-Acht

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Ich saß in einer Bar und wartete auf Jimmy und Falco, die sich schon sehr verspäteten. Ich scrollte gelangweilt durch Socialmedia und irgendwann sah ich aus dem Fenster und sah wie ein Wagen direkt vor mir hielt. Mein Körper spannte sich direkt wieder an, als ich Robs Auto erkannte und hoffte, er würde nicht aussteigen und mit rein kommen. Aber zu meinem Glück stiegen nur die Jungs aus und winkten mir sofort zu als sie mich im Fenster erblickten und betraten dann sofort die Bar. Im Augenwinkel sah ich, dass Rob los fuhr und mein Körper entspannte sich wieder. Ich begrüßte Jimmy und Falco mit einer kurzen Umarmung, welche mich breit angrinsten. "Schön dass es geklappt hat. Wie geht es dir?" fragte Falco mich mit seinem Italienischen akzent. "Soweit ganz gut, ihr fehlt mir manchmal ganz schön. Und euch?" Sie lächelten mich warm an als ich meinen Satz beendete. "Du fehlst uns auch sehr, du solltest uns mal wieder besuchen kommen." ich sah ihn entschuldigend an und schüttelte den Kopf. "Ich denke das wird fürs erste nichts. Es ist nicht so, dass ich euch nicht sehen will, aber das mit Rob und mir ist einfach immer noch nicht geklärt und ich kann ihn zur Zeit nicht sehen." ich sah in seinen Augen einen funken enttäuschung, was mir sofort leid tat. "Aber wir können uns doch auch so treffen, so wie wir es jetzt tun." fügte ich dann schnell hinzu und sah wie sein Gesicht sich erhellte.
Wir unterhielten uns viel über die vergangenen Wochen und erkannte, dass Falcos Deutsch immer besser wurde, wofür ich ihn lobte. Die Jungs fehlten mir mehr als ich dachte, sie hatten eine Art an sich, die ich sehr mochte und mich sehr zum lachen brachte. Ein glück galt die Party auch ihnen, noch eine Party würde ich so nicht noch einmal schmeißen. Zu viel stress und drama für mich.

Irgendwann stieg mir der Alkohol ein wenig zu hart in die Birne und ich merkte wie meine Sicht von schluck zu schluck nebliger wurde. Auch Falco sah nicht mehr ganz so zurechnungsfähig aus. "Wir werden gleich abgeholt, sollen wir dich nach Hause bringen?" Fragte Jimmy und sah etwas nervös aus. Lange überlegte ich und entschloss mich mit zufahren. Zwar ging es mir schon sehr viel besser, aber trotzdem hatte ich noch kein richtiges vertrauen in die Nacht. Also bezahlten wir unsere getränke und verließen zusammen die Bar.
Draußen wurde es natürlich nicht besser und der Alkohol schallerte extrem rein. Nach gefühlten Stunden, obwohl es nur einige Minuten waren, hielt vor uns ein weißes Auto. Ich hätte definitiv damit rechnen können, dass Rob die Jungs abholen würde, doch mein Betrunkenes Ich hatte natürlich nicht nachgedacht. Und natürlich, statt im Auto auf uns zu warten, stieg er aus und kam direkt auch mich zu. "Können wir vielleicht kurz reden?" Falco und Jimmy machten natürlich keine anstalten stehen zu bleiben und stiegen einfach ins Auto ein. Ich seufzte genervt und verschränkte die Arme und sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an und wartete. Rob sah auf den Boden und suchte wohl die passenden Worte, die er auch schnell fand. "Du fehlst. Du fehlst in jeder Hinsicht. Wir waren so gute Freunde und ich hätte nicht gedacht, dass unsere Freundschaft an etwas zerbricht, das nicht hätte sein müssen." während er das sagte, suchte er meinen Blick und ich hatte das Gefühl, er starrte grade aus in meine Seele. Aus irgendeinem Grund hatte ich angst, dass er in mir etwas sah, dass nach tieferen Gefühlen aussah. Ich wollte ihm nicht zeigen wie verletzt und doch irgendwie verliebt ich war. "Ja, dass du die Puppe gepoppt hast, hätte wirklich nicht sein müssen. Ich meine wir hatten regeln und ein punkt war, dass wir miteinander reden wenn wir Veränderung brauchen." sprudelte es einfach unüberlegt aus mir raus. Am liebsten hätte ich mich dafür geohrfeigt oder wäre weg gerannt. Ich verfluchte mich dafür, auch dass ich in seine Augen geschaut hatte. Ich sah wie seine Miene sich verzog und wut in seinen Augen aufblitzte, aus reflex ging ich einen Schritt von ihm weg als er seine Hand hob, die er aber nur durch seine Haare raufte. "Das ist doch jetzt nicht dein ernst, Nea. Wer hat denn zuerst mit einer anderen Person gevögelt? Also ich definitiv nicht, genauso bin ich nicht direkt eine Beziehung eingegangen. Ich hoffe Sascha ist gut genug für dich, der offensichtlich nicht für dich da war an den Tagen wo es dir schlecht ging." Meine Hand kribbelte und ich hörte ein klatschendes Schallen. Ich spürte eine gewaltige Wut in mir und hätte am liebsten noch einmal nachgezogen. Meine Augen brannten und es bildete sich ein riesen Klos in meinem Hals. "Du denkst ernsthaft ich bin so eine die mit dem nächst besten Youtuber ins Bett steigt? Ich hatte nie etwas mit Sascha und werde es auch nie." ich sagte die Worte laut, schrie sie fast und versuchte dabei meine Tränen zu unterdrücken. Wie konnte er sowas nur von mir denken? Ich sah ihn lange an, bemerkte bei genauerem betrachten, dass seine Wange rot wurde. Auch die anderen beiden kamen wieder zu uns und redeten auf uns ein, dass wir das in ruhe und vor allem normal klären sollten. Doch wir funkelten uns einfach an und irgendwann konnte ich meine tränen nicht mehr zurück halten. "Ich wollte mehr von dir, aber jetzt hasse ich dich, Robert." das waren die letzten Worte die ich überhaupt raus bekam und machte direkt auf dem Absatz kehrt und verschwand in die Dunkelheit. Ich hörte noch wie Falco mir hinterher rief, doch ich ignorierte ihn.

Zuhause angekommen legte ich mich direkt mit Kopfschmerzen ins Bett und heulte weiter. Den ganzen Weg bis zu mir nachhause weinte ich und konnte nicht aufhören. Ich kam einfach nicht darauf klar, dass er mich als Schlampe hinstellte. Meine Gefühle hatte ich ihm auch noch irgendwie gestanden und natürlich saß ich jetzt da und war alleine. Ich schnappte mir mein Smartphone und überlegte, denn ich musste mir unbedingt Luft machen und tanzen konnte ich mitten in der Nacht schlecht. Sascha und Celia konnte ich wahrscheinlich vergessen, da es Samstagnacht war und die beiden wahrscheinlich mit den anderen Unterwegs waren. Simon wollte ich nicht unbedingt nerven und wahrscheinlich war Jana bei ihm. Also blieb mir nur noch Kelly, schnell tippte ich auf unseren Chat und fragte sie ob sie zeit für mich hätte. Sie bestätigte und ich rief sie an.
"Was ist los?" kam direkt von Kelly und ich hörte im hintergrund Vanessa und Myci reden. "Ich habe es Rob gesagt, dass ich mehr von ihm wollte und hab ihn jetzt vollkommen in den Wind geschossen." platzte ich etwas sehr verzweifelt raus und hielt mir die freie Hand vor meine Augen, als würde Kelly genau vor mir stehen und ich würde die Reaktion nicht sehen wollen. "Du hast was? Du hast ihm gesagt, dass du was von ihm willst, aber hast ihn... Wie geht das?" ich hörte in ihrer stimme die größte verwirrung und erklärte ihr was geschehen war. "Ach du scheiße, Nea. Ich weiß nicht was ich sagen soll." nach dem sie den Satz murmelte, schwiegen wir. Irgendwann seufzte ich und lehnte mich zurück. "Ich glaube, dass war das was ich gebraucht habe um abzuschließen." sagte ich dann nach langem überlegen und ich spürte, wie es in Kellys Kopf ratterte. "Was sagt denn Sascha dazu?" Ich schüttelte den Kopf, bis ich merkte, dass sie es gar nicht sehen konnte und sagte schnell, "Nichts, der weiß davon noch gar nichts. Es ist Samstagnacht." Wieder war stille und plötzlich tutete es und ich sah verwirrt auf mein Smartphone. Kelly hatte nicht aufgelegt, dafür eine Nummer hinzugefügt und es dauerte auch gar nicht lange bis die Nummer abnahm. "Was los?" ich kannte die Stimme und am liebsten wäre ich einmal durch mein Smartphone durch gesprungen. "Sascha, Nea hat irgendwie scheiße gebaut." sagte dann Kelly und ich fing direkt an zu weinen. Es gab für mich in diesem Moment niemanden den ich lieber bei mir hätte, wie Sascha. "Was, wie soll ich mir das jetzt vorstellen?" ich hörte besorgnis aus seine Stimme und wenn er in meiner Nähe wohnen würde, hätte er sich sein Autoschlüssel geschnappt und währe auf direktem Weg zu mir gefahren. Schnell erklärte ich ihm, was mit Rob war und hörte nur noch ein Lachen. "Das bist so typisch du. Niemand, wirklich ich kennen Niemanden der jemandem durch die Blume sagt, dass man Gefühle für ihn hat und ihn in den Wind schießt." Ich stöhnte genervt, "Vielleicht war das ja genau das, was ich brauchte um mit ihm abschließen zu können." Sascha brummelte irgendwas vor sich her und Kelly kicherte. "Ich finde das sowieso absurd, dass er dachte, ich wäre mit dir im Bett gelandet. Wie kommt er überhaupt darauf?" ich runzelte meine Stirn und stand dann auf um mir eine Falsche Wasser zu holen. "Natürlich kann ich dir den nötigen denkanstoß geben. Du hast bei mir geschlafen und wir sind beide halb Nackt aus meinem Zimmer gekommen." sagte er dann und ich hörte wie Kelly die Luft einsog und ich verschluckte mich fast. "Shit, das hatte ich gar nicht mehr im Schirm. Aber trotzdem gibt es ihm kein recht, mich als Schlampe abzustempeln!" murmelte ich laut. "Warte was? Also hattet ihr doch was miteinander?" mischte sich dann Kelly ein und Sascha und ich verneinten gleichzeitig und erklärten ihr schnell die Story. "Wir sind morgens um 7 Uhr bei meinen Eltern zuhause angekommen und legten uns dann direkt schlafen, sie hatte einen Pullover von mir bekommen und dann als wir Frühstücken wollten, hat Rob mich in Boxer und Nea nunmal nur in dem Pulli bekleidet gesehen und wahrscheinlich alles zusammen gereimt." Kelly atmete erleichtert aus "Dann musst du dieses Missverständniss aber schnell aus der Welt schaffen." Sie hatte recht, aber ich war noch zu sauer und wollte ihn erst mal nicht mehr sehen.
Wir telefonierten noch eine ganze weile, bis ich meine Augen nicht mehr aufhalten konnte und schlief währen dem Gespräch einfach ein.

With You - CrispyRob FF Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt