Endspiel

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Sie wachten erst auf, als sie mit einem Eimer Wasser überschüttet wurde. Liam schüttelte sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Knurrend schaute er sich um, sah seine Freunde, die ebenfalls an dieses Metallgitter gekettet waren. Malia zog ungeduldig an ihren Handschellen und bleckte ihre Wolfszähne. Der Mann ließ sich nicht beeindrucken und reihte sich wieder neben seinen Freunden ein. In seiner Hand hielt er eine Fernbedienung. "Mir ist egal, ob es euch gut geht oder nicht", stellte er gleich am Anfang klar und strich mit dem Daumen über den roten Knopf. "Also beantwortet besser meine Fragen." Kräftig zog Liam an den Schellen. "Wir kennen keinen, der dich verwandeln kann", entgegnete er und beugte sich nach vorne. Seine Augen glühten gelb auf. Mit einem höhnischem Grinsen drückte er auf den Knopf. Das Rudel brüllte los, spürte wie sie der Strom durchfuhr, innerlich aufriss. Endlich hörte es auf. "Ihr hättet auch einfach nett fragen können", meinte Theo sarkastisch lächelnd. Erneut betätigte der Mann den Knopf. "Ihr seid alle Werwölfe", merkte er an. Aufgeregt unterbrach Malia ihn. "Nein, ich bin eine Werkojotin", erwiderte sie. Genervt verdrehte der Mann die Augen. "Irgendwer muss euch verwandelt haben", schlussfolgerte er. "Also wer ist es?" "Man kann auch von Geburt aus ein Werwolf sein", antwortete Brett und funkelte ihn verärgert an. "Das war nicht meine Frage", brummte der Kerl und ließ das Gitter erneut mit Strom durchfließen. Erschöpft lehnte sich Liam nach vorne und wollte zu Atem kommen. "Unser Alpha ist in Stein verwandelt worden", gab er zu und schluckte. "Das interessierte mich nicht", entgegnete der Jäger. "Ich will einfach nur verwandelt werden. Wie, ist euer Problem." Schulterzuckend ließ er wieder den Strom los. Seine Crew lachte. Brett lehnte sich nach vorne und ließ seine Augen aufleuchten. Seine Haare hingen durchnässt nach vorne. "Uns interessiert nicht, was ihr wollt", zischte er. "Wir können euch nicht helfen und wir würden euch auch nicht helfen." Elektrizität fuhr durch ihre Körper. "Das beeindruckt uns nicht", sagte Theo, dem das Wasser von den Haaren tropfte. "So?", hakte der Mann nach und drehte die Volt auf. "Ich glaube, ihr müsst noch etwas motiviert werden, damit ihr uns helft." Erneut wanderte elektrische Energie durch die Wölfe. Schnaubend entspannten sie sich wieder, als der Stromfluss aufhörte. "Wir haben gerade echt andere Probleme, als euch", fauchte Liam und zerrte an den Handschellen. Sein Blick verdüsterte sich. Theo senkte nachdenklich den Kopf, hob ihn darauf aber wieder mit einem Grinsen. "Wobei das doch deine Schuld ist, Liam", knurrte Raeken und sah ihn herausfordernd an. "Schließlich bist du jetzt der Anführer, obwohl du nicht einmal dich selbst kontrollieren kannst." Der Beta knurrte missmutig und ballte die Fäuste. "Das war doch deine Idee, hier einfach reinzuspazieren!", widersprach er. Doch Theo verzog das Gesicht. "Ich konnte ja nicht wissen, dass du nicht stark genug sein würdest, ein paar lächerliche Jäger auszuschalten", gab er bissig zurück. Wutschäumend bohrte der Werwolf seine Krallen in seine Handflächen. "Ich bin nicht schwach", warf er ein und zog erneut an den Ketten. Sein Herz raste vor Wut, während die Jäger von dieser Aktion mehr als verwirrt schienen und die Jungs einfach nur mit großen Augen anstarrten. "Du könntest uns allen den Arsch retten, Liam. Sag diesen Spinnern einfach, wo der Alpha ist!", rief er laut. Gespannt spitzte der Anführer der Jäger die Ohren. "Ihr wisst es also doch", mischte er sich ein. Der neue Werwolf schaute zu ihm. "Natürlich",  bestätigte er. "Also mein Freund hier weiß es." Er konnte hören, wie sich Liams Atem beschleunigte und die Triskele murmelte. Zufrieden lächelte Theo. "Stimmt's, Liam?", rief er. "Du weißt es, oder?" Tobend riss der Beta an den Handschellen. "Nein", knurrte er, doch der Jäger drückte schon auf die Fernbedienung. Als die Stromzufuhr nachließ, sagte der Mann: "Wenn du irgendetwas zu sagen hast, dann sag es einfach." "Das wird er nicht", entgegnete Raeken. Ungeduldig erhöhte der Typ erneut die Stromzufuhr. "Denkst du nicht, dass uns das umbringen wird?", knurrte Malia. Angst schimmerte in ihren Augen, doch der Typ zuckte nur mit den Achseln und sah Liam an. "Seine Entscheidung", meinte er gleichgültig und legte seinen Finger auf dem Knopf ab. Schnaubend schaute der Beta zu Boden. Seine Klauen und Werwolfszähne waren ausgefahren. Siegessicher funkelte Theo auf. "Brett", schrie er. "Erzähl unseren neuen Freunden doch Mal, wie Liam Lacrosse spielt." Verwirrt warf dieser ihm fragende Blicke zu. "Mach einfach", zischte Raeken leise, sodass man es nur als Werwolf hören konnte. Unsicher hob Brett den Kopf. "Also er spielt scheiße", sagte er. "Jeder verdammte Ball geht an ihm vorbei. Wegen ihm verlieren wir jedes Spiel und am liebsten würde ich ihn nach jedem einzelnen umbringen. So etwas Schlechtes sollte nicht in unserem Team sein, geschweige denn, sich Käptain nennen dürfen." Aus Liam kamen Fauchgeräusche und von seinen Händen tropfte Blut. Der Jäger ließ sie wieder mit Strom vollpumpen. Brett verzog schmerzvoll das Gesicht, genau wie Theo und Malia. Doch Liam war zu konzentriert auf seine Wut. Sein Körper bebte vor Zorn, seine Augen glühten wieder auf und er riss sich brüllend vom Gitter. Erschrocken wichen die Jäger zurück, doch er packte sie mit seinen Klauen und schleuderte sie weg.

Teen Wolf 7- Back to Life [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt