Kapitel 1

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Harry P.o.V:

Es war komisch nach Hogwarts zurückzukehren, besonders wenn du als Held gefeiert wirst obwohl du sovielen Leuten ihr Leben genommen hast. Durch mich sind Leute gestorben, die wenn ich tot wäre, nicht tot wären.

Ich war aufgeregt. Ja aufgeregt war das richtige Wort. Und wenn ich aufgeregt wurde, waren meine Hände schwitzig und meine Herz fing an wie wild zu klopfen.

Ginny hielt meine Hand, also spürte sie meine schwitzigen Handflächen. Hermine, Ron und Ginny schliefen tief fest in ihren Sitzen, also konnte sie es doch nicht spüren.
Im Hogwarts Express war es ruhig und ich hörte nur Rons Schnarchen.
Frische Luft wäre jetzt gut, dachte ich mir und löste mich augenblicklich aus Ginnys lockerem Handgriff. In mir machte sich ein freies Gefühl breit, was ich mir jedoch nicht erklären konnte.

Nachdem ich eine Weile lang im Wagonabteil der Hufflepuffs Luft geschnappt hatte, schlenderte ich durch die Häuserabteile und versuchte neue und alte Gesichter zu finden.
Hufflepuff: keiner meiner Freunde.
Ravenclaw: Cho und Luna im 3. Schlaf-/Sitzraum, schlafend.
Gryffindor: Meine besten Freunde, Ginny, Neville, Seamus und das war's.

Als ich an der letzten Tür ankam, zögerte ich. Slytherin. Nach kurzem Zögern, griff ich zum Türknauf und musste feststellen, dass zugesperrt war.
"Alohomora", flüsterte ich und schwenkte meinen Zauberstab.
Die Tür quietschte und knarzte.
Ich betrat den langen, dunklen Saal der sich vor mir erstreckte.
Ich ging so leise, wie es mir mit meinem Gryffindor-Umhang möglich war, die Abteile ab.
Ich wollte schon umdrehen, als ich Schritte vor mir hörte.
Ich trat langsam einmal zurück und zog meinen Zauberstab, um mich, falls nötig, verteidigen zu können.
Ungefähr 2 Meter vor mir, blieb der Unbekannte stehen.
"Lumos Maxima", sagte ich in Zimmerlautstärke.

Draco P.o.V:

Wirklich jetzt? Lumos Maxima?, ging es mir durch den Kopf.
"Draco?!", fragte Potter mich - fast respektvoll.
Ich musterte ihn und nickte.
"Hallo, Potter."
"Was machst du hier?", wollte der Junge wissen mit dem ich verfeindet war.
"Was könnte ich wohl im Hogwarts Express wollen? Denkst du ich bin wegen dir hier? Nein, ich versuche meinen Abschluss zu schaffen. Und du?", fragte ich genervt.

Ich hatte innerlich Potter schon lange respektiert und akzeptiert. Er war der Auserwählte oder wie auch immer.
Ich wollte vielleicht nicht mit ihm befreundet sein, aber wir mussten uns ja nicht hassen.

"Dasselbe wie du.", flüsterte er wieder.
"Du siehst gut aus, dafür, dass erst Krieg war!". Warum gab ich ihm Komplimente?
"Danke?", antwortete er fragend.
Der Mond schien durch das geschlossene Fenster und fiel auf Potters Augen.
Ich sah an ihm vorbei, als ich kaum merklich jemanden kommen sah. Verborgen im Schatten, aber im nächsten Moment war es wieder weg.

"Wir...äh...Ich...glaube ich sollte mal gehen. Gute Nacht...Malfoy.", erwiderte er zögerlich.
Ohne noch irgendein Wort zu sagen, verließ er den Slyterinwagon.
Weird, dachte ich mir und ging zu meinen "Freunden" um zu schlafen.

Harry P.o.V:

"Harry!", rief eine dumpfe Stimme.
"Harry, wach auf. Schnell!", die Stimme wurde klarer und ich stellte fest das Hermine sanft an meiner Schulter rüttelte.
"Huh?", murmelte ich verschlafen.
Plötzlich tauchte ein grelles Licht vor meinen Augen auf und ich sprang so ziemlich an die Decke.

"Was soll das, Hermine?", fragte ich lautstark.
"Das war ich.", gab eindeutig Ron zu.
Das Pärchen kicherte und verschwanden mit den Worten "Ginny wartet draussen" den Abteil.

Ich sammelte meine Decken und den Koffer ein. Schnell seztzte ich noch meine Brille auf und schlug die Tür auf.
"Hey, pass doch-", Draco stoppte mitten im Satz und setzte jetzt eine fieses Lächeln auf. "Hilft dir jetzt nicht mal mehr meine Brille um durch eine Glasswand zu schauen, Potter?", fragte er provokant.
Hinter ihm standen Goyle, Crabbe und Pansy und lachten lautstark.
Malfoy zog eine Augenbrauen nach oben und schaute mich ungeduldig durch seine grauen Augen an.

Verdutzt schaute ich zurück und dachte: Was schaut er denn jetzt, wie so ein Toastbrot?
"Na Malfoy? Willst du etwa jetzt gleich eine Spiegelfensterbild machen oder was? Duckface hättest du ja dann schon.", antwortete ich in dem Wissen, dass er nicht wusste was das sei.

Fragend blickten mich die Vier durch die Glasscheibe an. Ich lächelte und rüttelte an der Tür. Kann ich bitte raus hier?

Draco P.o.V:
Was auch immer Potter gerade meinte, es klang lustig.
Ich schaute ihm direkt in seine grünen Augen und die altbekannte Wärme breitete sich aus.

"Geht schon mal vor. Ich muss noch schnell..", forderte ich die anderen auf.
Pansy sah mich neugierig an und lächelte dann schmutzig. Ich blickte desinteressiert zurück und machte die Tür auf. Mir gegenüber stand der Held, der Überlebende, Harry Potter.

"Was?!", genervt schaute mich Potter an. Es wiederte mich an, was ich mir manchmal vorstellte. Gerade eben, schon wieder.
"Hör zu Potter...", fing ich ruhig an.
"...Ich würde gerne über unsere Vergangenheit reden. Ich...es...äh", ich formte gerade den perfekten Satz, als Potters dumme Weasleyfreundin um die Ecke kam.

Erschroken schaute sie mich an und mein Blick wanderte automatisch zu Harry. Ich könnte mich täuschen, aber ich denke ich habe ein kurzes, genervtes oder entäuschendes Aufblitzen in seinen tollen Augen gesehen.

Harry wurde an die Hand genommen und verkrampfte sich schlagartig.
"Wir reden wann anders, Malfoy!", rief er noch, bevor er raus durch die Tür verschwand.
Genervt blickte ich mich um und entdeckte einen Zauberstab am Boden liegen.
Mir wurde mulmig, auch wenn es nicht zur Situation passte.
Sollte ich ihn mitnehmen oder liegen lassen? Ich meine ich bin ein Malfoy, ich muss meine Entscheidungen immer überdenken. Ja, ich bin ein Malfoy. Und trotzdem griff ich nach dem Zauberstab und bemerkte im selben Moment, dass das der Zauberstab von Potter war.
Na toll, super Draco!

Ich hatte ihn fest im Griff und stieg aus. In der Hoffnung auf eine zweite Chance, eine Freundschaft, den Abschluss...nein, ich werde neu anfangen, komplett neu.

Changes- DrarryFanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt