rob und half mir auf die Beine. Zusammen schlenderten wir die Straßen entlang zurück zu unserer Villa. Also daran konnte ich mich auch nicht gewöhnen, unsere unterkunft Villa zu nennen.

With You - CrispyRob FF Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt